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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly
Autoren: Cathy McAllister
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keinen einheitlichen Befehlstext zum Öffnen gab. Unmittelbar hinter dem Hünen betrat sie einen abgedunkelten Raum von bescheidener Größe. Ein Mann in weißer Kleidung saß an einem kleinen Pult. Hinter ihm befanden sich drei große Fenster mit jeweils einer Tür daneben. Als Charly näher kam, sah sie Lory in einer der kleinen Kammern liegen, die sich hinter den Fenstern befanden. Die Krankenpritsche, auf der Lory lag, und technische Geräte füllten den Raum fast vollkommen aus. Lediglich ein Stuhl, auf dem der blonde Hüne, der mit Lory gekämpft hatte, saß, passte noch hinein.
    „Oh, Captain Amano“, grüßte der Mann an dem Pult, der offensichtlich so etwas wie ein Arzt war.
    Charly starrte auf ihren Begleiter. Captain? Er war der Captain dieses Raumschiffs? Captain Amano.
    „Wie geht es ihr?“, fragte Amano.
    „Oh, sie macht Fortschritte“, antwortete der Heiler. „Sie wird heute Abend wahrscheinlich auf die normale Station verlegt.  
    „Dies hier ist ihre Freundin. Lady ...“ Er sah sie fragend an, bis es Charly dämmerte, dass er ihren Namen wissen wollte.
    „Charly“, antwortete sie und schenkte dem Arzt ein Lächeln. Ein Mann, der Wunden heilte und Leben rettete, war ihr bedeutend sympathischer als ein Krieger, der genau das Gegenteil tat.
    „Erfreut, Euch kennenzulernen, Lady Charly“, sagte der Arzt freundlich. „Wollt Ihr Eure Freundin sehen?“
    „Bitte.“
    „Kommt.“
    Der Arzt öffnete die Tür zu der kleinen Kammer und der blonde Hüne erhob sich. Sein Gesicht wirkte müde und sorgenvoll. Er musterte Charly kurz, dann blickte er den Arzt an.
    „Sollte sie nicht schon längst stabil sein?“, fragte er besorgt.
    Der Arzt lächelte nachsichtig.
    „Sie wird sich erholen, General. Keine Sorge.“
    „Aber sie ist so blass.“
    „Sie hat eine Menge Blut verloren, General“, antwortete der Arzt. „Lady Charly hier möchte sie gern besuchen. Bitte, General. Könntet Ihr kurz ...?“
    Der General starrte Charly an. Er schien wenig begeistert zu sein, doch er nickte. Charly wusste nicht, was sie von dem General halten sollte. Er mochte zwar gefährlich sein, doch die Sorge, die in sein Gesicht geschrieben stand, war echt. Widerwillig kam er aus der kleinen Kammer heraus und der Captain schob Charly sanft hinein.
    Lory wirkte blass, doch ihre Gesichtszüge waren friedlich. Das weiße Laken, das ihren Körper bedeckte, ließ keinen Blick auf ihre Wunde zu, doch Charly wollte sie auch gar nicht sehen. Bestimmt bot sie einen furchtbaren Anblick.
    „Wird sie wirklich wieder gesund?“, fragte sie besorgt.
    „Ja“, versicherte der Arzt. „Die Wunde ist beinahe verschlossen und ihr Körper hat genug Blut nachproduziert. Sie wird die Medizineinheit bald verlassen können.“
    „Wie kann das sein?“ Charly drehte sich um und starrte den Arzt ungläubig an. So eine Wunde wird sicher lange dauern, bis sie heilt. Sie ...“
    „Die Medizineinheit“, erklärte Armano, „vermag Wunden weitaus schneller zu heilen, als das im Normalfall möglich wäre. Sieh selbst nach, wenn du mir nicht glaubst.“
    Charly wandte sich wieder Lory zu und starrte auf das weiße Laken, ehe sie genug Mut gefasst hatte, um das Stück Stoff langsam anzuheben. Lory trug nur ihre Unterwäsche, sodass Charly sich darum bemühte, nicht zu viel vom Körper ihrer Freundin zu enthüllen. Doch sie konnte genug sehen, um festzustellen, dass Amano recht hatte. Dort, wo eigentlich eine furchtbare Wunde hätte klaffen müssen, war nur eine blasslilafarbene gezackte Narbe zu sehen.  
    „Heilige Scheiße“, murmelte sie erstaunt.
    Charly deckte Lory vorsichtig wieder zu, eine Träne lief ihre Wange hinab, tropfte auf das weiße Laken und formte einen kleinen blassen Fleck. Das Herz war ihr schwer. In was für eine Lage war sie da geraten? Entführt, entflohen, nur um erneut entführt zu werden. Ihre Freundin schwer verwundet und zu allem Übel kam noch ein Schiff voller muskelbepackter Aliens, die wer weiß was mit ihnen vorhatten.  
    Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und zuckte zusammen. Sie wusste, es war dieser Captain. Amano. Der sich in den Kopf gesetzt zu haben schien, dass sie ihm gehörte. Sie straffte die Schultern und schüttelte seine Hand ab. Nie wieder würde sie einem Mann gehören, den sie nicht selbst erwählt hatte. Nie wieder würde sie erlauben, dass irgendein Kerl die Macht besaß, sie nach seinen Launen zu missbrauchen und zu quälen. Mochte dieser Amano vielleicht auch nicht so grausam sein
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