Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
allem, was sie erwischen konnten; Gänge waren verstopft. Das Kreischen von Tieren erhob sich noch über den Lärm. Ein schwarzes Etwas huschte an Pyanfars Beinen vorbei und schrie gellend, als sie darauftrat. Sie übersprang einen Ladentisch, kletterte über einen Sturzbach rollender Schmuckgegenstände, entdeckte einen freien Gang und lief auf das Vergnügungsviertel zu. Einen Augenblick lang hatte sie freien Blick auf eine wogende Menge im Eingang. Stsho spritzten aus dieser Menge heraus, bleich und schnatternd. Betrunkene Mahendo‘sat blieben, um sich gegenseitig Wetten zuzuschreien.
    Zwei Hani kamen aus der anderen Richtung, Chur und Geran, die in vollem Lauf auf die Menge zuhielten.
    Pyanfar schubste Zuschauer hierhin und dorthin, ohne dabei auf ihre Krallen zu achten.
    Mahendo‘sat heulten empört und gerieten in Bewegung. Eine Kif-Gestalt huschte an Pyanfar vorbei, zu schnell, um sie klar sehen zu können. Sie packte danach, erwischte aber nur Kleiderstoff, während sie zum Zentrum des Mobs durchbrach. Kunststoff zersplitterte. Glas zerbrach, und Körper rollten unter die Füße anderer.
    Weitere Kif entfernten sich im Laufschritt von der Szene, ein verstreutes Häuflein schwarz gewandeter Streifen, die mit hohem Tempo auf freies Gelände zuhielten.
    »Khym!« schrie Pyanfar und warf sich ihm in den Weg, als er mit wildem Blick hinter den Kif her eilen wollte. Haral und Geran gesellten sich dazu, gefolgt von Chur und Tirun. Hilfy sprang als letzte von allen auf seine Schultern, und sie alle stürzten vor Pyanfars Füße.
    Sie brachten ihn unter Kontrolle und hielten ihn am Boden fest, bis er aufhörte zu kämpfen.
    Mahen Gelächter ertönte, verklang aber rasch wieder. Klugerweise gingen die Mahe auf Sicherheitsabstand, während der Lärm von Plünderungen auf dem Markt anhielt und man Glas bersten hörte, das Zersplittern von Plastik und das vielsprachige Gejammer der Empörung und Habgier.
    »Zum Teufel mit euch!« schrie Pyanfar und schwang mit ausgefahrenen Krallen die Faust nach jedem, der ihr in die Nähe kam. »Weg!«
    Die Mahendo‘sat machten ihr Platz. Eine kleine Gruppe Hani-Raumfahrerinnen stand ihr jetzt mit zurückgelegten Ohren gegenüber. Die Besatzung der
Stolz
rappelte sich wieder auf, Haral als erste, die Ohren zurückgelegt und grinsend. Khym stemmte sich wieder auf die Beine. Tirun hielt seinen rechten Arm fest und Hilfy klammerte sich an seine andere Seite.
    Die letzten Kampfgeräusche in der Bar kamen zum Erliegen.
    Ein letztes Stück Glas zerbrach.
    »Pyanfar Chanur«, sagte eine Hani mit breiter Nase in hartem und missbilligendem Tonfall.
    »Berichtet es eurem Kapitän«, sagte Pyanfar. »Sagt ihr, dass es in Ordnung ist. Er ist mein Ehemann, hört ihr?
Na
Khym
nef
Mahn. Verstanden?«
    Ohren zuckten. In den Augen der anderen zeigte sich das Weiße. Die Nachrichten über die Verrücktheit, die sie sich geleistet hatte, waren noch nicht bis nach hier draußen vorgedrungen. Jetzt aber schon. »Sicher«, sagte eine jüngere Hani und wich zurück.
    »Sicher, Kapitän.«
    Und Chur sagte hinter ihr: »Käpt‘n - wir verschwinden besser von hier.«
    Sie hörte die Sirenen. Sie sah sich um, vorbei an der sich zerstreuenden Menge, die zu anderen Bars strebte. Zu Boden getrampelte Leute regten sich im Eingang.
    Fahrzeuge kamen das Dock herauf, Wagen mit den weißen stroboskopischen Lampen des Sicherheitsdienstes.

ZWEITES KAPITEL
     
    Die Tür ging zischend auf und gab den Blick auf zwei Wachen frei, die auf dem Treffpunkt aus jeder sauerstoffatmenden Art außer den Stsho stammen konnten, wenn man das angeborene Misstrauen der Stsho gegenüber Gewalt in Betracht zog. Die Stsho mieteten daher ihr ganzes Sicherheitspersonal. Zum Glück für den Frieden des Augenblicks waren diese beiden Wachen Mahendo‘sat.
    Pyanfar blieb stehen. Sie war hin und her marschiert in dem engen Raum -
Wartezimmer
hatten sie es genannt, ein Stsho-Euphemismus. Andere Arten hatten andere Namen für solch kleine Zimmer mit Türschlössern an der Außenseite. »Wo ist meine Besatzung?« fauchte Pyanfar die Mahendo‘sat sofort an, die Ohren unwillkürlich angelegt. »Bei den Göttern, wo sind meine Leute?«
    »Direktor rufen«, sagte einer der beiden und trat neben der Tür zur Seite. »Sie jetzt kommen, Hani-Kapitän.«
    Sie zog die Krallen ein und folgte der Aufforderung, da endlich etwas in Bewegung geraten schien, und da keiner der beiden Mahendo‘sat mehr an Waffen trug, als die Natur ihm mitgegeben hatte, und sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher