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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter
Autoren: Brown Sandra
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Beichte...«
    Â»Was würden Sie zu einer neuen Kirche sagen?«
    Die Litanei des Predigers wurde jäh unterbrochen. »Was?« Nora Gail rührte in ihrem Kaffee. »Wie würde Ihnen eine neue Kirche gefallen? Eine große, prächtige Kirche, die alle anderen in der Stadt in den Schatten stellen würde, sogar die der Baptisten.« Sie nippte an ihrem Kaffee. »Wie ich sehe, hat es Ihnen die Sprache verschlagen, was an sich schon ein Segen ist.«
    Wieder lächelte sie wie eine Katze, die gerade den Sahnetopf sauber geleckt hat. »Sobald Purcell Downs fertiggebaut ist, werde ich sehr reich und sehr respektabel sein. Es wäre zu Ihrem Vorteil, Prediger, meine großzügigen Spenden anzunehmen, die beachtlich wären und regelmäßig. Dann können die Talk-Shows, wenn sie hier rauskommen und über mich als eine der reichsten Geschäftsfrauen im Bezirk berichten, auch veröffentlichen, was für ein großzügiger und wohltätiger Mensch ich bin.
    Und für diese schicke Kirche, die ich Ihnen bauen werde«, sagte sie und beugte sich wieder vor, »können Sie sich revanchieren, indem Sie Ihr übereifriges Maul zügeln und nichts mehr über Pferdewetten von sich geben. Es gibt genug andere Sünden zu geißeln. Wenn Ihnen das Predigtmaterial ausgeht, bin ich nur zu gerne bereit, Ihnen ein paar Fehltritte zu verraten; ich hab sie alle begangen, Schätzchen.«
    Er japste wie ein gestrandeter Fisch. Die Bordellchefin besaß zweifellos seine Aufmerksamkeit.
    Â»Und Sie würden keine solchen Nummern mehr abziehen müssen wie draußen auf der Minton-Ranch. Ja«, sie stoppte sein Leugnen mit einer Bewegung ihrer beringten Hand. »Ich weiß, daß Sie es getan haben. Ihretwegen mußte ein
wertvolles Pferd eingeschläfert werden, und das trifft mich wirklich auf die Backe.«
    Ihre Augen wurden schmal: »Wenn Sie je wieder so etwas Dämliches machen, zieh ich Ihnen die Kanzel unterm Hintern weg, Meister Prediger. Ich habe Pläne, verstehen Sie, und ich schlage jeden nieder, der sich denen in den Weg stellt. Wenn Sie ein Problem haben, das Sie gelöst haben wollen, dann kommen Sie zu mir. Überlassen Sie die Rachefeldzüge jemandem, der was davon versteht und sich nicht erwischen läßt.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Nun?«
    Â»Sie... Sie haben mir viel Stoff zum Denken gegeben.«
    Â»Nicht genug. Ich will Ihre Antwort heute. Jetzt sofort. Wollen Sie eine große religiöse Nummer in einer schönen neuen Kirche werden, oder wollen Sie in den Knast? Wenn Sie nämlich zu meinem Angebot nicht ja sagen, werde ich meinen Kumpel Reede Lambert anrufen und ihm sagen, daß ich einen Augenzeugen für den Überfall auf die Ranch habe. Was darf’s sein, Schätzchen – Kanzel oder Knast?«
    Fergus schluckte. Er kämpfte mit sich, seinem Gewissen, aber es dauerte nicht lange. Er nickte einmal kurz.
    Â»Gut. Oh, da ist noch etwas«, fuhr Nora Gail mit derselben zuckersüßen Stimme fort. »Hören Sie auf, meine Schwester wie einen Fußabstreifer zu behandeln. Man hat Sie dabei beobachtet, wie Sie sie neulich abends im Büro des Sheriffs öffentlich abgekanzelt haben. Wenn ich je Wind davon bekomme, daß sich so etwas wieder ereignet hat, werde ich Ihnen persönlich Ihren armseligen Schniedelwutz abschneiden und ihn an den nächstbesten Hund verfüttern. Okay?«
    Er schluckte mit einiger Mühe.
    Â»Ich werde Wanda Gail auf eine Schönheitsfarm in Dallas schicken, wo sie zwei Wochen lang verwöhnt wird, was ohnehin viel zu wenig Urlaub von Ihnen ist. Wie wollen Sie denn Leute in Ihre neue Kirche locken, wenn Ihre Frau aussieht wie eine zerdetschte Kröte? Diesen Sommer fahren Ihre Kinder ins Camp. Sie werden neue Fahrräder und neue Baseballhandschuhe kriegen, weil ich Ihre Regel ›Keine Spiele‹
abschaffe und sie nächsten Frühling in die Kinderliga einschreibe.« Sie zwinkerte. »Ihre Tante Nora Gail wird das gottverdammt Beste sein, was diesen Kindern je begegnet ist. Haben Sie das alles kapiert, Prediger?«
    Plummet nickte noch einmal verdattert.
    Â»Gut.« Sie lehnte sich zurück und schwang gelassen ein Bein hin und her. »Nachdem wir jetzt klar Schiff gemacht haben, reden wir über Bedingungen. Sie werden die erste Spende an dem Tag erhalten, an dem die Lizenz endgültig bestätigt ist, und danach jeden Ersten
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