Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby!
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
würde ich eine Weile zu stehlen aufhören. Dann hätten wir ein Stück nach dem anderen verhökern können, wann immer wir Geld brauchten.«
    »Und das hat Kitty nicht gefallen«, vermutete Cate.
    »Kitty hatte große Summen für Krankenhäuser und das Bildungsprogramm zugesagt. Alles wunderbare Projekte, aber dafür hätte ich die nächsten vierzig Jahre ununterbrochen arbeiten müssen. Ich sagte ihr, dass sie einen anderen Weg finden müsse, um ihre Spenden zu finanzieren. Und dann beging ich den Fehler, ihr von den Rücklagen zu erzählen. Sie bestand darauf, alles sofort zu verkaufen, aber ich weigerte mich. Die meisten der Schmuckstücke im Safe waren Unikate und noch viel zu heiß. Es wäre reiner Selbstmord gewesen, all diese Juwelen auf einmal in Umlauf zu bringen.«
    »Und deshalb hat sie dich von der Brücke stoßen lassen?«
    »Mir war klar, dass sie stinksauer war, aber mit einer solchen Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte ihr doch alles gesagt, was sie wissen wollte – ich hatte ihr von Biest und dem Safe erzählt. Es gab wirklich keinen Grund, mich von der Brücke zu werfen. Meiner Meinung nach liegt es an ihrem Alter. Die Hormone, du weißt schon. Ich habe daher beschlossen, nie wieder mit Frauen im Klimakterium Geschäfte zu machen.«
    »Und was war mit deinem Agenten? War er auch in den Wechseljahren?«
    Marty legte eine Hand auf seine Brust. »Dieser grässliche Kerl! Es hat ihm nicht gereicht, mich auszusaugen wie ein Vampir. Er verlangte zwanzig Prozent von all meinen Einnahmen. Und dann hat er mich auch noch zu erpressen versucht. Nach einem meiner Auftritte im letzten Monat war ich unvorsichtig, und er entdeckte eine Halskette in meinem Koffer. Ich hatte nicht mit ihm gerechnet, als er unverhofft vorbeikam, während ich auspackte.
    Üblicherweise ging ich immer sofort zu Kittys Haus an der Commonwealth Avenue und legte die Beute dort in den Safe, bis ich sie verkaufen konnte.
    Nachdem ich jedoch beschlossen hatte, etwas zur Seite zu legen, ließ ich mir auch in meiner Wohnung einen Safe einbauen. So kam es, dass Irwin die Halskette sah.
    Ich war spät nach Hause gekommen, und der Koffer stand noch offen. Ich erzählte ihm, das Schmuckstück gehöre zu meiner Judy-Garland-Kollektion, aber das kaufte er mir nicht ab. Er hatte in den Nachrichten eine Meldung über den Diebstahl gesehen, und sie hatten ein Bild von der Kette gezeigt.«
    »Also hast du ihn die Treppe hinuntergestoßen?«
    »Meine Güte, nein! Ich bin zwar ein Dieb, aber kein Mörder! Aber ich war wütend. Es war so ungerecht, dass Irwin mich erpressen und Geld von mir haben wollte. Ich hatte ihm schon einmal etwas gegeben, und jetzt wollte er wieder welches haben. Kannst du dir das vorstellen? Dieser Kerl besaß keinen Anstand. Aber was kann man von so einem Menschen schon erwarten? Er war Agent, und meiner Meinung nach ist das ein anderes Wort für Parasit.«
    Cate glaubte, dass Marty wahrscheinlich anders über Agenten denken würde, wenn er arbeitslos wäre und keinen Job finden könnte, aber was zum Teufel verstand sie vom Showbusiness?
    »Ich habe bemerkt, dass in der Küche ein Messer fehlte«, sagte Cate.
    »Ja, diese Situation habe ich sehr genossen. Als er Geld von mir forderte, drehte ich durch und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich jemanden geschlagen habe, und es ist mir richtig gut gelungen. Ich habe ihn direkt auf die Nase getroffen, es knackte, und er begann zu bluten und zu schreien. Da gab es für mich kein Halten mehr.
    Ich packte das Tranchiermesser und drohte ihm, ihn damit in kleine Stücke zu zerlegen. Er rannte aus der Wohnung und wollte zum Aufzug laufen, aber ich folgte ihm mit dem Messer in der Hand. Da entschloss er sich, die Treppe zu nehmen, rutschte aus, fiel hinunter und brach sich das Genick. Meiner Meinung nach war das Schicksal.«
    Cate sah sich in dem Zimmer um. Es sah so aus, als wäre es mit Möbelstücken eingerichtet worden, die Kitty in ihrem großen Haus nicht länger hatte haben wollen. Ein breites Doppelbett mit einer cremefarbenen Tagesdecke.
    Ein mit pfirsichfarbenen Rüschen eingefasstes Kopfbrett. Vor dem Bett ein orientalischer Läufer auf dem Boden. Eine kunstvoll gefertigte Kommode aus Mahagoni. Einige Kunstdrucke von Audubon in schmalen Walnussholzrahmen. Beim Hereinkommen hatte sie bemerkt, dass sich in diesem Stockwerk zwei Schlafzimmer befanden. Sie nahm an, dass dies nicht der Raum war, in dem Marty schlief, wenn er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher