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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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Yunnan. Dort befindet sich die größte zusammenhängende Reisterrassenfläche weltweit
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    (c) Interfoto, München

Chinesische Gartenkunst gedeiht zur Blüte
(3000 v. Chr.)
    Die Tradition der chinesischen Gartenkunst lässt sich bis in die Zeit um 3000 v. Chr. zurückverfolgen und wurde im Laufe der Jahrhunderte ständig weiterentwickelt. Chinesische Gärten sind als Abbilder des idealen Universums konzipiert und bilden als solche einen eigenen geschlossenen Kosmos. Die Schönheit der einzelnen Pflanze oder eines Bauwerks spielt gegenüber der Komposition und der Ästhetik des Ganzen eine untergeordnete Rolle. Die Bestandteile der chinesischen Gärten – Seen, bestimmte Pflanzenarten, Brücken und Pavillons – haben oft einen symbolischen Charakter. Die Trauerweide, die in chinesischen Gärten und Parks oft zu sehen ist, zeigt beispielsweise den Frühlingsbeginn an und ist außerdem ein sexuelles Symbol.
Gartengestaltung
    Die ersten chinesischen Gärten waren Jagdparks und wurden in der Zhou-Dynastie (1045–256 v. Chr.) angelegt. In der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) wurden in diesen Parks Paläste, Terrassen und Pavillons errichtet, die meist eine bestimmte Funktion erfüllten. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte gewann das aktiv gestaltende Element in der Gartenbaukunst an Bedeutung, der so genannte „Natürliche Landschaftsgarten“ wurde entwickelt. Dieser sollte Landschaften, wie sie in der Natur vorzufinden waren, widerspiegeln. Dabei wurde jedoch nichts dem Zufall überlassen, alles war mit Sorgfalt geplant und angelegt. Einen Höhepunkt erlebte die chinesische Gartenkunst während der Tang- (618–907 n. Chr.) und der darauf folgenden Song-Dynastie (960–1279 n. Chr.). Wachsender Wohlstand in China, entstanden durch den Export von Seide und Keramik, erlaubte eine aufwändigere Gestaltung der Gärten. Diesen Luxus gönnten sich in zunehmendem Maße auch Privatpersonen. In dieser Zeit erfreute sich die idealtypische Gartenlandschaft, wie sie in der Malerei dargestellt wurde, besonderer Beliebtheit.
    Gestaltungselemente
    Die wesentlichen Gestaltungselemente chinesischer Gärten sind Wasser (Teiche, Seen, Kanäle, kleine Wasserfälle), Steine und Felsen, Pflanzen und Pavillons. Der Garten wird dabei so angelegt, dass die Lebensenergie Qi (auch Chi) möglichst ungehindert und natürlich fließen kann. Einfache Elemente wie beispielsweise schlichte Holzwände wurden mit komplexen Schnitzereien kombiniert. Typischerweise sind Bauwerke in chinesischen Gärten in dunklem Holz, Holzgittern und Bambus gehalten, die Wände sind meist weiß gekalkt
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Gärten als Rückzugsmöglichkeit
    Bereits in der Tang-Zeit entstanden immer mehr Privatgärten, die sich insbesondere im Besitz von Literaten, aber auch von wohlhabenden Beamten befanden. Sie ließen diese Gärten anlegen, um sich von den Alltagsgeschäften zurückzuziehen oder sich den Künsten zu widmen. Auch heute noch bilden Gärten oft Oasen inmitten der Hektik chinesischer Großstädte. Sie werden von vielen Chinesen genutzt, um dort Taijiquan (Tai Chi) zu praktizieren, gymnastische Übungen zu machen oder auch zu musizieren. Berühmte Beispiele für kaiserliche Gärten sind der Alte und der Neue Sommerpalast in Beijing (Peking). Bei den Privatgärten haben besonders diejenigen in Suzhou (bei Shanghai), darunter der „Garten des Meisters der Netze“, einen hohen Grad gestalterischer Perfektion erreicht.

Der Beihai-See, wörtlich „nördlicher See“ in Beijing. Im Vordergrund ein typisches Beispiel jener harmonisch geschwungenen Brücken, wie sie in vielen Gärten zu sehen sind
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    (c) Interfoto, München

Die Jadebearbeitung in China
(ab etwa 3000 v. Chr.)
    Mehr als in anderen Kulturen genießt Jade in China ein Ansehen, das dem des Goldes im Westen entspricht. Im Land der Mitte wurde Jade schon seit der Jungsteinzeit als Symbol für Wohlstand und Glück geschätzt und die kunstfertige Herstellung von filigranen Jadeschnitzereien erfährt seit dieser Zeit große Wertschätzung. Heute wie damals gilt grüne Jade, wie sie bei dieser blassgrünen Figurenschnitzerei aus der Ming-Dynastie (1368–1644 n. Chr.) verwendet wurde, als besonders wertvoll.
Der Schatz der Kaiser
    Bereits seit dem Neolithikum wurden in China Tierfiguren und so genannte Bi-Scheiben aus Jade als Grabbeigaben verwendet. Da die Herstellung der Jade-Kunstwerke mit einfachen Mitteln wie Stein- oder Holzwerkzeug sehr aufwändig war, blieben die wertvollen Artefakte hochgestellten
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