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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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an mir vorbei auf den Flur. »Ich hatte genügend Zeit.«
    Ich hörte, wie sie die Treppe hinunterstapfte, blieb aber im Türrahmen meines Schlafzimmers stehen, das mir seit meiner Rückkehr nach Chicago vor drei Jahren ein Zuhause gewesen war. Ich warf noch einen letzten Blick auf die alten Möbel, die verblichene Bettdecke und die Kohlrosen auf der Tapete und schaltete das Licht aus.
    Kapitel Zwei
    Zuhause ist, wo das Herz ist … nicht unbedingt, wo man schläft
    Okay, ich zögerte die Sache hinaus. Die Seesäcke hatte ich auf den Rücksitz meines kastenförmigen orangefarbenen Volvo geschmissen, aber anstatt direkt Haus Cadogan anzusteuern, fuhr ich an meinem zukünftigen Zuhause in Hyde Park vorbei in Richtung Süden. Ich war einfach noch nicht bereit, die Türschwelle Cadogans zu überschreiten, um dort zu wohnen. Und außerdem hatte ich meinen Großvater fast eine Woche lang nicht gesehen, und es war mir wichtig, ihn in seinem Büro auf der South Side zu besuchen. Meine Großeltern hatten mich praktisch allein großgezogen, während meine Eltern, Joshua und Meredith Merit, nur darauf bedacht waren, auf der Karriereleiter nach oben zu klettern und auf Empfängen in ganz Chicago einen guten Eindruck zu hinterlassen. Also hatte es sich mein Großvater wirklich verdient, dass ich ihn regelmäßig besuchte.
    Dem Büro des Ombudsmanns fehlte es an Flair; es handelte sich um ein flaches Ziegelsteingebäude mitten in einem Arbeiterviertel mit kleinen quadratischen Häusern, sauberen Vorgärten und Maschendrahtzäunen. Ich stellte den Volvo vor dem Haupteingang ab, stieg aus und schnallte mir mein Katana um. Ich bezweifelte, dass ich es im Büro meines Großvaters benötigte, aber wenn ich mich nicht sorgfältig bewaffnete, würde Catcher das schnellstens an Ethan weitergeben. Sie waren nicht die besten Kumpel, aber dass sie gerne mal über mich plauderten, hielt ich durchaus für wahrscheinlich.
    Es war fast elf, aber die wenigen Bürofenster waren hell erleuchtet. Das Büro des Ombudsmanns, zumindest war das die Meinung meines Großvaters, diente den Kreaturen der Nacht. Das bedeutete Nachtschichten für meinen Großvater, seine Sekretärin Marjorie, Catcher und Jeff Christopher, die zweite rechte Hand meines Großvaters, ein Formwandler mit noch unbestimmter Form und Computerfreak. Der übrigens bis über beide Ohren in meine Wenigkeit verliebt war.
    Ich klopfte an die verschlossene Vordertür und wartete darauf, eingelassen zu werden. Jeff bog um die Ecke, kam den Flur entlang auf mich zu und fing breit an zu grinsen. Er war ein Spargeltarzan mit strubbligem braunem Haar. Heute Abend trug er seine üblichen Klamotten – eine gebügelte Kakihose und ein langärmeliges Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellbogen aufgerollt hatte.
    Als er die Tür erreichte, tippte er den Öffnungscode in einen Zahlenblock daneben ein und öffnete das Schloss und die Tür.
    »Du konntest es nicht ertragen, ohne mich zu sein?«
    »Ich hab schon ein wenig gelitten«, sagte ich und kam herein, während er mir die Tür aufhielt. »Es war immerhin fast eine Woche?«
    »Sechs Tage, dreiundzwanzig Stunden und ungefähr zwölf Minuten.« Er gab den Sicherheitscode ein, verschloss die Tür und grinste mich frech an. »Nicht, dass ich das irgendwie nachrechnen würde.«
    »Nein, natürlich nicht«, stimmte ich ihm zu, während er mich den Flur entlang zum Büro begleitete, das er sich mit Catcher teilte. »Für so etwas bist du viel zu weltmännisch.«
    »Auf jeden Fall«, pflichtete er mir bei, betrat den Raum und setzte sich an einen der vier Metalltische, die in zwei Reihen in dem kleinen Zimmer aufgestellt waren und irgendwie nach Kaltem Krieg aussahen. Jeffs Tisch war derart mit Tastaturen und Monitoren überladen, dass Frankenstein höchstpersönlich sich hier wohlgefühlt hätte. Auf dem Chaos thronte ein Stofftier, bei dem es sich, wie ich erfahren hatte, um eine Nachbildung Cthulhus von H.P. Lovecraft handelte.
    »Wie war die Stepptanzstunde?«, fragte eine sarkastisch klingende Stimme von der anderen Seite des Raums. Ich sah hinüber und entdeckte Catcher am gegenüberliegenden Tisch, die Hände auf dem rasierten Schädel, einen geöffneten Laptop vor sich. Eine Augenbraue hatte sich über seinen grünen Augen erhoben, und seine vollen Lippen kräuselten sich belustigt. Ich musste es zugeben: Catcher war nervig, schroff, ein anspruchsvoller Trainer … und unverschämt gut aussehend. Mallory hatte eindeutig ihre liebe Not mit
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