Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
es wissen, Reede«, sagte sie, den Tränen nahe. »Der Mörder war auch ein Dieb. Er hat mich beraubt. Meine
Mutter hätte mich geliebt, wenn sie am Leben geblieben wäre. Ich weiß es.«
    Â»Beim Himmel, sie wollte dich nicht mal haben, Alex«, schrie er. »Genausowenig wie meine Mutter mich haben wollte. Ich hab mich ihretwegen nicht auf die große Suche begeben.«
    Â»Weil du Angst davor hast«, schrie sie zurück.
    Â»Angst?«
    Â»Angst davor, von dem, was du rausfindest, verletzt zu werden.«
    Â»Nicht Angst«, sagte er, »Gleichgültigkeit.«
    Â»Ich bin nicht gleichgültig, Gott sei dank, ich bin nicht so kalt und gefühllos wie du.«
    Â»Gestern nacht hast du das anders gesehen«, sagte er zornig, »oder bist du nur Jungfrau geblieben, weil du den anderen Männern, mit denen du dich verabredet hast, einen geblasen hast?«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen. Zutiefst getroffen starrte sie ihn an. Sein Gesicht war abweisend und feindselig, aber ihre Zerbrechlichkeit besiegte ihn. Er fluchte leise vor sich hin und rieb sich die Augen.
    Â»Es tut mir leid. Das war überflüssig. Aber du treibst mich auf die Palme, wenn es um diese Sache geht.« Seine grünen Augen flehten sie an. »Gib es auf, Alex. Gib nach.«
    Â»Das kann ich nicht.«
    Â»Du willst nicht.«
    Sie griff nach seiner Hand. »Reede, in dem Punkt werden wir uns nie einigen, und ich will nicht mit dir streiten.« Ihr Gesicht wurde zärtlich. »Nicht nach gestern nacht.«
    Â»Einige Leute würden denken, daß das, was da drin vorgefallen ist«, er deutete in Richtung Wohnzimmer, »die Vergangenheit überwunden hätte.«
    Â»Und, ist es deshalb passiert, in der Hoffnung, daß ich vergeben und vergessen werde?«
    Er entriß ihr seine Hand. »Du legst es wirklich drauf an, mich stocksauer zu machen, nicht wahr?«

    Â»Nein, ich versuche nicht, dich zu provozieren. Versteh doch bitte, daß ich nicht aufgeben kann, bis dieser Fall abgeschlossen ist.«
    Â»Ich versteh es einfach nicht.«
    Â»Dann akzeptiere es. Hilf mir.«
    Â»Wie? Indem ich entweder meinen Mentor oder meinen besten Freund beschuldige?«
    Â»Vorhin klang Junior gar nicht wie dein bester Freund.«
    Â»Das war verletzter Stolz und Eifersucht.«
    Â»Er war auch eifersüchtig in der Nacht, als Celina getötet wurde. Sie hat seinen Stolz verletzt. Sie hat seinen Heiratsantrag abgelehnt, weil sie immer noch dich geliebt hat. Hätte ihn das dazu bringen können, sie zu vernichten?«
    Â»Denk darüber nach, Alex«, sagte er verärgert. »Wenn Junior die totale Wut gepackt hätte, hätte er da das Skalpell zur Hand gehabt, um damit auf sie einzustechen? Und glaubst du wirklich, daß Junior irgend jemanden töten könnte, egal wie rasend er getobt hat?«
    Â»Dann war es Angus«, sagte sie leise.
    Â»Ich weiß es nicht.« Reede sprang auf und begann hin- und herzulaufen. Diese Hypothese war vertraut, beängstigend. »Angus war dagegen, daß Junior Celina heiratet.«
    Â»Angus ist viel jähzorniger als Junior«, sagte sie, mehr zu sich selbst. »Ich hab ihn wütend gesehen. Ich kann mir vorstellen, daß er fähig ist, jemanden umzubringen, und auf jeden Fall hat er zu verzweifelten Maßnahmen gegriffen, um den Fall abzuschließen, bevor die Beweisführung ihm auf den Leib rücken konnte.«
    Â»Wohin gehst du?« Reedes Kopf schnellte herum, als sie aufstand und zum Badezimmer ging.
    Â»Ich muß mit ihm reden.«
    Â»Alex!« Er eilte hinterher und rüttelte am Knopf der Tür, aber sie hatte sich eingesperrt. »Ich will nicht, daß du zur Ranch fährst.«
    Â»Ich muß aber.« Sie öffnete fertig angezogen die Tür und hielt ihm ihre Hand hin. »Kann ich deinen Blazer borgen?«

    Er starrte sie an. »Du wirst sein Leben auf den Kopf stellen. Hast du dir das überlegt?«
    Â»Ja, und jedesmal, wenn mich das schlechte Gewissen packt, erinnere ich mich an meine einsame, lieblose Kindheit, die ich verbracht habe, während er reicher wurde.« Sie schloß die Augen und sammelte sich. »Ich will Angus nicht zerstören. Ich mache nur meine Arbeit, streite für das Recht. Ich mag ihn. Unter einem anderen Vorzeichen könnte ich ihn sehr gerne haben. Aber die Umstände sind eben so, wie sie sind, und ich kann sie nicht ändern.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher