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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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ins 5. Jahrhundert n. Chr. auf zwölf Töne erweitert wurde. Neben der chinesischen Volksmusik, die von der einfachen Bevölkerung auf dem Lande praktiziert wurde, entwickelte sich am Hof der Kaiser eine streng geregelte, sehr prunkvolle höfische Musik. In der Han-Zeit konnte solch ein kaiserliches Orchester aus 829 Musikern, Sängern und Tänzern bestehen
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Ensemble- und Orchesterbesetzungen
    Die traditionelle Musik wurde vor allem auf dem Land von kleineren Ensembles bei Festen oder Zeremonien gespielt, dabei wird die führende Melodie in mehreren Stimmen variiert und der Rhythmus verändert. Beliebte Melodieinstrumente sind im Norden die Blasinstrumente Suona, Guanzi, Sheng, Xiao oder Dizi, die von Schlaginstrumenten (besonders von Yunluo-Gongs) begleitet werden. Im Süden spielen Zupf- und Streichinstrumente, die von Trommeln, Flöten oder Mundorgeln begleitet werden, eine wichtige Rolle.

Yang Guifei, hier beim Musizieren mit der Dizi, zählt zu den so genannten Vier Schönheiten des alten China und hat nicht nur den japanischen Künstler Hosoda Eishi Anfang des 19. Jahrhunderts zu diesem Gemälde inspiriert, auch die Dichter Li Bai und Bai Juyi besangen ihre Schönheit
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    (c) picture-alliance/dpa

Die ersten Bauern
(4850–4600 v. Chr.)
    Eine Jahrtausende alte Methode zur Kultivierung des Reisanbaus ist heute noch in vielen Ländern Asiens üblich: Geeignete Nutzfläche wird in nicht zu steiler Hanglage terrassenförmig abgestuft, um den fruchtbaren Boden zu bewässern und zur Landwirtschaft nutzen zu können.
Reis, eine der ältesten Getreidekulturen
    In China gibt es rund 120 historische Fundstellen, an denen Reisreste und -körner entdeckt wurden. Die meisten Funde sind jünger als 7000 Jahre. Wissenschaftler datieren den Reisanbau sogar bis zu 12 000 Jahre zurück in die Steinzeit, als die Menschen anfingen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.
    In Südchina soll 2800 v. Chr. Kaiser Shennong – der bekannteste Kaiser der chinesischen Mythologie – alljährlich im Frühjahr mit feierlichem Zeremoniell selbst Reis gepflanzt haben. Um 2400 v. Chr. ließ Kaiser Yao am Yangzi Jiang bereits ausgedehnte Bewässerungsanlagen für den Reisanbau anlegen und die Verteilung der Reisernten gesetzlich regeln. Als Zentren der Anfänge des chinesischen Reisanbaus werden daher die Täler des Yangzi und Huai angenommen. Am mittleren Yangzi, in den Provinzen Hubei und Hunan, gab es auch die meisten archäologischen Funde. Der bislang älteste Nachweis des landwirtschaftlichen Reisanbaus in Südchina stammt aus Shixia, in der Provinz Guangdong. Er wird auf den Zeitraum 4850–4600 v. Chr. datiert.
    Vor- und Nachteile des Nassreisanbaus
    Beim Reisanbau unterscheidet man zwischen Sumpf- oder Nassreis (mit Bewässerung) und Bergreis (Trockenreis). Fast 80 Prozent der weltweiten Reisernte stammt aus dem Nassreisanbau. Er ermöglicht zwei Ernten pro Jahr, und der Ertrag einer Ernte ist mehr als doppelt so hoch wie beim Trockenreisanbau. Durch die Flutung der Reisfelder werden Unkraut und am Boden lebende Schädlinge am Wachstum gehindert. Der Nassreisanbau im Tiefland führt jedoch auch zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels. Der Reisanbau rund um Beijing (Peking) wurde daher von der chinesischen Regierung verboten. In vielen Gegenden Chinas ist der Wasserverbrauch bei der Reisproduktion so bereits an die Grenzen der Verfügbarkeit gestoßen. Mit 187 Millionen Tonnen (im Jahr 2004) ist China der größte Reisproduzent weltweit
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Reisanbau in China
    Noch heute wird die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche für den Reisanbau genutzt. Ein dichtes Netz von Flüssen durchzieht die Provinz. Die meisten Flüsse gehören zu den Flusssystemen des Yangzi und des Perlflusses (Zhujiang). Viele Teile Chinas bieten ideale Voraussetzungen für den Reisanbau: Temperaturen über 20° C, Wasser und Schwemmlandböden. In Regionen, die außerhalb der Monsunregen liegen, werden die Reisfelder von Kanälen durchzogen und künstlich bewässert. Im regenreichen Süden findet man im Hochland auch Terrassenanlagen. Zum Nassreisanbau in Hanglagen werden zunächst Terrassen angelegt, in denen anschließend Wasser für den Reisanbau gehalten werden kann. Nach dem Pflügen des nassen Reisfelds, das auch heutzutage oft mit Wasserbüffeln geschieht, werden die Setzlinge in das Reisfeld gesetzt und immer wieder bewässert. Nach vier bis sechs Monaten kann das Feld trockengelegt und der Reis geerntet werden.

Reisterrassen in Yuanyang in der Provinz
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