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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter
Autoren: Brown Sandra
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ich überhaupt zurück will.« Sie merkte, wie er zusammenzuckte, und lächelte ihn an. »Das wird Sie sicher amüsieren, Sheriff, aber mir ist in letzter Zeit klargeworden, wie sehr ich mit den Angeklagten sympathisiere. Vielleicht versuch ich’s zur Abwechslung mit Verteidigung.«
    Â»Pflichtverteidigerin?«
    Â»Möglicherweise.«
    Â»Wo?«
    Sie sah ihm tief in die Augen. »Ich hab mich noch nicht entschieden.«
    Auch Reede wühlte jetzt mit der Stiefelspitze in der Erde. »Ich, äh, ich hab deine Erklärung in der Zeitung gelesen. Es war sehr anständig von dir, den Fall aus Mangel an Beweisen abzuschließen«, sagte er leise.
    Â»Es hätte wirklich keinen Sinn mehr gehabt, das ursprüngliche Urteil anzufechten, oder?«
    Â»Nein, hätte es nicht, besonders jetzt.«
    Â»Wahrscheinlich von Anfang an, Reede.« Er hob den Kopf und sah sie nachdenklich an. »Ihr hattet recht, ihr alle. Diese Ermittlungen waren selbstsüchtig. Ich habe sie und die davon betroffenen Leute dazu benutzt, um meine Großmutter Lügen zu strafen.« Sie holte zitternd Luft. »Für Celina ist es zu spät, ihre Fehler wiedergutzumachen, aber ich kann auf jeden Fall etwas gegen meine tun.«
    Sie deutete auf das nahe Grab, das älteste, das überwachsene, auf dessen Grabstein jetzt eine einzelne rote Rose lag. »Hast du die gebracht?«

    Reede schaute über die zwei frischen Gräber zu Celinas. »Ich hab mir gedacht, Junior würde ihr gern eine Blume abgeben. Du weißt doch, wie sehr er die Lady mochte.« Gut für ihn, daß er dabei lächeln konnte.
    Â»Weißt du, mir ist erst neulich bei der Beerdigung klargeworden, daß diese Grabstellen alle den Mintons gehören. Mutter hätte es gefallen, daß sie hier nebeneinanderliegen.«
    Â»Und er ist da, wo er immer schon sein wollte. Nahe bei Celina und nichts zwischen ihnen.«
    Rührung schnürte Alex die Kehle zu und trieb ihr die Tränen in die Augen. »Arme Stacey. Sie hatte nie eine Chance bei Junior, nicht wahr?«
    Â»Keine Frau hatte das. Trotz seiner Weibergeschichten war Junior ein Mann, der nur eine einzige lieben konnte.«
    In stillschweigendem Übereinkommen wandten sie sich ab und gingen den Hügel hinunter zu ihren Autos.
    Â»War es deine Idee, daß Stacey für eine Weile auf die Ranch zieht?« fragte Alex unterwegs.
    Er wollte es nicht gerne laut sagen, hob nur bejahend die Schultern.
    Â»Eine gute Sache, Reede. Sie und Angus werden sich gegenseitig stützen.« Die Tochter des verstorbenen Richters würde sie nie mögen, aber Alex verstand sie und verzieh ihr ihre Feindseligkeit.
    Â»Stacey muß jemanden haben, den sie verwöhnen kann«, sagte Reede. »Genau das, was Angus jetzt braucht.«
    Als sie bei ihrem Wagen angelangt waren, wandte sich Alex zu ihm um: »Und was ist mit dir? Wer wird dich verwöhnen?«
    Â»Ich hab das nie gebraucht.«
    Â»O doch, das hast du«, sagte sie, »du hast nur nie jemanden gelassen.« Sie kam einen Schritt näher. »Wirst du einfach erlauben, daß ich abreise, aus deinem Leben verschwinde, ohne die geringsten Anstalten, mich aufzuhalten?«
    Â»Ja.«
    Sie sah ihn voller Frust und Liebe an. »Okay, ich sag dir
was, Reede. Ich werde dich einfach weiterlieben, solange ich lebe, und du kannst dich weiter dagegen wehren.« Es war eine Herausforderung. »Wir werden sehen, wie lange du es durchhältst.«
    Er legte den Kopf zurück und sah, wie entschlossen sie dastand. »Du gehst wohl aufs Ganze, weißt du das?«
    Sie erwiderte das mit einem zaghaften Lächeln. »Du liebst mich, Reede Lambert. Ich weiß, daß du mich liebst.«
    Der Wind zerzauste sein Haar, als er nickte. »Ja, das tu ich. Du bist eine Nervensäge, aber ich liebe dich.« Er sträubte sich standhaft. »Das ändert trotzdem nichts.«
    Â»Was zum Beispiel?«
    Â»Wie zum Beispiel unser Alter. Ich werde lange vor dir alt sein und sterben, weißt du.«
    Â»Spielt das heute eine Rolle – jetzt in diesem Augenblick?«
    Â»Muß es doch...«
    Â»Tut es nicht.«
    Ihre ruhige Logik machte ihn wütend, er schlug sich mit der Faust in die Hand. »Gott, bist du hartnäckig.«
    Â»Ja, das bin ich. Wenn ich etwas unbedingt haben will aus dem Gefühl heraus, daß es das wirklich Richtige ist, gebe ich nie auf.«
    Lange Sekunden verstrichen,
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