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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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Persönlichkeiten vorbehalten. Vereinzelte Funde und spätere Quellen belegen, dass bereits die Herrscher der ersten Dynastie Chinas, der Xia-Dynastie (etwa 21.–17. Jahrhundert v. Chr.) Waffen wie Äxte und Messer sowie tierförmige und geometrische Kult-, Zeremonien- und Dekorationsobjekte aus Jade herstellen ließen. Bereits in der Shang-Dynastie (etwa 16.–11. Jahrhundert v. Chr.) zeugen Schmuckgegenstände aus Jade, geschnitzte Vogel- und andere Tiermotive, von einer ausgesprochen hohen Kunstfertigkeit. Viele dieser Darstellungen haben darüber hinaus symbolische Bedeutungen. Wie im Buch der Riten (Liji) berichtet, glaubten die Menschen damals, dass die Schönheit und die positiven Eigenschaften von Jade auf deren Träger übergehen. Ihre Härte steht für Weisheit und Willensstärke, ihre Reinheit für Ehrlichkeit und Bescheidenheit.
Kunstvolle Jadegewänder
    Da Jade seit der Periode der Westlichen Han-Dynastie (206–8 v. Chr.) im Ruf stand, die Körper der Toten zu konservieren, damit diese auch nach dem Tode noch als Behältnis der unsterblichen Seele dienen konnten, finden sich in alten chinesischen Adligen- und Kaisergräbern oft kleine Platten aus Jadesteinen, die dazu verwendet wurden, die Körperöffnungen zu verschließen.
    Was ist Jade?
    Unter der Bezeichnung „Jade“ sind zwei Edelsteine bekannt: der als harte Jade bezeichnete Jadeit und der Nephrit, auch weiche Jade genannt. Nephrit ist meist grünlich, kann aber auch gelblich, rötlich oder weiß sein. Jadeit kommt in Weiß, Rot, Schwarz, Braun, Violett und Grün vor. In China wird eine größere Anzahl an Edelsteinen als Jade – also „Yu“ (Chinesisch: Juwel, Schatz, edel und rein) – bezeichnet, als es die westliche Definition vorsieht. So wird vor allem auch der Edelserpentin in China als Jade bezeichnet
.
    Sogar ganze Rüstungen aus Jadeplättchen, die mit Metallfäden verbunden waren, schlossen die Körper der Verstorbenen gleichsam in einem Schutzpanzer ein. 1968 fand man in der Gemeinde Mancheng in der nordchinesischen Provinz Hebei die ersten vollkommen erhaltenen Jadegewänder in den Gräbern des Han-zeitlichen Fürsten Liu Sheng (Regierungszeit 154–113 v. Chr.) und seiner Gattin Dou Wan. Beide Gewänder bestehen aus je fünf Teilen für Kopf, Hände, Füße, Ober- und Unterkörper. Das Gewand des Fürsten besteht dabei aus 2498 einzelnen Jadeplättchen.

Unter den chinesischen Kunstgegenständen aus Jade sind neben geometrischen Schliffen Figurendarstellungen besonders beliebt. Diese sind oft sehr detailreich gearbeitet, wie zum Beispiel bei dieser Darstellung eines mythischen Wesens
.
    (c) picture-alliance/dpa

Einer der ältesten Exportartikel Chinas
(2700 v. Chr.)
    Die Seidenraupe mit ihrer typischen halbmondartigen Zeichnung in Kopfhöhe beim Verzehr ihrer einzigen Nahrung, der Blätter des Maulbeerbaums. Die Seidenraupe ist die Larve des Seidenspinners, eines graugelben Nachtschmetterlings. Aus ihrem Kokon werden die Seidenfäden gewonnen, die einzigen in der Natur vorkommenden Endlosfasern.
Ein Luxusgut mit Monopol
    Wie bei vielen Geschichten des antiken China ranken sich auch um die Seide viele Legenden. Erzählt wird, dass bereits die legendären Kaiser Fu Xi und Shen Nong vor rund 5000 Jahren die Seide zur Herstellung von Stoffen und Kleidung entdeckt haben sollen. Unangefochten ist jedoch die These, dass China die Heimat der Seide ist. Die Chinesen entdeckten als erstes Volk, wie man Seide gewinnt. Lange Zeit war Seide ein Luxusgut, das sich nur die Reichen leisten konnten. Daher war es auch bei Todesstrafe verboten, die Raupen oder die Eier des Schmetterlings außer Landes zu bringen. Erst im Jahre 555 n. Chr. gelang es zwei byzantinischen Mönchen, die Eier des Seidenspinners nach Byzanz zu schmuggeln. Zusammen mit dem Wissen, das die Mönche in China erworben hatten, war nun erstmals die Produktion von Seide außerhalb Chinas möglich. Sämtliche in Europa vorkommenden Seidenraupen stammen von diesen Eiern ab. Da China jedoch über solch einen langen Zeitraum hinweg das Seidenmonopol innehatte, wurde der Handelsweg von China über Persien bis ans Mittelmeer auf den Namen „Seidenstraße“ getauft. Über die Seidenstraße kam der edle Stoff schließlich auch nach Zentralasien, Indien und Persien.
Die Herstellung der Seide
    Für die Seidengewinnung gibt es zwei Methoden: Die bekannteste ist die Seidenraupenzucht zur Herstellung von Maulbeerseide. Auf Maulbeerplantagen werden die Seidenraupen gezüchtet bis sie sich
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