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China

China

Titel: China
Autoren: Wim Schmitz
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Proteste: Panzer rückten gegen die Demonstranten vor. Die Zahl der Toten ist ungewiss und wird auf zwischen 700 und 3000 geschätzt. Die Führer der Studentenrevolte wurden verfolgt, verhaftet und zum Teil zum Tode verurteilt.
    Platz mit nationaler Bedeutung
    Der Tian’anmen (Platz des Himmlischen Friedens) liegt im Zentrum Beijings. Mit einer Größe von 39,5 Hektar gilt er als der größte befestigte Platz der Welt. Im Norden befindet sich das Tor des Himmlischen Friedens als Eingang in die Verbotene Stadt (Kaiserpalast), im Osten das Nationaltheater, im Süden das Mao-Mausoleum sowie im Westen die Große Halle des Volkes, wo die Parteitage der KPCh und die Versammlungen des Nationalen Volkskongresses stattfinden. Der moderne Obelisk auf dem Platz ist das Nationaldenkmal der Volksrepublik China für die Helden des Volkes. Davor befindet sich ein großes Porträt Sun Yatsens, dem Gründer der Republik China
.

Ein unerschrockener Einwohner Beijings blockiert eine Panzerkolonne während der Zerschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens
.
    (c) Corbis, Düsseldorf

Die Rückgabe Hongkongs an China
(1997)
    Der Platzmangel in Hongkong (Xianggang, „Duftender Hafen“) hat die Verwaltung immer dazu gezwungen dicht gedrängt und in die Höhe zu bauen. Trotz des Häusermeeres aus Stahl und Beton gibt es in Hongkong auch idyllische Naturlandschaften im Hinterland oder auf vorgelagerten kleineren Inseln.
Handelsstützpunkt und Kronkolonie
    Großbritannien erlangte mit der Niederlage Chinas im ersten Opiumkrieg erste feste Handelsstützpunkte in China. 1841 besetzten die Engländer dann Hongkong Island. Ein Jahr später wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an Großbritannien abgetreten. Am 9. Juni 1898 kamen die New Territories – das Gebiet nördlich von Jiulong (Kowloon) bis zum Shenzhen-Fluss – sowie weitere Inseln rund um Hongkong hinzu, und es wurde ein Pachtvertrag für 99 Jahre geschlossen. Hongkong entwickelte sich schnell zu einem Handelszentrum und zog finanzkräftige Investoren an. Die Stadt war immer auch ein Zufluchtsort für Chinesen, die vor den jeweiligen Regierungen flüchten mussten: erst für die Rebellen des Taiping-Aufstands, später für die Monarchisten und Republikaner und letztendlich für diejenigen, die vor dem maoistisch-kommunistischen Regime flohen. Die Bevölkerungszahl wuchs infolgedessen rasch an.
Sozialismus versus Kapitalismus?
    Durch eine liberale Wirtschaftspolitik wurde die Metropole zu einem Industrie- und Handelszentrum auf kleinstem Raum. Man baute einen Wolkenkratzer neben dem anderen, um den teuren Grund und Boden möglichst gut auszunutzen. Nach den Wirtschaftsreformen Deng Xiaopings und der Errichtung von Sonderwirtschaftszonen (siehe Seite 196) wanderte ein Teil der Industrie aus Hongkong ab. In dieser Zeit begannen auch die ersten britisch-chinesischen Gespräche über die Zukunft der Kronkolonie. Die britische Regierung unter Margret Thatcher hegte damals die Hoffnung, dass das reformorientierte China die britische Kontrolle über Hongkong akzeptieren würde – das Gegenteil war der Fall. China bestand nicht nur auf der Rückgabe der angepachteten Gebiete nach Ablauf des Vertrages, sondern auch auf die im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Am 1. Juli 1997 wurde Hongkong schließlich in einem feierlichen Akt an die Volksrepublik übergeben. Seitdem ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone. Zunächst ist vieles beim Alten geblieben: der Linksverkehr, die Währung und sogar die Grenzkontrollen und die Visaerteilung. Von China aus kann man zwar ohne Hongkong-Visum in die Metropole einreisen, nicht jedoch umgekehrt.
    Sprachwirrwarr
    Englisch ist in Hongkong nach wie vor Amtssprache. Trotz der langen Zugehörigkeit zu Großbritannien sprechen viele Einwohner Hongkongs – vor allem ältere – kein einziges Wort Englisch. Zweite Amtssprache ist Kantonesisch, eine chinesische Sprache, die sich jedoch von Mandarin, dem Hochchinesisch, unterscheidet. Zudem werden in Hongkong immer noch die traditionellen Schriftzeichen und nicht die 1956 in den chinesischen Gebieten reformierten Kurzzeichen verwendet. Lediglich in handschriftlichen Texten werden bisweilen Kurzzeichen verwendet, die den reformierten Kurzzeichen ähneln. Das Hongkong-Kantonesisch verfügt außerdem im Gegensatz zum Kantonesisch der Provinz Guangdong über zahlreiche Anglizismen
.

Der Blick vom Victoria Peak auf Hongkong: im Vordergrund das Finanzzentrum der
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