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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio
Autoren: Jason Dark
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Das würde sie nicht schaffen. Sie hockte in der Falle, und wir hatten mit ihr eigentlich nichts zu tun, denn wir hatten die Alarmmeldung rein zufällig gehört und waren so rasch wie möglich zum Ort des Geschehens gefahren, weil wir uns zufällig in der Nähe befanden.
    Ein Polizeieinsatz, okay, aber was für einer! Die Beamten trugen Kampfanzüge. Was sich hier unten versammelt hatte, gehörte zu einer Sondertruppe. Ich tippte auf die Bekämpfung von Terroristen.
    Weil ich es genau wissen wollte, trat ich an die Absperrung, wo mir ein breitschultriger Mensch sofort den Weg versperrte, damit ich nicht auf den Gedanken kam, über die Sperre zu klettern. Augen blickten mich mißtrauisch an.
    »Was ist hier los?« fragte ich nach einem kurzen Gruß.
    Der Kollege antwortete zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Sein Gesicht hatte etwas Hartes bekommen, die Lippen waren in die Breite gezogen. »Wissen Sie was, Mister? Gehen Sie, verschwinden Sie von hier! Dies ist ein Polizeieinsatz und…«
    »Ich weiß.«
    »Dann machen Sie ‘ne Fliege.«
    Ich zeigte dem Mann meinen Ausweis. Er schaute ihn sich genau an und gab ihn mir mit einer müden Bewegung zurück. »Auch das noch – Scotland Yard. Wollt ihr hier auch mitmischen?«
    »Ich möchte nur wissen, aus welchem Grund der Einsatz hier abläuft?«
    »Ich bin nicht befugt, Mister…«
    »Doch«, sagte ich leise, aber deutlich genug in seine Worte hinein.
    »Doch, ich bin befugt. Haben Sie sich meinen Ausweis genau angeschaut? Haben Sie auch den Sondervermerk darauf gelesen, junger Freund?«
    »Nein, aber…«
    »Sie werden jetzt reden, Sie…«
    »Gehen Sie mal zur Seite, Finley.« Einer der Vorgesetzten kam herbei. Auch er war ähnlich gekleidet, nur seine Dienstrangabzeichen wiesen ihn als Offizier aus.
    Auch Suko war herbeigekommen. Es war unangenehm kalt geworden. Der Wind fegte feuchtes Laub durch die Straßen und machte sie zu Rutschfallen für Autofahrer und Fußgänger.
    Ich erkannte den Mann und nickte ihm zu. »Hallo, Baker. Wieder eine große Sache?«
    »Ach, Sinclair und der Chinese.« Er verengte die Augen. »Kann nicht sagen, daß es mich freut, Sie hier zu sehen.«
    Ich hob die Schultern. »Sie und Ihre Mannschaft waren ja nicht zu überhören.«
    »Kann sein.«
    »Um was geht es?« fragte Suko.
    »Nichts, was in Ihren Kram hineinpassen könnte.« Baker deutete zum Dach hoch, wo die Scheinwerfer die tiefgraue Dunkelheit aufhellten und eine Insel bildeten. Dort bewegten sich zwei Gestalten.
    Sie liefen durch die Nebelwolken und wirkten wie Schatten aus einem gespenstischen Reich.
    »Das ist Sigrid Leonidas und einer ihrer Freunde.«
    »Aha. Müßte ich die beiden kennen? Sie sprachen in einem sehr bestimmten Tonfall.«
    »Leonidas?«
    »Ja, Mr. Baker.«
    Suko meldete sich. »Ich glaube, ich weiß Bescheid. Leonidas ist Grieche und mächtig. Leider hat er darunter gelitten, daß ihn seine Tochter verließ und in die Terroristenszene abwanderte. Ist es nicht so, Mr. Baker?«
    »Stimmt.« Er schaute mich fast vorwurfsvoll an, weil ich ihm nicht die Antwort gegeben hatte.
    »Und sie ist oben?« vergewisserte ich mich noch einmal.
    »Sicher.«
    »Wollen Sie die beiden mit Gewalt vom Dach holen?«
    Baker lachte fast lautlos. Man konnte meinen, ihm würde der Job einen irren Spaß bereiten. »Hören Sie, Sinclair, wir haben die beiden nicht grundlos gejagt und in die Enge getrieben. Wir werden sie da herunterholen. Tot oder lebendig, das ist uns egal, aber die Leonidas darf nicht mehr durchdrehen. Wissen Sie eigentlich, was sie alles auf dem Kerbholz hat? Wie viele Morde?«
    »Nein.«
    »Mindestens fünf legt man ihr zur Last. IEA und die arabischen Organisationen freuen sich, wenn sie diese Dame als Mietkillerin anwerben können. Wir haben ihr eine Falle gestellt, und jetzt sitzt sie drin.« Um seine Worte zu unterstreichen, klappte er beide Hände zusammen. Die Augen des Mannes hatten einen Jägerblick bekommen, was mir nicht gefiel. Baker ging seinen Job zu emotionsgeladen an.
    »Wie wollen Ihre Leute vorgehen?«
    »Sie haben die beiden eingekreist und sich an strategisch günstigen Stellen verteilt.«
    »Nun ja, wir…«
    »Sie können fahren, Sinclair. Die Leonidas ist kein Monster, sie ist auch kein Dämon, nur eine Killerin.« Baker grinste breit. »Und die holen wir uns jetzt.«
    »Gestatten Sie denn, daß wir hier stehenbleiben?« erkundigte sich Suko sanft.
    »Weshalb?«
    »Möglicherweise können wir von Ihnen und Ihren Männern noch etwas
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