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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera
Autoren: Ulf Blanck
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zumindest.«
    Justus führte Bobs Gedanken fort: »Ich erinnere mich an eine Person, die für eine Weile den Tisch verlassen hat.«
    Jetzt wurde Peter unruhig: »Ich weiß, an wen du denkst«, flüsterte er. »Jerry Blake! Er war kurz weg und wollte der Donnatelli die Pizza ins Wohnmobil bringen …«
    Und dann sprach Justus aus, was alle drei ??? gleichzeitig dachten: »Doch Claudia Donnatelli hatte anscheinend nichts zum Mittagessen gehabt. So hat sie es zumindest gesagt, als sie mit den Lockenwicklern im Türrahmen stand. Jerry Blake hätte genügend Zeit gehabt, sich die Feuerlöscher zu schnappen und in dem Ölfass hier leer zu sprühen.«
    »So ein Schwein«, zischte Peter durch die Zähne. »Der wollte doch nur, dass alles kaputtgeht. Und wisst ihr auch, warum? Weil er alles super versichert hat. Das hat er doch die ganze Zeit gesagt. Alles bestens versichert … Ich wette, der will richtig Kohle mit der Sache machen.«
    Justus beruhigte ihn: »Gut möglich, dass er es gewesen ist. Es gab aber noch eine Person, die nicht beim Essen war oder vielmehr erst später kam: Jim Norton, der Kameramann. Theoretisch könnte er es genauso gemacht haben. Oder auch Claudia Donnatelli. Die war überhaupt nicht da.«
    »Das würde die nie machen«, entfuhr es Bob.
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Na, ich hab sie mal im Film gesehen. Das … das passt nicht zu ihr.« Bob guckte etwas verlegen seine beiden Freunde an und musste selbst über seine Gedanken lächeln. Justus fasste zusammen: »Also, wir haben eine Tat und drei mögliche Täter. Einer davon hat sogar ein Motiv. Jerry Blake. Bei einem Zwischenfall würde er Geld von der Versicherung bekommen.«
    »Und was bedeutet das?«, wollte Peter wissen.
    Justus schloss vorsichtig wieder den Deckel des Ölfasses und blickte über den Schrottplatz: »Zunächst bedeutet es, dass wir mitten in einem Fall stecken.«

Ersatzwagen
    Justus, Peter und Bob schlenderten zum Jeep hinüber. Noch immer strahlte das verkohlte Blech eine enorme Hitze aus.
    »Schade um das schöne Auto«, murmelte Peter. Plötzlich hörten sie, wie ein Wagen auf das Grundstück fuhr.
    »Wahrscheinlich kommen Tante Mathilda und Onkel Titus vom Einkaufen zurück«, vermutete Justus und reckte seinen Hals. Doch es war nicht der Pick-up seines Onkels, sondern Alan Burns.
    »He, Jungs!«, rief er ihnen. »Das glaubt ihr nie: Ein Kollege aus Hollywood hat einen roten Jeep bei sich in seiner Stuntschule stehen. Zwar wird das gute Stück die Versicherung eine Kleinigkeit kosten, aber dafür können wir so bald wie möglich weiterdrehen.«
    Alan Burns hatte sein selbstbewusstes Strahlen wieder. »Ich bin nur gekommen, um den Anhänger dahinten für den neuen Jeep zu holen.«
    Die drei liefen hinter ihm her. »Mister Burns«, begann Justus. »Wir haben eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Die leeren Feuerlöscher …«
    Weiter kam er nicht, denn der Stuntman blieb abrupt stehen und drehte sich um.
    »Jungs, was ich euch jetzt sage, sage ich nur einmal: Ich will nie wieder, und zwar absolut nie wieder was von dieser Feuerlöschergeschichte hören!«
    Justus biss sich auf die Lippen. »Gut, aber es ist nur deshalb, weil wir den Schaum in einem …«
    »Ich will davon nichts mehr hören!«, herrschte ihn Burns an. »Es ist das größte Versagen meines Lebens. Bitte erspart mir das, verdammt noch mal!«
    Die Augen des Stuntmans funkelten drohend und Justus schwieg. Dann durchbrach Bob die angespannte Stille: »Wir können Ihnen helfen den Autotransporter zu Ihrem Wagen zu schieben.« Der Stuntman nickte und entspannte sich sichtlich. Nach wenigen Minuten war das Gefährt angekuppelt. Plötzlich durchzuckte Peter ein Geistesblitz:
    »Mister Burns, wie wär’s, sollen wir nicht morgen nach Hollywood mitkommen? Ich meine, vielleicht können wir beim Verladen helfen?«
    Burns wischte seine Hände an einem alten Lappen ab und dachte über den Vorschlag nach: »Tja, wird ein bisschen eng in meinem Wagen …«
    »Wir machen uns ganz dünn«, unterbrach ihn Peter begeistert und Justus zog seinen Bauch ein.

    »Mit euch würde die Sache etwas schneller gehen … und was soll’s, dann ist die Fahrt nicht so langweilig. Okay, aber nur, wenn eure Eltern damit einverstanden sind.«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein«, versicherte Bob und strahlte übers ganze Gesicht.
    Obwohl Rocky Beach nicht weit von Hollywood entfernt lag, war noch keiner der drei Freunde jemals in der berühmtesten Filmstadt der Welt
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