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Changes (Beachrats: Teil 6)

Changes (Beachrats: Teil 6)

Titel: Changes (Beachrats: Teil 6)
Autoren: Tobias Jäger
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Bruder«, sagte Alex zu David.
    »Ja, ich weiß. Wäre das nicht cool?«, fragte David begeistert.
    »Nicht so schnell, Jungs«, warf ich ein. »Wir sind schließlich beide nicht mehr die Jüngsten.«
    »Das ist schon okay, Dad«, sagte David. »Das verstehen wir.«
    Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang über unsere bevorstehende Hochzeit, über Alex‘ Pläne, Katholik zu werden und über die Schule.
    Zum ersten Mal, seitdem Davids Mutter krank geworden war, hatte ich das Gefühl, wieder eine richtige Familie zu haben. Und ich war unbeschreiblich glücklich.

Kapitel 3: Seth
    Als ich Anfang August nach New Orleans zurück fuhr, hatte ich das Gefühl, dass ich dem Rest meines Lebens entgegen fuhr. Ich war physisch viel stärker geworden. Das lag vor allem daran, dass Alex und die anderen mich mehr oder weniger dazu gebracht hatten, jeden Tag mit ihnen zu trainieren. Emotional war ich in den sechs Wochen, die ich bei Kevin, Rick und den Jungs verbracht hatte, aber noch viel stärker geworden.
    Als sie den Sommer für mich arrangiert hatte, scherzte Kevins Schwägerin, Cherie, darüber, dass ich ins schwule Sommer-Camp fahren würde. Sicher hatte sie damit nicht unrecht, aber für mich war es viel mehr als das. Nachdem ich sechs Wochen in diesem Paradies verbracht hatte, hatte ich keine Angst mehr vor dem Leben. Ich wusste ohne jeden Zweifel, dass es okay war, schwul zu sein und dass ich ein glückliches Leben führen konnte.
    Das alles hatte an Mardi Gras begonnen, als mich die Jungs aus Florida einfach so akzeptiert hatten wie ich war und keiner von ihnen hatte auch nur einmal mit der Wimper gezuckt. Ich glaube, das waren die schönsten Tage meines Lebens - jedenfalls bis zu diesem unglaublichen Sommer.
    An meinem ersten Tag, den ich bei ihnen war, lernte ich Cody kennen. Wir waren in diesem Sommer ein Paar, aber wir wussten beide, dass es nicht ewig halten würde. Ich meine, ich liebte ihn wie einen guten Freund und ich wusste, dass es ihm genauso ging. Aber wir hatten uns nie vorgemacht, dass wir uns so sehr liebten die anderen Paare in dieser wundervollen Familie. Diese sechs Wochen haben allerdings mein Leben verändert. Als ich Newport Beach wieder verließ, ging es mir wirklich gut und ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich wohl in meiner Haut.
    Ich kam am gleichen Abend nach Hause, an dem meine Eltern aus England zurück kamen. Auch für sie war es richtig gut gelaufen und mein Dad platzte förmlich vor Stolz, weil er die Gelegenheit gehabt hatte, dort zu unterrichten. Sie waren aber auch froh darüber, wieder zuhause zu sein. In den folgenden Tagen unterhielten wir uns darüber, was wir alle in diesem Sommer erlebt hatten. Sie hatten wirklich eine tolle Zeit in London verbracht und viele Leute kennengelernt. Sie konnten es kaum erwarten, uns diese Leute vorzustellen und sie versprachen mir, dass sie mit mir und meiner Schwester nach England fliegen wollten, um uns diese Leute vorzustellen - vielleicht schon an Weihnachten.
    Ich erzählte meinen Eltern natürlich auch von Cody, auch wenn ich viele Details weg ließ, von denen ich mir sicher war, dass sie davon nichts hören wollten. Außerdem erzählte ich ihnen von meinem Job, dem Schwimmen mit den Delfinen, die Zeit, die wir mit Wasserski fahren verbracht hatten, von Trixie, Kevin, Rick und all den Jungs. Meine Eltern hörten mir aufmerksam zu und es war offensichtlich, dass sie sich für mich freuten, weil ich eine schöne Zeit in Newport Beach hatte.
    Es dauerte aber nicht lange, dann ging auch schon die Schule wieder los. Es war mein Senior -Jahr an einer der renommierten, privaten Jungenschulen in der Stadt. Mein Dad und sogar mein Großvater waren ebenfalls auf dieser Schule gewesen. Soweit ich wusste, waren auch Kevin und sein Bruder, Will, Schüler dort. An meiner Schule gab es 1.500 Jungs und kein einziges Mädchen - abgesehen von einen Teil des Lehrkörpers. Die meisten Lehrer waren jedoch Männer.
    Als ich aus Florida zurück kam, wollte ich nicht mehr der unsichtbare Junge an meiner Schule sein, der immer für sich alleine blieb. Da ich im Sport eine Niete war, tat ich das Beste, was mir einfiel: Ich trat der Schülerzeitung bei. Die meisten der Leute waren eher ein bisschen nerdig, aber wenn ich ehrlich war, war ich das auch. Sie waren aber auch alle ziemlich clever und das gefiel mir. Ich dachte mir, wenn mich eine Gruppe total Fremder in Florida mögen und akzeptieren kann, dann können es die Leute, mit denen ich
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