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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby!
Autoren: Janet Evanovich
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Platzwunde, und seine rechte Wange war blau verfärbt und abgeschürft. Sein rechtes Auge war teilweise zugeschwollen, und er brauchte wirklich dringend eine Maniküre.
    »Wirst du mich der Polizei übergeben?«, wollte Marty wissen.
    »Das habe ich noch nicht entschieden«, erwiderte Kellen. »Beruflich gehört die Ergreifung von Flüchtigen nicht zu meinen Aufgaben, aber als Bürger habe ich die Pflicht, ein Verbrechen zu melden, wenn ich davon Kenntnis erhalten habe.«
    »Nehmen wir an, ich würde den Safe öffnen, dir den gesamten Schmuck geben und dir versprechen, nie wieder etwas zu stehlen.«
    »Evian braucht ihn dringend in der Bar«, warf Cate ein.
    »Und selbst wenn Kittys Motive nicht wirklich edel waren, so hat sie doch viel Gutes für das Gemeinwesen getan.«
    Kellen sah Cate an. »Es könnte auch nur Humbug sein, dass der Agent verunglückt ist. Außerdem würden wir uns zu Komplizen bei etlichen Verbrechen machen, wenn wir die Polizei nicht über Marty informieren.«
    »Es fällt mir einfach schwer, mir Marty im Gefängnis vorzustellen. Und es wäre eine Schande, wenn er die Leute nicht weiterhin unterhalten könnte.«
    »Also gut, hier ist mein Vorschlag«, sagte Kellen zu Marty. »Ich gebe dir 24 Stunden Vorsprung. Du kannst das Land verlassen oder dich selbst der Polizei stellen und alles gestehen. Wenn du einen guten Anwalt zur Polizei mitnimmst, wird es wahrscheinlich zu einem Vergleich kommen. Du könntest Kitty Bergman auffliegen lassen und würdest wahrscheinlich eine Mindeststrafe erhalten.«
    »Ich nehme das Angebot an«, erklärte Marty sich einverstanden.
    »Und jetzt zeig uns den Safe.«
    Marty ging voraus, und Kellen, Cate und Biest folgten ihm.
    »Ich habe mir Sorgen wegen Kitty gemacht«, erklärte Marty.
    »Ich wusste, dass sie diese beiden Schlägertypen, die zu allem fähig sind, angeheuert hatte. Und ich meine wirklich zu allem. Also ließ ich den Safe installieren, für den Fall, dass die Sache eskalieren und die Schläger neugierig werden würden.
    Er lässt sich nur mit einem fünfzehnstelligen Code öffnen, und ich kann mir keine Zahlen merken. Ich habe schon Schwierigkeiten, meine Telefonnummer zu behalten. Aufschreiben wollte ich den Code nicht, weil ich Angst hatte, sie könnten den Zettel finden. Also ließ ich dem Hund einen Mikrochip einpflanzen, als ich mit ihm spazieren ging, bevor ich ihn dann kaufte. Ich dachte mir, dass man den Code für eine Identifikationsnummer halten würde, selbst wenn ihn jemand ablesen sollte. Was ich nicht vorhersehen konnte, war Kittys Bereitschaft, mir Schmerzen zuzufügen, und meine Unfähigkeit, diese auszuhalten. Schon als sie mir den ersten Schlag versetzten, bin ich mit der Wahrheit herausgeplatzt.«
    Die Besenkammer war eigentlich nur ein Schrank im Flur. Darin befanden sich ein Boiler, ein Ofen und zwei Sicherungskästen. Kein Safe, soweit Cate das sehen konnte.
    »Hast du jemals eine Sicherung abschalten müssen?«, fragte Marty Cate.
    »Nein.«
    Marty öffnete die Türen der beiden Sicherungskästen.
    Beide sahen gleich aus. Die Sicherungsschalter in dem oberen Kasten waren beschriftet: Badezimmer, Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer. In dem unteren Sicherungskasten befanden sich keine Schilder. Marty betätigte rasch einen der Schalter dreimal, und die Wandplatte öffnete sich und gab den Blick auf einen Safe frei.
    »Nicht schlecht«, bemerkte Kellen. »Ich hatte mich bereits über den zweiten Sicherungskasten gewundert.«
    Kellen tippte den Code ein, und der Safe ging mit einem Klicken auf.
    »Ich habe alle meine Lieblingsstücke aufbewahrt.«
    Marty seufzte und nahm eine mit blauem Samt bezogene Schatulle heraus. »Ehrlich gesagt bin ich mir bei einigen nicht sicher, ob ich mich freiwillig davon hätte trennen können.«
    Kellen öffnete das Schmuckkästchen und packte die Juwelen aus. Vier Halsketten, zwei Armbänder, eine Brosche, zwei Ringe und zwei Paar Ohrringe, alle einzeln in blaue Samttücher gewickelt.
    »Die Halskette, nach der ich gesucht habe, ist dabei«, stellte Kellen fest. »Und außerdem sehe ich hier vier weitere Stücke, die auf meiner Liste stehen. Wenn du dich entscheiden solltest, dich der Polizei zu stellen, werde ich deine Geschichte bestätigen und gegen Kitty Bergman aussagen. Aber du musst dich einverstanden erklären, Biest Cate zu überlassen.«
    »Natürlich kann Cate Biest behalten, wenn sie das möchte. Und sie kann gern in meiner Wohnung bleiben, so lange sie will, falls ich… weggebracht werde.
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