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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera
Autoren: Ulf Blanck
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fragte Peter ärgerlich. Justus beruhigte ihn. »Im Gegenteil. Unsere Aufgabe ist es, genügend Beweise zu sammeln. Erst wenn wir sicher sind, wer der Täter ist, sollten wir Reynolds dazuholen. Der Gipsabdruck wird uns sicherlich weiterbringen. Wir müssen uns auch noch mal um diesen Kameramann, Jim Norton, kümmern. Meine Nase verrät mir, dass der irgendwie komisch ist.«
    »Deine Nase hat auch einiges zu verraten, so dick wie die ist«, witzelte Bob. Justus konnte gar nicht darüber lachen und warf Bob einen Keks an den Kopf.
    »Wir sollten lieber schnell los. Nachher verpassen wir noch Alan Burns und damit Hollywood!«, rief Peter dazwischen.
    Kurze Zeit später standen sie wieder in Onkel Titus’ Schuppen. Sie schütteten den Gips in den umgefallenen Eimer und gossen Wasser dazu. Mit einem Stock rührte Peter das Ganze zu einem dicken Brei an. Zusammen gossen sie vorsichtig die Masse über den Fußabdruck im Lehm und nach ungefähr zehn Minuten war der Gips erhärtet.
    »Da bin ich mal gespannt, ob es was geworden ist«, hoffte Justus und hob den harten Klumpen vom Boden. Alle drei beugten sich neugierig über ihr Beweisstück. Tatsächlich, in dem Gips zeichnete sich haargenau der Stiefel ab.
    »Na wunderbar«, freute sich Bob. »An unserem Gipsabdruck kann man sogar Justs Finger deutlich erkennen.«
    In dem Moment hörten sie einen Wagen, der auf das Grundstück fuhr. Es war Alan Burns, der kräftig auf die Hupe drückte.
    »Ich denke, wir zeigen Burns den Abdruck erst mal nicht«, schlug Justus vor. »Der rastet sonst wieder völlig aus, wegen der Feuerlöschergeschichte.« Sie beschlossen das Beweismittel im Schuppen zu verstecken. Wenig später saßen alle im engen Wagen des Stuntmans, auf dem Weg nach Hollywood.

Hollywood
    »Guten Morgen, Jungs. Dann wollen wir mal unser Baby vom Bahnhof abholen.« Burns lachte, als er das sagte, und legte vergnügt eine Kassette ein. Aus den Lautsprechern kam Country-Musik. Justus, Peter und Bob verzogen hinter dem Rücken des Stuntmans angewidert das Gesicht.
    Sie fuhren entlang der Küstenstraße, der Anhänger für den Jeep hoppelte hinter dem Wagen und Burns pfiff fröhlich zur Musik. In den Weiten des Pazifiks glitzerten die Sonnenstrahlen und vereinzelt sah man unerschrockene Surfer auf den Wellen reiten.
    Justus war der Erste, der einschlief.
    Erst in Santa Monica wurden die drei ??? aus ihren Träumen gerissen. »Idiot! Was macht der mitten auf der Straße eine Vollbremsung?« Burns drückte mächtig auf die Hupe, als er einen älteren Herrn in seinem VW-Käfer überholte. »Wenn der so in Los Angeles fährt, landet der Opa zusammen mit seiner Blechdose auf dem Schrott, und zwar früher, als ihm lieb ist.«
    Links und rechts säumten Palmen die Hauptstraße. »Ihr müsst wissen, wenn man beim Film was werden will, dann muss man in Los Angeles wohnen. Am besten natürlich im Stadtteil Beverly Hills oder gleich in Hollywood. Ja, ja, Los Angeles … Stadt der Engel, sagt man. Aber ob da wirklich Engel wohnen? Ich weiß nicht.«
    Die drei ??? drückten ihre Nasen an der Scheibe platt. Und plötzlich sah man sie. Die berühmten weißen Buchstaben in den Bergen: HOLLYWOOD. Bob rückte seine Brille zurecht: »Wow …« Dann bogen sie ab in eine der vielen Seitenstraßen und gelangten an ein altes Lagergebäude mit einem hohen Stahltor. Der Stuntman parkte seinen Wagen direkt davor und hupte mehrmals.
    »Wollen wir mal hoffen, dass jemand da ist«, sagte er und trommelte auf sein Lenkrad. Doch schon schob sich quietschend das große Tor zur Seite und Alan Burns gab Gas.
    »Das hier ist die Stuntschule?«, fragte Peter enttäuscht und blickte in die riesige Halle.

    Burns dreht sich zu ihm um: »Das ist sogar die beste der Welt. Und ich muss das wissen, denn hier hab ich meine Ausbildung gemacht. Zum Beispiel von dem Gerüst da oben bin ich zum ersten Mal in einen Stapel Pappkartons gesprungen – tat verdammt weh. Willst du auch mal?« Peter winkte entschieden ab.
    In der Halle standen mehrere Autos kreuz und quer herum. Die meisten waren zerbeult oder auseinander gebaut. Überall waren Metallkisten und an der Decke hing ein umgebautes Motorrad mit Flugzeugtragflächen. Daneben, unter einer durchsichtigen Plane, stand der rote Jeep. Am hinteren Ende sahen sie eine schwere Stahltür mit der Aufschrift Achtung! Explosiv.
    In dem Moment hörten sie eine Stimme:
    »Alan, du verrücktes Huhn. Ich war froh, gestern deine Stimme zu hören. Bei unserem Beruf weiß man ja nie,
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