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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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Stadt auf Hongkong Island, im Hinter-grund Jiulong und die New Territories
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    (c) picture-alliance/dpa

Blitzschnell in die City
(2002)
    Wie ein weißer Blitz schießt der Transrapid mit mehr als 400 Kilometern pro Stunde Richtung Shanghai. Problematisch bei seinem Bau war das sandig-weiche Schwemmland in Shanghai. Für die Verankerung der Betonpfeiler des Fahrwegs mussten teilweise Anker bis zu 60 Meter tief in den Boden gebohrt werden, um die nötige Stabilität des Fahrwegs zu erreichen.
Technologie-Import aus Deutschland
    Die Geschichte des Transrapid begann 1969 in Deutschland mit einer ersten Studie und der Bewilligung von Forschungsgeldern. Bereits drei Jahre später bauten unter anderem AEG-Telefunken und Siemens den ersten Prototypen. Rund 15 Jahre lang wurde experimentiert, getestet und entwickelt.
    Im Sommer 2000 verschaffte sich der chinesische Ministerpräsident Zhu Rongji anlässlich seines Deutschlandbesuchs einen persönlichen Eindruck bei einer Testfahrt mit dem modernen Fortbewegungsmittel. Die Chinesen reagierten und entschieden schnell: Am 23. Januar 2001 wurde der Vertrag zwischen der Stadt Shanghai und dem Industriekonsortium Siemens, Thyssen Krupp und Transrapid International für die Flughafenanbindung der Stadt abgeschlossen. Bereits fünf Wochen später war Baubeginn. Die Jungfernfahrt auf der fertiggestellten Strecke, bei der auch der damalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder anwesend war, fand schließlich am 31. Dezember 2002 statt.
    Der Transrapid
    Der Transrapid ist ein Hochgeschwindigkeitszug, dessen Fortbewegung nicht über Räder, sondern Elektromagnete erfolgt, die das Fahrzeug berührungsfrei schweben lassen. Da es während der Fahrt keinen Kontakt zwischen Fahrzeug und Fahrweg gibt, entfällt der übliche Materialverschleiß. Der aktive Teil des Antriebs befindet sich im Fahrweg, den man sich als langgestreckten Elektromotor vorstellen muss, der den beweglichen Teil des Systems (den Zug) abschnittsweise voranzieht. Der Transrapid kann in einer MInute von 0 auf 200 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Aufgrund der Antriebstechnik ist ein Zusammenstoß zweier entgegengesetzt fahrender Züge unmöglich, da die Fortbewegung immer nur in eine Richtung möglich ist. Auch ein Entgleisen wird erschwert, da das Fahrzeug baubedingt die Führungsschiene umschließt
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    Kurz danach stellte der Transrapid auf seiner Strecke in Shanghai mit einer Geschwindigkeit von 501 Kilometern pro Stunde einen neuen Weltrekord auf. Nach weiteren Tests wurde ein Jahr später der kommerzielle Betrieb aufgenommen.
Betrieb und Weiterentwicklung in China
    Auf Chinesisch wird die Magnetschwebebahn „Zhui Feng“ („jagt den Wind“) genannt. Mit einer Geschwindigkeit von 431 Kilometern pro Stunde verbindet der Transrapid den Long Yang Lu Bahnhof in Shanghai mit dem Pudong International Airport. Die 30 Kilometer lange Strecke wird dabei in nur acht Minuten zurückgelegt. Seit 2003 entwickelt China auf dem Gelände der Tongji-Universität in Shanghai eine eigene Magnetschwebebahn, die sogar eine Spitzengeschwindigkeit von 540 Kilometern pro Stunde erreichen soll. Geplant ist ab 2009 der Bau einer 170 Kilometer langen Strecke von Shanghai nach Hangzhou.

Ein Polizist steht am 31. Dezember 2002 bei der Eröffnungsfeier in Shanghai vor einem Plakat, auf dem für die neue Transrapid-Magnetschwebebahn-Strecke geworben wird
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    (c) picture-alliance/dpa

Der Griff nach den Sternen
(2003)
    Nach mehreren unbemannten Testflügen fand der Start des ersten bemannten Raumflugs Chinas am 15. Oktober 2003 statt. Als dritte Nation nach Russland und den USA brachte China seinen ersten Astronauten ins Weltall.
Der Weg zur bemannten Raumfahrt
    Seit den 1960er Jahren entwickeln chinesische Wissenschaftler Trägerraketen, die in Anlehnung an den militärischen Gewaltmarsch Mao Zedongs im Jahre 1934/35 „Langer Marsch“ („Chang Zheng“, abgekürzt CZ) genannt werden. Sie basieren zum Teil auf US-amerikanischer Technologie. Bis heute entwickelte China mehrere einfache und mehrstufige Trägerraketen. Dies gelang nicht ohne gravierende Rückschläge: Nach einem Fehlstart im Jahr 1996 stürzte in der Nähe des Raketenstartplatzes bei Xichang eine Rakete ab. Das tatsächliche Ausmaß dieses Unfalls wurde von den chinesischen Behörden geheim gehalten. Die USA erließen daraufhin ein Ausfuhrverbot amerikanischer Satellitentechnologie nach China. Jedoch schaffte es China in enger Kooperation mit Frankreich neun Jahre später,
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