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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly
Autoren: Cathy McAllister
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ihrem Bruder. Und sie hasste ihren Vater. Er war ein trinkender Schläger mit einem umfangreichen Strafregister, ebenso wie ihre Brüder. Ihre älteste Schwester war eine Prostituierte im Bordell ihres eigenen Bruders und die mittlere Schwester lebte schon seit Jahren in Europa. Charly hatte keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie, seit ihr Bruder Steven versucht hatte, sie ebenfalls für sein Bordell anzuwerben und sie zu zwingen, seinen Partner zu heiraten. Damals war sie achtzehn gewesen. Sie hatte es geschafft, sich ein Zimmer in einer WG zu mieten, und sich mit Nebenjobs über Wasser gehalten, während sie ihre Schule erfolgreich zu Ende brachte. Jahrelang büffelte sie sich durchs Studium und hatte ihren Informatikabschluss mit Auszeichnung geschafft. Das Leben schien alles für sie offenzuhalten, doch dann war etwas passiert, das sie vollkommen aus der Bahn geworfen hatte.  
    Sie war entführt und in einem Kellerloch gefangen gehalten worden. Diese drei Monate hatten sie zerstört. Danach ließ sie sich mit den falschen Leuten ein und war als Hackerin auch das eine oder andere Mal in krumme Dinge verwickelt gewesen.  
    Als diese hässlichen Aliens sie beim Joggen entführt hatten, war sie geschockt gewesen. Wieder einmal war sie in Gefangenschaft geraten. Doch diesmal war sie wenigstens nicht allein gewesen. Die anderen Mädels hatten die Lage für sie erträglicher gemacht. Außerdem waren sie weder gequält noch vergewaltigt worden. Was natürlich nicht hieß, dass ein eventueller Käufer das nicht früher oder später nachgeholt hätte, wenn sie nicht geflohen wären. Die Flucht, die Ungewissheit, was aus den anderen Frauen geworden war, das alles hatte ihr ein wenig zugesetzt. Doch hier in diesem Hotel ließ es sich aushalten und es war ja nicht gerade so, dass sie etwas oder jemanden aus ihrem alten Leben vermissen würde. Nicht, dass sie vorhatte, für immer auf Xevus3 zu bleiben, doch solange sie nach einer Reisemöglichkeit suchten, würde sie die Annehmlichkeiten hier so gut es ging genießen.

    ***

    Als Lory zurückkam, grinste sie wie ein Honigkuchenpferd. Charly setzte sich auf und sah ihre Freundin abwartend an.
    „Du errätst nie, was gerade passiert ist“, verkündete Lory gut gelaunt.
    „Keine Ahnung? Schieß los!“
    „Ich habe zwei Rückfahrkarten für uns, Süße. Na, wie klingt das?“
    Charly starrte Lory ungläubig an.
    „Was ... was soll das heißen?“
    „Na, dass ich einen Mann getroffen habe, der zufällig ein Raumschiff hat und bereit ist, uns zur Erde zurückzubringen.“
    Charlys Augen weiteten sich. Ihr Herz schlug auf einmal schneller. Konnte das wirklich wahr sein? Würden sie tatsächlich von diesem Wüstenplaneten fortkommen und zurück nach Hause fliegen?
    „Ehrlich?“, fragte sie fassungslos.
    „Ja, ehrlich“, bestätigte Lory und ihre Wangen glühten vor Begeisterung. „Ist das nicht großartig? Endlich kommen wir von diesem verdammten Wüstenplaneten weg.“

    Kanavirius System, Xevus3  
    In den Straßen von Betzlawk
    30. Tag des Monats Jakus im Jahr 7067 Federationszeit

    Die Straßen von Betzlawk waren staubig und die Sonne brannte Amano unangenehm auf den Kopf. Er mochte diese verdammte Hitze nicht und würde alles darum geben, jetzt ein Glas eisgekühlten Tajaka auf der Terrasse seines Hauses zu genießen. Aber sie hatten eine Mission zu erfüllen. Ihr Cousin, Prinz Marruk, hatte sie hierhergesandt, um zwei Frauen zu retten, die an diesem Ort als Sklavinnen verkauft werden sollten. Die Frauen waren geflohen und hielten sich jetzt hier irgendwo auf, vorausgesetzt, sie waren noch am Leben. Amano hielt das Ganze für eine zum Scheitern verurteilte Mission. Wie sollten sie hier zwei Frauen finden, von denen sie nur eine vage Beschreibung hatten, die auf Hunderte Frauen hier zutreffen konnte?
    „Verdammt!“, knurrte Kordan, Amanos Cousin, ungehalten. „Seit zwei Tagen irren wir hier rum und haben keinen Anhaltspunkt, wo die beiden Frauen sind.“
    „Ich kann nicht glauben, dass niemand sie gesehen hat in all den Wochen“, erwiderte Amano ebenso frustriert. Sie hatten nicht einmal eine falsche Fährte. Nein! Sie hatten gar keine !
    „Lass uns hier noch einen Versuch starten, ehe wir für heute zurück zum Hotel gehen. Wir könnten uns hier einen Drink genehmigen und die Bedienung ein wenig ausfragen“, schlug Kordan vor.
    „Ja, das klingt gut. Ich könnte einen Drink vertragen. Oder zwei.“ Amano klopfte seinem Cousin auf die Schulter. „Komm! Worauf
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