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Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
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Augen. »Du hast uns nur ein einziges Mal dabei erwischt.«
    »Ich habe euch nur einmal in der Küche erwischt, Mallory. Ich esse dort. Ich trinke auch dort. Ich hätte eine zufriedene, glückliche Ewigkeit leben können, ohne Catchers nackten Hintern auf dem Fußboden der Küche gesehen zu haben.« Ich täuschte ein angewidertes Zittern vor, aber es war eben nur vorgetäuscht, denn der Junge war ein Traum. Breite Schultern, perfekt geformte Muskeln, rasierter Kopf, grüne Augen, tätowiert. Ein unartiger Junge und Hexenmeister, der das Herz meiner Mitbewohnerin im Sturm erobert hatte (und wie sich herausstellte, blieb es nicht beim Herz allein).
    »Der Hintern ist doch nicht schlecht«, sagte sie.
    Ich legte eine Hose zusammen und packte sie in den Seesack. »Der Hintern ist spitze, und ich freue mich sehr für dich. Ich muss ihn nur einfach nie wieder sehen. Nie, nie wieder. Echt nicht.«
    Sie kicherte. »Ganz echt?«
    »Ja, ganz echt.« Mein Magen meldete sich knurrend vor Hunger. Ich sah Mallory an und deutete dann mit einer erhobenen Augenbraue auf das Glas Blut, das auf meinem Nachttisch stand. Sie verdrehte die Augen und gab mir durch ein Winken zu verstehen, dass ich mich nicht zurückhalten solle.
    »Trink schon«, sagte sie. »Stell dir einfach vor, ich wäre ein Buffy-Fan mit einer unglaublichen Begeisterung für alles Übernatürliche.«
    Ich schaffte es nicht nur, das Glas an den Mund zu führen, sondern ihr auch noch einen gehässigen Blick zuzuwerfen. »Genau das bist du.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass du dir so viel Mühe geben musst, dir das vorzustellen«, wies sie mich zurecht.
    Ich lächelte und nahm einen kleinen Schluck. Das Blut hatte ich in der Mikrowelle leicht erwärmt und mit Tabasco und Tomatensaft gewürzt. Ja, es war immer noch Blut, mit diesem seltsamen Hauch von Eisen und dem Nachgeschmack von Plastik, aber mit diesen Zutaten war es nicht übel. Ich leckte mir einen verirrten Tropfen von der Oberlippe und stellte das Glas wieder auf den Nachttisch.
    Leer.
    Ich musste hungriger gewesen sein, als ich dachte, und Schuld allein hatte Aerobic-Barbie. Sicherheitshalber stopfte ich ein Dutzend Müsliriegel in den Seesack (meine Hoffnung war, dass ich mit einem Vorrat echten Essens die Wahrscheinlichkeit erhöhte, meine Fangzähne nicht in Ethans Hals zu versenken).
    »Und da wir gerade von Catcher sprechen«, sagte ich, da ich meinen Hunger ein wenig gestillt hatte, »wo ist denn dein Herzallerliebster heute Abend?«
    »Arbeiten«, sagte sie. »Dein Großvater ist ein anspruchsvoller Arbeitgeber.«
    Hatte ich erwähnt, dass Catcher für meinen Großvater arbeitete? In dieser einen besonderen Woche, als das übernatürliche Chaos über mich hereingebrochen war, hatte ich zudem festgestellt, dass mein Großvater, Chuck Merit, der Mann, der mich praktisch großgezogen hat, gar nicht in Rente gegangen war. Wir sollten nur glauben, dass er das Chicago Police Department verlassen hatte. Stattdessen war er vor vier Jahren gefragt worden, ob er als Ombudsmann fungieren wolle, als Verbindungsmann zwischen der Stadtverwaltung – an deren Spitze der finstere, aber gut aussehende Bürgermeister Seth Tate stand – und der übernatürlichen Bevölkerung Chicagos. Und davon gab es jede Menge – Vampire, Hexenmeister, Formwandler, Wassernymphen, Feen und Dämonen –, und alle waren auf die Hilfe meines Großvaters angewiesen. Nun ja, von ihm und seinen drei Assistenten, einschließlich Catcher Bell. Ich hatte kurz nach meiner Wandlung zum Vampir das Büro meines Großvaters auf der South Side aufgesucht; dort hatte ich Catcher kennengelernt, dann hatte Mallory Catcher kennengelernt, und der Rest war nackte Geschichte.
    Mallory schwieg einen Augenblick, und als ich zu ihr aufsah, erwischte ich sie dabei, wie sie sich eine Träne von ihrer Wange abwischte. »Du weißt doch, dass ich dich vermissen werde, oder?«
    »Ich bitte dich. Du wirst bloß die Tatsache vermissen, dass ich endlich mal die Miete zahlen konnte. Du hast dich schnell daran gewöhnt, Ethans Geld auszugeben.« Das Gehalt von Cadogan war ein erfreulicher Nebeneffekt meiner Wandlung zum Vampir.
    »Das Blutgeld, auch wenn es nicht viel war, war ein Vorteil. Es war mal ganz nett, nicht der einzige Brotverdiener im Haus zu sein.« In Anbetracht ihres verglasten Büros über der Michigan Avenue übertrieb sie natürlich maßlos. Während ich meinen Doktortitel mit mittelalterlicher Literatur zu erlangen versuchte, hatte Mallory als leitende
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