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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich
Autoren: Kate Welsh
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getragen hat. Das Baby meines ältesten Sohnes.“ Marcus Costain machte eine kunstvolle Pause. „Ich habe Jonathan Tanner engagiert.“
    Brads Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Tanner war ein Sorgerechtsanwalt, und zwar einer der besten in den Vereinigten Staaten. Bisher hatte er noch nie einen Fall verloren.
    „Es ist unsere Enkelin“, fuhr Marcus Costain fort. „Du und diese Frau, ihr habt sie vor uns versteckt. Sie wird Costain heißen. Ich werde nicht zulassen, dass sie mit einem anderen Namen aufwächst. Ich werde auch nicht zulassen, dass sie in armseligen Verhältnissen aufwächst. Unsere Detektive haben uns bestens informiert. Deine Mutter hat einen Wunsch geäußert. Melissa Abell wird das Kind nicht in der Umgebung großziehen, aus der sie selbst stammt.“
    „Ihr habt keinen Grund, Melissa das Kind wegzunehmen“, verteidigte sich Brad.
    „An ihrer Umgebung gibt es nichts auszusetzen. Melissa ist eine liebevolle, freundliche, intelligente Frau mit einem großen Herzen. Sie Hebt ihr Kind mehr, als du es dir überhaupt vorstellen kannst. Niemals haben Gary und ich von euch so viel Liebe erfahren, wie sie ihrem Kind zu schenken in der Lage ist. Ich werde es nicht zulassen, dass ihr Annalise in die Finger kriegt und mit ihr genau das anstellt, was ihr mit Gary und mir gemacht habt. Versuch es gar nicht erst, Vater. Du wirst mehr verlieren als nur einen Prozess.“ Damit brach Brad das Gespräch ab. Sein Vater mochte den ersten Schuss abgefeuert haben, aber er war wild entschlossen, die Schlacht zu gewinnen.
    Am nächsten Tag hielt er die ganze Zeit über die Augen offen. Aber erst am übernächsten Vormittag gegen elf Uhr, Melissa hatte das Baby schon in den Antiquitätenladen mitgenommen, rollte der fremde Wagen die Auffahrt hinauf.
    „Suchen Sie Melissa Abell?“ Brad ging zu der Frau hinüber, die aus dem Wagen gestiegen war.
    Die Frau ließ ihren Blick zu Country and Classics hinüberschweifen. „Hier bin ich wohl falsch“, vermutete sie. „Ist sie dort drüben?“ Brad gab der Frau seine Visitenkarte. „Das spielt keine Rolle. Ich bin ihr Anwalt.
    Geben Sie mir die Papiere. Ich habe sie schon erwartet.“ Überrascht  studierte  die  Frau  die  Visitenkarte.
    „Okay“,  meinte  sie  schulterzuckend und händigte ihm das Päckchen aus. „Das war ja einfach. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.“
    Es geht also los, murmelte Brad in sich hinein und schaute dem davonfahrenden Wagen nach. Er schlug mit dem Päckchen auf die Handfläche und eilte dann nach Hause, um die Papiere durchzusehen.
    Sie behaupteten, dass Melissa nicht in der Lage sei, Annalise angemessen zu erziehen, weil sie sich vor der Empfängnis einverstanden erklärt hatte, das Baby wegzugeben. Damit hätte sie unter Beweis gestellt, dass sie sich ihrem Baby gegenüber kaltherzig und empfindungslos verhielt. Diese Bastarde! fluchte Brad.
    Es war unglaublich, dass sie es wagten, solche ungeheuren Behauptungen aufzustellen. Sechs Jahre lang war Leigh mit Gary zusammen gewesen, und in diesen sechs Jahren hatten sie ihre Schwiegertochter vielleicht drei oder vier Mal persönlich getroffen. Sie kannten Melissa nicht. Nicht im Geringsten.
    Zwei Nächte lang hatte Brad wach gelegen, bis sein Plan endlich Formen angenommen hatte.
    Zuerst wollte er nach Philadelphia fahren. Genauer gesagt, nach Devon. Er wollte seine Eltern konfrontieren. Von Angesicht zu Angesicht. Und wenn Leigh Recht hatte, dann war seine Mutter wie das Ass im Ärmel, das er im richtigen Moment hervorzaubern musste. Wehe, wenn es schiefging…
    Dann musste er zum Äußersten greifen. Einen Sorgerechtsprozess würde es jedenfalls nicht geben.

17. KAPITEL
    Mit dem Windelpaket unter einem Arm und Annalise auf dem anderen betrat Melissa das Haus. Sie blieb stehen und lauschte. Brad schien nicht zu Hause zu sein. Normalerweise trafen sie sich zum Mittagessen, und dann nahm Brad Annalise zu sich, bis sie irgendwann am Nachmittag wieder aufwachte und gefuttert werden wollte. Er wickelte sie und brachte sie zu Melissa in den Laden.
    „Hey, Baby, es sieht so aus, als ob Uncle Brad uns heute unserem Schicksal überlassen hätte“, meinte sie zu Annalise. „Wir müssen wohl allein zu Mittag essen und unseren Nachmittagsschlaf halten.“
    Sie war enttäuscht, obwohl sie es sich nicht eingestehen wollte, und legte Annalise in ihr Bettchen. Anschließend ging sie in die Küche und schaute nach, ob sich aus den Resten der vergangenen Mahlzeiten noch
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