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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber
Autoren: Piers Anthony
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Sie auf Schloß Roogna vielleicht gefangen gewesen, oder die Zappler wären nicht besiegt worden. Also war ich da, um Ihnen den Weg frei zu machen. Vielleicht hat Ihr Talent Sie sogar vor meinem mundanischen Schwert beschützt, indem es dafür sorgte, daß Chamäleon den tödlichen Hieb auffing. Denn ich habe Ihre Magie ja zum größten Teil über meine eigene entdeckt, weil sie meine beeinflußt hat. Weil ich ein Magier bin, konnte Ihr Talent mich nicht überwältigen, wie das vielleicht bei einem anderen Bürger von Xanth gelungen wäre. Aber es hat Sie trotzdem geschützt. Es konnte mich nicht zur Strecke bringen, denn ich war ja in der Lage, Sie zu verwunden, also hat es sich auf meine Seite geschlagen und versucht, unseren Streit dadurch zu schlichten, daß es mich auf eine Weise zum König gemacht hat, die Sie akzeptieren konnten. Vielleicht war es ja Ihr Talent, das mich dazu bewogen hat, mich eines anderen zu besinnen und Sie nicht zu töten. Deshalb nehme ich auch an, daß es die Entscheidung Ihres Talents gewesen ist, daß ich von ihm erfahre – denn dieses Wissen, wie Sie ja gesehen haben, hat dazu geführt, daß sich meine Einstellung Ihnen gegenüber und auch gegenüber Ihrer persönlichen Sicherheit geändert hat.«
    Er machte eine Pause, doch Bink erwiderte nichts. Das war ein ganz schöner Haufen Informationen, um ihn so ohne weiteres zu verdauen! Er hatte geglaubt, daß sein Talent begrenzt sei, daß es sich nicht um die kümmerte, die ihm nahestanden, doch offenbar hatte er es ziemlich unterschätzt.
    »Sie sehen also«, fuhr Trent fort, »daß meine Krönung möglicherweise das Beste war, was Ihrem Wohlergehen widerfahren konnte. Vielleicht gehörten Ihre ganze Verbannung und der Tod des Sturmkönigs zu diesem Zeitpunkt ebenfalls zu diesem magischen Plan. Ihre Verbannung hat mich wieder nach Xanth geführt – ohne meine Armee, in Ihrer Begleitung. Ich möchte jedenfalls nicht darauf wetten, daß das ein bloßer Zufall gewesen ist; Ihr Talent bedient sich auf höchst komplizierte Weise des Zufalls. Ich will mich nicht gegen Sie stellen, um dann plötzlich krank zu werden und zu sterben wie mein Vorgänger, nachdem er sich gegen Sie gestellt hatte. Nein, Bink, selbst wenn ich nicht schon Ihr Freund wäre – Ihr Feind möchte ich bestimmt nicht sein! Also werde ich zu einem bewußten Werkzeug der Wahrung Ihres Geheimnisses und der Förderung der allgemeinen Wohlfahrt, so gut, wie ich es nur kann. Da ich weiß, was Sie für Xanth empfinden, werde ich versuchen, der bestmögliche König zu werden und ein neues Goldenes Zeitalter einzuleiten, auf daß Sie niemals direkt oder indirekt durch meine Fehler bedroht werden mögen. Verstehen Sie mich jetzt?«
    Bink nickte. »Ich glaube schon, Euer Majestät.«
    Trent stand auf und klopfte ihm herzlich auf den Rücken. »Gut! Dann sollte wohl alles am besten so gut laufen wie möglich!« Er hielt inne und dachte kurz nach. »Haben Sie sich schon für eine Beschäftigung oder einen Beruf entschieden, Bink? Ich kann Ihnen alles bieten, bis auf die Krone selbst, obwohl selbst die vielleicht einmal…«
    »Nein!« rief Bink heftig. Dann mußte er sich selbst beschwichtigen, als er Trents breites Grinsen sah. »Ich meine ja, ich habe schon an eine Arbeit gedacht. Ich… Sie haben mal gesagt…« Bink zögerte verlegen.
    »Sie scheinen nicht besonders gut zugehört zu haben. Was Sie wünschen, das werden Sie auch bekommen – sofern es in meiner gegenwärtigen Macht steht. Aber mein Talent ist die Verwandlung, nicht das Hellsehen. Sie müssen es schon aussprechen. Also, heraus damit!«
    »Na ja, als wir in der Wildnis darauf gewartet haben, daß Chamäleon… Sie wissen schon, kurz vor den Zapplern… Wir haben über das Geheimnis gesprochen, das…«
    Trent hob seine königliche Hand. »Reden Sie nicht weiter. Hiermit ernenne ich Sie, Bink vom Norddorf, zum Offiziellen Erforscher Xanths. Alle Geheimnisse und Rätsel der Magie sollen Ihr Forschungsbereich sein. Sie werden alles so lange untersuchen wie nötig, und Sie werden mir persönlich Bericht erstatten, auf daß Ihre Ergebnisse in die königlichen Archive aufgenommen werden. Ihr geheimes Talent qualifiziert Sie auf einmalige Weise, die verbotensten Winkel von Xanth zu erforschen, denn ein anonymer Magier bedarf keiner Leibwächter. Es ist schon lange an der Zeit, daß diese Winkel entdeckt und erkundet werden. Ihre erste Aufgabe wird darin bestehen, die wahre Quelle der Magie Xanths aufzuspüren.«
    »Ich…
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