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Chinesische Hausmittel

Chinesische Hausmittel

Titel: Chinesische Hausmittel
Autoren: Nelly Ma , Susanne Hornfeck
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sich mit den mitgebrachten Speisen zum gemeinsamen Mahl nieder. Die Verstorbenen werden eingeladen, mittels Räucherstäbchen daran teilzunehmen. Manchmal werden die Räucherstäbchen mit brennendenZigaretten verlängert; dann kann man sicher sein, dass Oma oder Opa Raucher waren.

Fliegende Drachen
    Bewegung an frischer Luft verschafft man sich im Frühjahr auch, indem man Drachen steigen lässt. In China wird dieser Beschäftigung eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Empfohlen wird sie neuerdings vor allem für Kinder, die zu viel vor dem Computer sitzen, aber auch für Rekonvaleszente. Man hält sich dabei an der frischen Luft auf, schaut entspannt in den blauen Himmel, konzentriert sich aber gleichzeitig auf sein Tun. Schnelles Laufen wechselt mit Phasen der Ruhe. Man kann seine Sorgen vergessen und ist unbeschwert wie ein Kind. Schon in den Klassikern der traditionellen chinesischen Medizin wird darauf hingewiesen, dass das Drachensteigen die Augen klärt und inneres Feuer beseitigt. Natürlich soll man sich dabei nicht überanstrengen; vor allem Rekonvaleszente sollten über ein leichtes Schwitzen nicht hinauskommen. Kein Wunder also, dass auch die Kunst des Drachenbauens sich in China so vielfältig und eindrucksvoll entwickeln konnte: Lass deinen Drachen steigen und bleibe bzw. werde gesund!

XIA
Der Sommer

    Nach chinesischer Einteilung beginnt der Sommer am 6./7.   Mai (
lixia
) und endet am 8./9.   August (
liqiu
). Die Energien von Himmel und Erde vereinigen sich, und die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Sie befindet sich in der Phase des Blühens und Früchtetragens und ist vom Wachstum bestimmt. Sommertage sind besonders lang und können daher ermüdend wirken. Man sollte seiner Müdigkeit aber nicht nachgeben, sondern die Wachstumsenergie nutzen und weiterhin spät zu Bett gehen und früh aufstehen. Der Geist des Menschen sollte sich öffnen, »so als liebten wir alles um uns herum«. Frei von Zorn sollte man Blüten zu Früchten werden lassen und die Energie nicht stauen, sondern loslassen. Wer dies nicht befolgt, schädigt sein Herz. Das Herz gehört zum Element Feuer, und wenn das Herz angegriffen ist, wird es von Hitze befallen. Im Herbst kann diese Hitze dann nicht mehr den Körper verlassen. Gleichzeitig steigt das Yin, und es kommt zu einem Kampf zwischen Hitze und Kälte, was sich in Schüttelfrost manifestieren kann.
     
    I n China meidet man die Sonne. Auch heute noch benutzen Alt und Jung an sonnigen Tagen einen Sonnenschirm. Weiße Haut galt und gilt als vornehm, und nur Bauern oder Bauarbeiter müssen sich der Sonne aussetzen. Sie werden deshalb in diesem Buch keine Rezepte gegen Sonnenbrand finden. Im Vergleich zu vielen Gegenden Chinas, in denen der Sommer unerträglich heiß ist, leben wir in Deutschland in einem wahrlich gemäßigten Klima. Die wenigen heißen Sommertage werden herbeigesehnt und als viel zu kurz empfunden. Wir haben deshalb kaum Verwendung für die vielen Rezepte und Ratschläge, die chinesische Gesundheitsratgeber für Hitzebeschwerden und die mit der Hitze einhergehenden Hygieneprobleme bereithalten.

Ernährung im Sommer
    Dennoch ist es auch in unseren Breiten sinnvoll, die Ernährung in den Sommermonaten den klimatischen Bedingungen anzupassen. Man meidet nun ein Übermaß an heißen und warmen Nahrungsmitteln und konzentriert sich auf leicht verdauliche, kühlende Speisen, was nicht zu verwechseln ist mit gekühlten Speisen und Getränken, sondern wiederum die thermischen Eigenschaften der Nahrung meint (vgl. Einleitung S.   16   f.). Eisgekühlte Getränke gelten in China traditionell als gesundheitsschädlich. Man trinkt daher auch im Sommer warmen oder sogar heißen Tee oder heißes Wasser, die sehr viel bekömmlicher sind. Man empfindet das vielleicht im Moment als unangenehm und fängt an zu schwitzen, doch dadurch kann der Körper Hitze abgeben und man erzielt letztlich einen kühlenden Effekt.
    Auch Nahrungsmittel mit der Eigenschaft kalt oder kühl bauen übermäßige Hitze im Körper ab, unterstützen die Bildung von Körpersäften und Blut und befeuchten Schleimhäute und Gewebe. Kühl sind die meisten Gemüsesorten und Salate, einheimische Früchte und Mandarinen sowie Kräutertees (außer Fencheltee, der heiß ist), Sojasprossen, Tofu und Weizen, die Geflügelsorten Ente und Pute. Zu den kalten Nahrungsmitteln zählen unter anderem Bananen, Orangen und Zitronen, Kiwis, Papaya, Avocado, Spargel und Kürbis, Tomaten, Salatgurken,
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