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Chaos vor der Kamera

Chaos vor der Kamera

Titel: Chaos vor der Kamera
Autoren: Ulf Blanck
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genau die gleichen Fahrzeuge wie wir.«
    Peter und er kringelten sich vor Lachen. Justus fand das nicht lustig. »Werft lieber einen Blick auf die Handbremse. Die ist nicht angezogen und der Ganghebel steht auf Leerlauf.«
    »Stimmt, der Wagen konnte so einfach wegrollen«, stellte auch Peter fest. Die drei ??? hockten sich auf eine alte Gasflasche und berieten. Vom Pazifik her kam eine leichte Brise und wehte angenehm kühl über den Schrottplatz.
    Nach einer Weile gingen die jungen Detektive zur Veranda und setzten sich zu Onkel Titus an den großen runden Tisch.
    »Na, waren eure Untersuchungen erfolgreich?«, grinste er sie an. Justus kräuselte die Stirn und begann:
    »Also, wir glauben, dass sich die Geschichte so zugetragen hat: Jemand stellte diesen Wagen an einer geneigten Straße ab. Er oder sie verschloss die Tür und ging einkaufen oder so was. Leider vergaß diese Person die Handbremse zu ziehen und den Gang einzulegen. Das Auto begann zu rollen, donnerte die Straße runter und muss dann von einer Brücke oder so ähnlich direkt auf eine Wiese gefallen sein.«
    »… aus mindestens fünf Meter Höhe«, ergänzte Peter.
    Alle schauten gespannt auf Onkel Titus. Behutsam nahm dieser seine Brille ab und putzte sie umständlich. »Ich will mal so sagen: Meine Herren Kriminalinspektoren, die Sache könnte sich so zugetragen haben.«
    »Was heißt hier könnte?«, rief Bob laut dazwischen.
    »Na ja«, fuhr Onkel Titus fort. »Ich sagte ›könnte‹, weil ich selbst keine Ahnung hab, was da passiert ist. Der Wagen stand schon vor meiner Zeit hier.« Seine Mundwinkel zuckten belustigt und schließlich musste er so laut lachen, dass er beinahe vom Stuhl fiel.
    Justus war jetzt richtig aufgebracht: »Das ist unfair! Wir hatten von Anfang an keine Chance!«
    Onkel Titus wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte ihn zu beruhigen. »Sei mir bitte nicht böse, Justus. Vielleicht stimmt eure Geschichte ja? Und solange keiner das Gegenteil beweisen kann, entspricht sie der Wahrheit.«
    In diesem Moment kam Tante Mathilda auf die Veranda und hielt einen duftenden Kirschkuchen in den Händen.
    »Schluss mit den Geschichten, jetzt gibt es was zu essen!«, rief sie munter.

    Sekunden später stopften sich alle drei mit Kuchen voll und Justus sicherte sich gleich ein zweites Stück. »Das ist für mich Wahrheit«, lachte er mit vollen Backen und zeigte vergnügt auf den Kuchen.
    Plötzlich hörten sie von der Straße ein lautes Reifenquietschen.

Szenenwechsel
    »Da hat jemand eine Vollbremsung gemacht«, vermutete Bob und blickte zum großen Eingangstor. Sie hörten, wie ein Wagen zurücksetzte, und kurz darauf hielt eine schwere Limousine direkt vor dem Wohnhaus. Eilig stiegen zwei Männer aus und zeigten aufgeregt auf den Schrottplatz. Einer der beiden, ein etwas dicklicher Mann mit weißem Hut, blickte zur Veranda und kam dann auf sie zu.
    »Was wollen die denn hier?«, murmelte Tante Mathilda.
    »Guten Tag. Mein Name ist Jerry Blake. Ich bin Produzent und Regisseur bei den Atlas Filmstudios in Hollywood. Zurzeit drehen wir den Actionfilm ›Gefährliche Stunts‹ Wir suchen dringend einen passenden Drehort für unsere wichtigste Szene. Mit einem Wort: Dieses Gelände hier passt wie die Faust aufs Auge. Was sagen Sie dazu?«
    Tante Mathilda fiel fast die Kuchengabel aus der Hand. »Was, bitte, heißt das?«, fragte sie entgeistert.
    »Es ist doch ganz einfach. Morgen früh rückt mein Filmteam an und nach drei, vier Tagen ist die Sache im Kasten. Eigentlich sollte die Szene auf einer öffentlichen Müllkippe gedreht werden. Doch leider wurde die Genehmigung im letzten Moment zurückgezogen.«
    Onkel Titus stand auf und ging auf ihn zu. »Was sind denn das für Szenen?«, fragte er neugierig.
    Blake legte ihm die Hand auf die Schulter und deutete auf den Schrottplatz. »Also, die Sache läuft so ab: Genau hier vorn bauen wir eine Rampe. Über diese rast ein offener Jeep, fliegt 30, 40 Meter über den ganzen Schrott, explodiert und landet dahinten in dem Gerümpel. Ein echter Filmstunt eben.«
    Onkel Titus’ Gesicht lief rot an: »Mister Blake, erstens ist das, was Sie hier sehen, kein Schrott, sondern Wertstoff und zweitens …«
    In diesem Moment drückte ihm Jerry Blake ein Bündel Banknoten in die Hand. »… und zweitens … und zweitens wollte ich schon immer bei Filmaufnahmen zugucken.«
    »Titus, du wirst doch wohl nicht erlauben, dass bei uns brennende Autos durch die Luft fliegen!«, herrschte Tante
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