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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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die Schrift für westliche Verhältnisse völlig ungewohnt, die Grammatik und der Basiswortschatz jedoch sind dagegen recht einfach – und um sich in der Landessprache verständlich zu machen, genügt es, die Wörter in der Pinyin-Umschrift zu erlernen. Selbst eine handvoll Wörter wie xie xie (Danke), bu xie (gern geschehen) oder ni hao (Hallo, Guten Tag) werden von Chinesen mit einem erfreuten Lächeln quittiert.
    Land und Leute in China in einem einzigen Buch darzustellen, ist fast unmöglich. Zu vielfältig ist die Themenpalette des für den Europäer noch immer exotischen Reichs der Mitte. Das vorliegende Buch soll einen Einstieg in ausgesuchte Bereiche wie Geschichte, Kunst, Politik, Wirtschaft und Kultur in China bieten; entweder als erste Vorbereitung einer Chinareise oder als Einstieg in die einzelnen Themenbereiche. Eine Zeitleiste am Ende dieses Buches gibt einen chronologischen und thematischen Überblick über die ausgewählten Themen.
    Abschließend noch ein Hinweis zu den chinesischen Eigennamen: Die chinesichen Schreibweisen werden im Folgenden in der Pinyin-Umschrift widergegeben. Pinyin ist die offizielle phonetische Darstellungsweise des Hochchinesischen (Mandarin) auf Basis des lateinischen Alphabets und gibt die Aussprache der Wörter getreuer wieder als bisherige Umschriften. Die verbindliche Verwendung der in der Volksrepublik China entwickelten Umschrift wurde 1956 vom chinesischen Staatsrat beschlossen und ein Jahr später genehmigt und eingeführt. Sie löste damit bisherige Umschriften wie die ältere Zhuyinoder die englische Wade-Giles-Umschrift, die noch in Taiwan in Gebrauch ist, ab. Hierdurch kam es zu veränderten Schreibweisen chinesischer Eigennamen: Mao Tse-Tung wurde zu Mao Zedong, Laotse zu Laozi oder der Städtename Hsi-An zu Xi’an. Auf die Akzente über den Vokalen bei der Pinyin-Umschrift zur Bezeichnung der richtigen Tonhöhe wurde in diesem Buch verzichtet, da sie in erster Linie für Sinologen von Nutzen sind. Beibehalten wurde die alte Schreibweise bei bekannten Bezeichnungen im historischen Kontext.

Die Musiktradition Chinas
(um 6000 v. Chr.)
    Auf einer Bank in einem herrschaftlichen Garten sitzend, spielt die chinesische Schönheit Yang Guifei (719–756 n. Chr.), die Konkubine des Tang-Kaisers Xuanzong (685–762 n. Chr.), die Querflöte Dizi. Das Jahrtausende alte China verfügt bei der Musik über einen großen Reichtum an musikalischen Traditionen. Musik wurde nicht nur als Möglichkeit der Unterhaltung gesehen. Für Konfuzius (551–476 v. Chr.) war sie etwa ein Mittel, Ordnung in das Universum und in die menschliche Gesellschaft zu bringen. Die chinesische Musikgeschichte war wechselhaft. In der Zhou-Dynastie (1045-256 v. Chr.) wurde Musik sogar als Zeitverschwendung verurteilt und Musikinstrumente bzw. Aufzeichnungen zerstört. Auf dem Höhepunkt der chinesischen Musikentwicklung in der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) dagegen leistete sich Kaiser Taizong (599–649 n. Chr.) zehn verschiedene Orchester.
Klassische Musikinstrumente
    Durch die Vielfalt der nationalen und regionalen Einflüsse hat sich in China im Laufe der Zeit eine Vielzahl typischer Musikinstrumente entwickelt. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen: Streichbogen-, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumente. Die alten chinesischen Instrumente sind Zithern, Flöten, Mundorgeln, Glocken, Trommeln und Gongs. Über Zentralasien gelangten verschiedene Lauten (etwa die Pipa) und Streichinstrumente (beispielsweise die Erhu) nach China. Zupfinstrumente werden entweder mit einem Plektrum oder den Fingern gespielt bzw. mit Bambusschlägeln angeschlagen. Bei den Blasinstrumenten gibt es verschiedene Arten von Längs- und Querflöten sowie Trompeten, Mundorgeln, Okarinen (Xun) und Schalmeien. Als Schlaginstrumente werden Trommeln, Pauken, Gongs, Glocken und Glockenspiele (Bianzhong), Bambusrasseln, Becken sowie Klangsteine (Bianqing) und Holzschlaginstrumente verwendet.
    Chinesische Musikgeschichte
    Hinweise auf chinesische Musikinstrumente wurden 1986 in der Nähe von Jiahu in der Provinz Henan entdeckt, es sind Knochenflöten. Sie haben ein Alter von über 7600 bis 8500 Jahren. Bereits das aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. stammende Buch der Lieder (Shijing), eines der ältesten Zeugnisse der chinesischen Musik, erwähnt bereits 25 verschiedene Instrumente. Die traditionelle Musik in China basiert auf der für die ostasiatische Musik charakteristischen Pentatonik, einer Fünftonleiter ohne Halbtöne, die bis
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