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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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Ehefrau Jiang Qing, Zhang Chunqiao, Yao Wenyuan und Wang Hongwen) wurde bereits von den Zeitgenossen kritisiert.
    Der Personenkult um Mao Zedong
    Während der Kulturrevolution 1966 bis 1976 war die „Mao-Bibel“, die „Worte des Vorsitzenden Mao“, die er in Yan’an, am Ziel des „Langen Marsches“, verfasste, allgegenwärtig. Dieses Buch trugen alle Chinesen stets bei sich und nahmen es als Richtschnur für ihr gesamtes Leben. Auch im Westen fand das Buch weite Verbreitung unter den Intellektuellen der 68er-Generation. Maos Worte und Taten wurden in China stets begeistert aufgenommen, Filmaufnahmen zeigen ihn von jubelnden Massen umgeben. Noch heute hängt ein überdimensionales Porträt Maos an der Außenmauer der Verbotenen Stadt
.
    Heute werden Maos Verdienste zwar anerkannt, seine Fehler jedoch kritisiert. Nach einem Ausspruch Deng Xiaopings waren Maos Taten zu 70 Prozent gut und zu 30 Prozent schlecht. Die heutige wirtschaftliche Situation ist seit 1981 durch eine wachsende Abkehr von Maos Politik der vollständigen staatlichen Kontrolle gekennzeichnet.

Mao Zedong schwimmt im Alter von 73 Jahren im Yangzi Jiang. Er will so seine Vitalität beweisen und löst damit eine Welle des Nacheiferns aus
.
    (c) picture-alliance/dpa

Die Auflösung der Viererbande
(1976)
    Der Begriff „Viererbande“ ist eine von Partei- und Staatsführung des kommunistischen China benutzte abwertende Bezeichnung für vier Spitzenpolitiker der Kommunistischen Partei Chinas, die vor Mao Zedongs Tod große Macht ausübten. Diese Gruppe setzte sich aus Jiang Qing (der Frau Mao Zedongs), Wang Hongwen, Zhang Chunqiao und Yao Wenyuan zusammen. Die Auflösung der Viererbande 1976 markierte das Ende der 1966 von Mao ausgelösten Kulturrevolution.
Der harte Kurs
    Die Mitglieder der so genannten Viererbande waren radikale Vertreter des Maoismus. Sie waren bereits während der Kulturrevolution durch extreme linksdogmatische Positionen und hartes Durchgreifen gegen die Eliten aufgefallen. Besonders Lehrer, Wissenschaftler, Künstler und reformorientierte Politiker bekamen den Druck der Viererbande und ihrer Hilfskräfte, der so genannten Roten Garden, zu spüren. Die Mitglieder der Viererbande lehnten die pragmatisch orientierte Führung Liu Shaoqis (damals Staatsoberhaupt der Volksrepublik China) und Deng Xiaopings (damals Generalsekretär des Zentralkomitees) ab. 1967 wurde Deng Xiaoping, da er angeblich eine kapitalistische Politik verfolgte, seiner Ämter enthoben. Er verschwand von der Bildfläche bis Zhou Enlai ihn 1973 als stellvertretenden Ministerpräsidenten zurückholte. Nach Zhous Tod Anfang 1976 wurde Deng von der Viererbande erneut gestürzt.
Das Ende der Viererbande
    Nach dem Tod des schon seit längerer Zeit handlungsunfähigen Mao Zedongs zeigte sich bald, dass die Machtbasis der Linksradikalen in der Kommunistischen Partei Chinas nicht mehr besonders groß war, denn inzwischen war die Wirkung der Kulturrevolution abgeebbt. Das Land hatte große wirtschaftliche und kulturelle Verluste hinnehmen müssen. Die Mitglieder der Viererbande wurden 1976 festgenommen. Gegen sie wurde eine Medienkampagne eingeleitet, in der die Bezeichnung „Viererbande“ erstmals auftauchte. Sie wurden für die Missstände der Kulturrevolution verantwortlich gemacht und wegen verschiedener Vergehen – wie etwa Sabotage, Unruhestiftung, absichtliches Fehlinterpretieren der Lehren Maos – 1980 vor Gericht gestellt. Jiang Qing und Zhang Chunqiao wurden zum Tode verurteilt, 1983 wurden die Urteile jedoch in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Wang Hongwen erhielt eine lebenslängliche, Yao Wenyuan eine 20-jährige Haftstrafe. Mit Ausnahme von Wang Hongwen wurden alle Inhaftierten vorzeitig entlassen.
    Jiang Qing – eine mächtige Frau
    Jiang Qing (1914–1991), dritte Frau Mao Zedongs, war die Anführerin der so genannten Viererbande. Seit Anfang der 1930er Jahre in der KPCh, lernte sie Mao Zedong kennen und heiratete ihn 1939. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde sie Mitarbeiterin im Kultusministerium. Unter anderem reformierte sie die traditionelle Pekingoper, indem sie das klassische Repertoire mit revolutionären Inhalten verband. Ihr Einfluss nahm mehr und mehr zu; in der Kulturrevolution spielte sie eine zentrale Rolle. Seit 1969 Politbüromitglied stieg sie zur mächtigsten Frau Chinas auf. Nach der Umwandlung der Todesstrafe in eine lebenslängliche Haftstrafe kam Jiang bereits 1984 frei. 1991 wählte sie den
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