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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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richtige Zeitpunkt dafür, noch eine Stunde bis zum Start und Geran am falschen Platz.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Pyanfar, als Geran auf die Brücke kam. »Mit Chur alles in Ordnung, Geran?«
    »Habe sie unten gemütlich untergebracht.«
    »Götter und Donner!«
    Geran zuckte die Achseln und trottete zum Hauptscanner hinüber, legte eine Hand auf die Rückenlehne ihres Sitzes, die Ohren halb gesenkt. Sie erwiderte die Blicke der anderen mit verstocktem Gesicht. »Gehe nicht gern über diese Docks, Käpt‘n. Unheimliche Gegend da draußen.«
    Es erforderte einen längeren Zeitraum gleichmäßigen Atmens, um das zu verarbeiten.
    »Geran...«, sagte sie in einem Tonfall, der leise genug war, um einen Chi zu warnen. »Wir haben noch eine Stunde, eine götterverdammte Stunde, um die Dinge zu regeln. Ihr zwei...«
    »Käpt‘n, bitte.« Gerans Stimme sank auf dieselbe Tonlage, zitterte jedoch stark. »Chur würde mich umbringen, wenn sie hörte, wie ich das sage, aber sie hat Angst. Große Angst. Hier zurückgelassen werden - das Schiff und alle anderen -, was wäre dann mit ihr? Was sollen wir zwei hier? Ganz allein? Wo ist unser Zuhause, außer auf der
Stolz?«
    Etwas Abergläubisches breitete sich in Pyanfars Bauch aus, etwas, was nichts mehr mit Vernunft zu tun hatte. »Sieh mal, wir haben nicht vor, Selbstmord zu begehen, hörst du? Jik ist im Hafen. Er hat die
Wachsamkeit
auf unsere Seite gebracht, mit allem, was sie für uns tun kann. Wir fliegen nach Mkks, um zu helfen, hörst du? Und jetzt bring Chur wieder dorthin, wo sie hingehört.«
    »Da ist sie. Genau wie ich.« Gerans Krallen gruben sich in die Sessellehne, und die Sehnen standen auf dem Handrücken hervor. »Was ist denn all dieses neue Zeug wert, wenn du nur eine halbe Besatzung zur Verfügung hast, hm? Chur kann gehen - und sie ist vom Lift aus über das Dock gegangen, und sie hat es gut gemacht.«
    »Liebe Götter!«
    »Das Plasma hat gehalten; die Wunde reißt nicht mehr auf. Habe sie gut verpackt, und die Zeitdehnung wird ihr ein paar Tage für die Heilung geben. Vielleicht ist sie schon wieder auf den Beinen, wenn wir Mkks erreichen.«
    »Der Gravitationssturz wird sie umbringen!«
    »Nein. Nicht Chur.«
    Pyanfar klappte die Ohren herab, und Geran hielt ihr stand, würde es auch weiter tun, das wussten die Götter. Und sie brauchten diese zwei Hände. Brauchten Hände, die mit hanispezifischen Kontrollen umgehen konnten, die den Platz einer Hani-Frau an Bord ausfüllen konnten. »Verdammt!« brummte Pyanfar und ging weg, wedelte dabei mit der Hand. »Bring sie nach oben und steck sie in meine Kabine! Sie soll dicht bei uns sein. Bring eine Med- Tasche dort unter.«
    »Meine Kabine«, sagte Khym. »Sie kann meine haben.«
    »Macht es!«
    »Danke«, sagte Geran. Es kam von Herzen. »Danke, Käpt‘n.«
    »Und komm selbst wieder zurück! Wir haben einen engen Zeitplan.«
    »Aye!« Geran hastete hinaus und nahm Khym mit.
    Pyanfar blickte zu Tirun und Haral. Tirun achtete darauf, dass ihr Gesicht nichts verriet, und Haral war den Pulten zugewandt und beschäftigt.
    »Die Chancen sind gerade gestiegen, Käpt‘n«, meinte Tirun. »Du meinst, wir brauchen verrückte Leute auf unserer Seite?«
    Pyanfar warf sich in ihren Sessel und schleuderte ihn herum, und das Wissen, dass ein weiterer Platz besetzt war, vermittelte ihr einen schändlichen Trost. Der Lift summte. Er brachte Khym und Geran nach unten, wo sie sich um die Überführung kümmern wollten.
    »Empfange eine Bestätigung von der
Aia Jim«,
sagte Haral, die immer noch den Kom bediente. »Empfange eine Ablesung über den Kurs. Sie werfen uns verdammt tief in den Brunnen!«
    Pyanfar betrachtete die Zahlen, die auf Monitor eins aufblitzten. »Puh!« Sie gab diesen Satz Daten in den Simulator ein und beobachtete, wie die Zeilen über den Schirm tickten, bestätigend, bestätigend, geht. Es waren immer noch die Pulte der
Stolz,
aber etwas Fremdes reagierte achtern, schickte seine Antwort durch die Stromkreissynapsen des metallenen Rückgrates hinauf. »Puh!« Das machte sie nervös, auf eine Art, wie es der Kamera-Blick nicht tat, der die breiteren Platten zeigte, die schnittigen Linien der Flügelträger. Die Außenseite stand dem Betrachter offen, nicht jedoch Herz und Kern, die die unbeladene Masse des Schiffes um zwanzig Prozent erhöhten und abweichende Anteile in die Zahlen brachten, wenn es um die Bewegung dieser Masse ging. Alte, vertraute Berechnungen gingen über Bord. Sie mussten sich
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