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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich
Autoren: Kate Welsh
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Nummer und fragte ihre Box ab. Brads Stimme erklang. „Ich muss dringend nach Philadelphia. Ein… ein Mandant hat ein Problem, das nur ich lösen kann. Hoffentlich. Ich werde es auf jeden Fall versuchen. Wahrscheinlich bin ich heute Abend schon wieder zurück, aber es hängt ganz davon ab, mit wem ich hier verhandeln muss. Ich weiß es noch nicht genau…“ Sie legte auf.
    „Jetzt wird mir klar, was dein Problem ist“, murmelte sie wütend in sich hinein und starrte auf das Schreiben vom Gericht, das sie in der Hand hielt.
    „Merkwürdig. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich dir einen Auftrag erteilt habe. Ganz bestimmt haben wir niemals darüber gesprochen, dass du mich gegen deine eigenen Eltern verteidigen musst.“ Ihr Blick fiel wieder auf das Papier. Mühsam drängte sie die Tränen zurück. Sie hatte Recht gehabt, damals, als sie den Impuls verspürt hatte, sich nie mit diesen Leuten einlassen zu wollen. Entschlossen wandte sie sich wieder ihrem Baby zu. Niemals sollten die Costains die kleine Annalise in die Finger bekommen.
    Brad ließ seinen Blick durch den Park von Bellfield schweifen. Das bunte Herbstlaub hing noch an den Bäumen. Es machte ihn ganz krank, dass er viele Jahre damit verschwendet hatte, den Besitz während der Abwesenheit seiner Eltern in Ordnung zu halten. Nicht weil er viel Arbeit und Mühe in das Anwesen investiert hatte, das er eines Tages sowieso erben würde, sondern weil er es aus den falschen Gründen getan hatte. Wie dumm er sich jetzt fühlte, weil er versucht hatte, die Liebe dieser hartherzigen Leute zu erringen.
    Er schaute auf die Uhr. Der Butler seiner Eltern hatte ihm ausgerichtet, dass er in der Bibliothek auf seine Mutter warten sollte, bis ihre Freunde verschwunden waren. Das war ihre Antwort auf seine dringende Bitte um ein Gespräch gewesen.
    Während er wartete, telefonierte er mit seiner alten Freundin Lindsey Tanner und erklärte ihr, dass sein Vater ihren Vater mit dem Sorgerechtsprozess gegen Melissa beauftragt hätte. Lindsey raste förmlich vor Wut und titulierte ihren Vater mit ausgesuchten Schimpfworten. Und sie verriet Brad eine wichtige Information.
    Etwas Besseres hätte ihm in seinen Vorfeldermittlungen gar nicht passieren können. Sein Vater beabsichtigte, sich für einen Posten beim obersten Gericht der Vereinigten Staaten zu bewerben, der in Kürze frei werden würde.
    Zehn Minuten später wartete er immer noch auf seine Mutter, als ihm einfiel, dass Jerry bei ihm zu Hause hatte vorbeischauen wollen, um den Thermostat des Durchlauferhitzers zu reparieren. Ach, Melissa wird ihm schon aufschließen, dachte er entspannt.
    Plötzlich stand ihm die Panik ins Gesicht geschrieben. Er hatte Angst, dass Melissa die Papiere vom Gericht auf dem Tisch im Wohnzimmer entdecken würde. Hoffentlich kommt sie nicht auf die Idee, dass ich ihr die ganze Zeit über nachspioniert habe, um den Prozess gegen sie vorzubereiten, flehte er inständig.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Jerry auf seinem Handy anzurufen. Brad wählte die Nummer. Sofort meldete sich der Handwerker.
    „Jerry, hier ist Brad Costain.“
    „Wo stecken Sie bloß? Ich musste Melissa bitten, die Tür für mich aufzuschließen.
    Nicht gerade angenehm, wo sie doch so viel mit dem Baby um die Ohren hat.“
    „Und? Ist sie sofort wieder zu sich nach Hause gefahren, nachdem sie aufgeschlossen hat?“
    „Nicht sofort. Wenn sie schon mal da ist, kann ich sie doch gleich fragen, wie sie die Kacheln für den Kamin findet, dachte ich.“
    „Gefallen sie ihr?“ bohrte Brad weiter.
    „Komische Sache. Als ich nach oben gegangen bin, um die Warmwasserbereitung für das Bad zu kontrollieren, wollte sie auf einmal verschwinden. Melissa schien plötzlich sehr besorgt. Vielleicht war es für ihren kleinen Engel zu kalt im Haus.“
    „Ja, daran muss es gelegen haben“, stimmte Brad zu, obwohl er fest davon überzeugt war, dass ihr Verschwinden nichts mit dem Kälteeinbruch zu tun hatte.
    „Ich habe einen Stapel Papiere auf dem Tisch im Wohnzimmer liegen lassen.
    Können Sie mal nachschauen, ob sie noch dort sind?“
    „Nein. Hier ist nichts weiter außer dem Schnuller für die Kleine.“
    „Verflucht“, stieß Brad mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Alles okay?“
    „Ja“, antwortete er knapp. „Und danke für das Gespräch.“ Brad legte auf und schloss für einen Augenblick die Augen. Bitte, Lissa, vertrau mir, flehte er innerlich und hoffte inständig, dass sie ihn über die
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