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Changes (Beachrats: Teil 6)

Changes (Beachrats: Teil 6)

Titel: Changes (Beachrats: Teil 6)
Autoren: Tobias Jäger
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jahrelang zur Schule gegangen bin, auch. Und ich sollte recht behalten.
    Die Mitarbeiter der Schülerzeitung hatten unter anderem die Aufgabe, Anzeigen für die nächste Ausgabe zu verkaufen. Für jede Ausgabe mussten wir eine bestimmte Quote erfüllen und um das zu schaffen, durften wir in der Zeit, in der die verschiedenen Clubs und Projekte in den Unterrichtsplan eingearbeitet waren, das Schulgelände verlassen. Da dies direkt vor der Mittagspause war, hatten wir fast 90 Minuten Zeit dafür. Ich hatte erfahren, dass die Jungs in Florida zum Essen das Schulgelände verlassen durften, bei uns war es jedoch verboten. Die Leute, die für die Schülerzeitung arbeiteten, gehörten zu den wenigen der Kids, die offiziell diese Freiheit hatten - zumindest an zwei Tagen in der Woche und auch nur, wenn die Artikel, die man für die nächste Ausgabe schreiben musste, bereits fertig waren.
    Da ich der Neue war, wurde ich zwei anderen Jungs zugeteilt, um sie zu begleiten. Die Tatsache, dass ich im Gegensatz zu den beiden anderen einen Wagen hatte, trug sicherlich dazu bei, dass sie mich ohne Protest in ihr Team aufnahmen. Das störte mich aber nicht. Die Jungs hießen Jason Cook und Shane Gautier.
    Zu den Traditionen an meiner Schule gehörte es, dass man sich mit Nachnamen ansprach, deswegen war ich Adams und die anderen beiden waren Cook und Gautier. Sie waren aber offensichtlich gute Freunde und sie sprachen sich selbst mit Vornamen an.
    »Wie ist dein Vorname, Adams?«, fragte Cook mich am ersten Tag.
    »Seth«, antwortete ich.
    »Cool. Ich bin Jason und er ist Shane. Hast du etwas dagegen, wenn wir dich Seth nennen?«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete ich.
    Es könnte aber sein, dass ich nicht immer darauf reagiere , dachte ich. Denn schließlich war ich es gewohnt, an der Schule mit Nachnamen angesprochen zu werden.
    »Hast du eine Freundin?«, fragte Shane.
    »Nee«, antwortete ich. »Ihr?«
    Beide schüttelten den Kopf.
    Das war unsere erste, kurze Unterhaltung.
    Sie zeigten mir, wie man die Formulare für die Anzeigen ausfüllte und sagten mir, was man einem potentiellen Kunden erzählte, um ihn dazu zu bringen, eine der Anzeigen zu kaufen. Außerdem hatten sie eine Liste mit Geschäften, die im vorhergehenden Schuljahr Anzeigen gekauft hatten. Die meisten Geschäfte gehörten ehemaligen Schülern unserer Schule, also war es nicht besonders schwer, die Anzeigen zu verkaufen.
    Die erste Ausgabe der Schülerzeitung erschien am ersten Schultag, aber die zweite - die erste Ausgabe, an der ich mit arbeitete - sollte erst drei Wochen später erscheinen. Das war der Rhythmus, in der die Schülerzeitung erschien. Shane, Jason und ich verkauften an unserem ersten Tag alle Anzeigen für die zweite Ausgabe, also hatten wir an den anderen Anzeigen-Tagen mehr oder weniger Freizeit.
    Wir mussten allerdings vorsichtig sein, denn wir trugen unsere Schuluniformen und in der Schule hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass es unter den Ehemaligen der Schule eine Art Netzwerk gab und dass sie Schüler, die den Eindruck machten, dass sie den Unterricht schwänzten, bei der Schulleitung verpfiffen. Ich persönlich hatte so meine Zweifel an diesem Gerücht, aber Shane und Jason wollten vorsichtig sein.
    Nachdem wir am ersten Tag unsere Quote an Anzeigen verkauft hatten, nutzten wir die anderen Tage für ein langes Mittagessen. Es war bei einer dieser Gelegenheiten, bei denen ich Shane und Jason richtig kennenlernte.
    Jasons Vater war ein HNO-Facharzt und seine Mutter war Audiologin. Er hatte zwei ältere Schwestern, die beide an der Louisiana State University in Baton Rouge studierten. Es gab in ihrer Familie vier Fahrzeuge, aber seine Schwestern hatte beide Wagen, die für die Kinder gedacht waren, zum College mitgenommen.
    Shane war ein Einzelkind und seine Eltern hatten eine Reiseagentur, die überall in der Region Büros hatte. Dadurch war er mit ihnen an vielen exotischen Orten gewesen. Zu seinem sechzehnten Geburtstag hatten ihm seine Eltern einen Wagen geschenkt, aber sie hatten ihm das Fahrzeug wieder weggenommen, weil er sich verantwortungslos verhalten hatte. Zu einem nicht genauer definierten Zeitpunkt in der Zukunft sollte er den Wagen allerdings zurück bekommen. Mein Tipp war, dass er betrunken gefahren war, aber den wahren Grund dafür erfuhr ich nicht.
    »Wie lange kennt ihr euch schon?«, fragte ich sie.
    »Seit den Cub Scouts?«, fragte Shane Jason.
    »Genau«, stimmte dieser zu. »Mit wem bist du befreundet,
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