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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby!
Autoren: Janet Evanovich
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damit?«
    Danny saß direkt neben Cate. »Jetzt hast du ihm einen Köder hingeworfen«, meinte er. »Das wird kein gutes Ende nehmen.«
    »Pugg ist verletzt«, erklärte Pugg. »Cate zweifelt an Puggs romantischer Kunstfertigkeit.«
    Danny starrte Pugg eine Weile mit offenem Mund an.
    »Verletzt? Romantische Kunstfertigkeit? Wer zum Teufel bist du? Was bist du?«
    »Ich bin Pugg.«
    »Meine Güte.« Danny legte seinen Arm um die Rückenlehne von Cates Stuhl und beugte sich zu ihr hinüber. »Mach dir keine Sorgen. Ich weiß da einen Banker, den du kennenlernen solltest. Es ist alles schon arrangiert.«
    Patrick Pugg drohte Danny scherzhaft mit einem Wackeln seines kleinen Fingers. »Das würde Pugg nicht gefallen. Pugg fühlt sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass aus dieser Beziehung etwas wird.«
    Danny kniff die Augen zusammen. »Habe ich etwas verpasst? Ich dachte, du hättest Cate erst heute Abend kennengelernt.«
    »Ja, aber Cate mag Pugg, nicht wahr? Und Cate will Pugg Wiedersehen.«
    Alle unterbrachen ihre Mahlzeit und starrten Cate an.
    Seit sechs Jahren jobbte Cate in einer Kneipe, um sich ihr Studium am College zu verdienen und Stück für Stück näher an ihr Ziel zu kommen, als Grundschullehrerin zu arbeiten. Sie war davon überzeugt, Zweitklässler zu unterrichten sei für sie eine leichte Übung, nachdem sie mit drei schnell aufbrausenden Brüdern aufgewachsen war und seit so langer Zeit hinter dem Tresen arbeitete. Cate hatte festgestellt, dass ihre älteren Brüder, die Männer in Kneipen und kleine Kinder vieles gemeinsam hatten – zum Beispiel verhielten sie sich hin und wieder unangemessen und ließen sich leicht ablenken.
    Wenn Cate Pugg jetzt erklärte, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte, würde er den Rest des Abends schmollen. Und wenn sie Pugg sagte, dass er ihr sympathisch sei, würde Danny während des gesamten Abendessens beleidigt sein. Also tat Cate das einzig Vernünftige: Sie stieß absichtlich, aber scheinbar versehentlich ihr Wasserglas um und sprang auf, als das Wasser in alle Richtungen spritzte.
    »Mist!«, stieß Cate hervor. »Seht euch diese Schweinerei an. Es tut mir so leid.«
    Rasch lief sie in die Küche, um ein Geschirrtuch zu holen.
    »Das war ein raffinierter Schachzug«, flüsterte Danny ihr ins Ohr, als sie zurückkam. »Ein Klassiker.«
    »Das ist deine Schuld. Du hast diese Konfrontation herbeigeführt.«
    »Habe ich nicht.«
    »Hast du schon.«
    »Habe ich nicht. Warte nur, bis du den Banker siehst. Er ist Lichtjahre von diesem Idioten entfernt. Du wirst ihn mögen.«
    »Nein. Keine weiteren Verkupplungsversuche. Ich hasse das.«
    »Ich müsste mich nicht darum bemühen, wenn du selbst Verabredungen treffen würdest.«
    »Ich habe im Moment keine Zeit für Verabredungen.«
    »Du wirst nicht jünger«, mahnte Danny. »Ich bin sechsundzwanzig!«
    »Ich mache mir Sorgen um dich«, erklärte Danny. »Wir alle machen uns Sorgen um dich. Es gefällt uns nicht, dass du in dieser Kneipe arbeitest, zu unmöglichen Zeiten nach Hause kommst und dich die ganze Nacht mit Betrunkenen herumplagen musst. Du solltest einen netten, langweiligen Mann heiraten, der sich um dich kümmert und dir Sicherheit bietet.«
    »Ich will nicht mit einem netten, langweiligen Typen verheiratet sein. Ich will unterrichten und einen aufregenden Mann heiraten, der auf einem schwarzen Pferd angaloppiert und mein Herz im Sturm erobert.«
    »Mir wäre es lieber, er käme auf einem weißen Pferd«, meinte Danny. »Warum suchst du dir nicht wenigstens einen besseren Job? Irgendetwas, wo du nicht bis Mitternacht schuften musst?«
    »Der Job in der Bar ist perfekt. Er ist gut bezahlt und erlaubt es mir, tagsüber zu studieren. Und ich kenne mich gut mit den Drinks und den Gästen aus. Die vielen Jahre, in denen ich den Leuten an der Theke zugehört habe, machen sich mittlerweile bezahlt.«
    Und außerdem zahlte Cate als Untermieterin bei Marty Longfellow nur wenig Miete. Marty war eine Dragqueen im South End, der in der Bar sang und diese mit seinen Auftritten im Handumdrehen aus einer wirtschaftlichen Misere gezogen hatte. Marty war nicht nur ein faszinierender Paradiesvogel, sondern auch sehr gut. Sie hatte eine Stimme wie Samt, und nachdem sie sich eineinhalb Stunden lang rasiert hatte, zwei Stunden lang Make-up aufgetragen und sich eine halbe Stunde lang in ihr Kostüm gezwängt hatte, erregte sie den Neid jeder Frau und die Sehnsüchte jedes Mannes (zumindest oberflächlich
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