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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron
Autoren: Norman Spinrad
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und der spinnt irgendwo in einer Klapsmühle mm. Sei nicht neidisch auf Jack Barron, Mann! Vielleicht ist er jetzt ein Schwarzer Bleicher, und das zählt, denn als Schwarzer ist man ein Fremder im Land eines anderen … Allein … Und wer ist jetzt einsamer als Jack?
    Greene zitterte beim Gedanken an den Mann, der sein Freund gewesen war, der immer noch am Leben sein konnte, wenn er schon eine Million Jahre zu Staub zerfallen war, wenn nicht rechtzeitig ein neuer Weg zur Unsterblichkeit geebnet wurde. Aber bis dahin, wer kann einsamer sein als Jack, wer kann sehen, was er sieht, fühlen, was er fühlt …?
    Schau ihm in die Augen und nenne ihn einen Freund …!
     
    Jack Barron befingerte die Acapulco Gold, dann zögerte er an der Tür seines Büros. Komm schon, Mann, du mußt mit der Grübelei aufhören, einmal am Tag ist genug. Kann dieses Weltschmerzschpiel nicht die nächsten zehntausend Jahre spielen …
    Aber ich möchte so viele Dinge vergessen, die niemals mehr vergessen werden sollten. Sara … ich werde Sara nie vergessen …
    Oh, yeah? Niemals … das Wort hatte eine völlig neue Bedeutung, wie alles andere auch, wenn man es mit anderen Augen betrachtete. Mit Augen, die immer jung bleiben würden, junge Augen, die jeden Morgen Veränderungen durchmachten, wie ein Junge, der aufsteht und weiß, daß sein ganzes Leben noch vor ihm liegt … und wie werde ich in tausend Jahren sein?
    Tausend Jahre allein …
    Nein, das ist altmodisches Denken, der kurzfristige Blickwinkel. Eines Tages werden sie die Unsterblichkeit für jeden möglich machen, auch ohne Mord, und dann können die Lumpen es alle spüren, wo der Gesetzentwurf für Öffentliches Einfrieren bereits auf dem Schreibtisch des Präsidenten liegt und es Harakiri von ihm wäre, ihn nicht zu unterschreiben, und mit dem ganzen öffentlichen Druck … Auf lange Sicht wird es jeder dahin bringen, wo ich jetzt bin, und in der Zwischenzeit kann ich auch allein warten, ich habe alle Zeit der Welt. In der Zwischenzeit …
    In der Zwischenzeit sieht es aus, als ob ich die Politik mindestens noch bis nach der Wahl am Hals habe – ich mußte mich mit Morris arrangieren, um die Show behalten zu können. Und außerdem, Mann, das muß ich zugeben, macht es einen Mordsspaß.
    Siebenundvierzig verschiedene Präsidentschaftskandidaten, die alle herumrennen wie Hühner mit abgeschlagenen Köpfen, das wirbelt die Dinge verdammt durcheinander, und genau das braucht das Land. Und, wer weiß, vielleicht gewinne ich sogar – und dann werden die guten alten V. S. von A. wirklich einen Stiefeltritt in den Arsch bekommen. Aber nicht den, auf den Luke und seine Freunde warten …
    Was für ein Spaß für Luke, der wird sich in die Hosen pissen! „Soziale Gerechtigkeit“ – ich hoffe, daß ich gewinne, nur um diesem blöden Wichser Morris zu zeigen, was ich mir unter sozialer Gerechtigkeit vorstelle. Itzibitzi soziale Gerechtigkeit, nicht mehr und nicht weniger, wenn wir erst einmal einen Neger im Weißen Haus haben, und sei es auch nur durch die Hintertür, dann wird nichts mehr sein wie zuvor.
    Politik! Politiker! Diese Schmucks, haben überhaupt keinen Sinn für Humor. Glauben, sie haben ein Image, mit dem sie gewinnen können, und hinterher eine Marionette, mit der sie nach der Wahl hinter den Kulissen machen können, was sie wollen.
    Junge, wenn ich gewinne, dann werden sie nach der Amtseinführung Backsteine scheißen! Wenn der gute alte Jack Barron die Präsidentschaft zugunsten des Vizepräsidenten Lukas Greene abgibt. Des schwarzen Vizepräsidenten Lukas Greene!
    Das wird die Ärsche lehren, das Imagespid mit dem Champion der Welt zu spielen. Ein hübscher Schlag ins Gesicht der ganzen Nation, genau das, was sie braucht, vier Jahre lang einen schwarzen Präsidenten, und, wer weiß, vielleicht gefällt es ihnen am Ende sogar, und sie machen acht Jahre daraus.
    In der Zwischenzeit …
    Er öffnete die Tür, ging hinaus ins Vorzimmer und blieb vor Carrie Donaldsons Schreibtisch stehen. Carrie sah mit kalten Augen zu ihm auf. „Mr. Barron?“ sagte sie.
    Warum eigentlich nicht, überlegte Jack Barron. Du hast Wunden davongetragen, aber die werden heilen, und außerdem, du schuldest diesem Mädchen was. Außerdem ist sie verdammt gut im Bett, erinnerst du dich?
    „Gehen wir etwas essen, Carrie“, sagte er. „Ich werde diesen Nachmittag freinehmen, also haben Sie auch frei. Möchtest … du ihn mit mir verbringen?“
    „Bedeutet das das , was ich glaube …
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