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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers
Autoren: Simon Scarrow
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es nicht rechtzeitig schaffen würde. Als der Druide den Käfig erreichte und zum Stoß ausholte, erklang von drinnen ein Schrei.
    »He!«, rief Cato, der noch immer zwanzig Schritte entfernt war.
    Der Druide warf einen Blick nach hinten, und Cato schleuderte mit aller Kraft sein Schwert nach ihm. Doch der Druide fuhr herum und wehrte die durch die Luft wirbelnde Klinge mit dem Speerende ab. Dann zielte er auf Catos Bauch. Im letzten Moment, als der Optio die mit gefährlichen Widerhaken versehene Speerspitze fast schon berührte, wich er nach unten aus und warf sich gegen die Beine des Druiden. Beide Männer donnerten gegen die Holzlatten des Käfigs. Der Aufprall war für Cato schlimmer als für den Druiden, und bevor er wieder bei Atem war, hatte der Gegner sich auf seine Brust geworfen und würgte ihn an der Kehle. Der Schmerz war unerträglich. Cato griff nach den Händen des Mannes und versuchte sie wegzuzerren, doch der Druide war kräftig gebaut. Er grinste mit seinen gelben Zähnen und versuchte, das Leben aus seinem Feind herauszuquetschen. Schwarze Schatten zogen über die Ränder von Catos Gesichtsfeld, und vergeblich trat er mit dem Knie nach seinem Gegner und hämmerte auf dessen Rücken ein.
    Zwei schlanke Hände griffen zwischen den Käfigstangen hindurch, krallten sich ins Gesicht des Druiden und suchten mit den Fingern nach seinen Augen. Heulend vor Schmerz riss der Druide instinktiv die Hände nach oben, um sein Augenlicht zu retten, und Cato schmetterte dem Gegner mit voller Wucht die Faust ans Kinn, sodass der Kopf des Mannes nach hinten krachte. Cato schlug erneut zu und wuchtete den Betäubten dann zur Seite. Während der Gegner noch benommen am Boden lag, rappelte Cato sich auf, nahm sein Schwert und stieß es ihm in die Kehle.
    Endlich konnte er sich dem Käfig zuwenden. »Herrin Pomponia!«
    Die Hände um die Gitterstäbe gelegt und das Gesicht zwischen die Hände gepresst, starrte die Frau des Generals den bemalten Mann verunsichert an.
    »Ich bin hier, um dich zu retten. Kriech ganz nach hinten in den Käfig.«
    »Ich kenne dich! Du bist der Mann vom Wagen!«
    »Ja. Und jetzt zurück!«
    Sie drehte sich um, kroch zurück und kauerte sich in der hintersten Ecke des Käfigs schützend vor ihren Sohn. Cato hob sein Schwert und hieb auf die Stricke ein, mit denen die Gittertür vor den Käfig gebunden war. Holz splitterte, und bei jedem Schlag lösten sich einige Fasern, bis schließlich die eine Seite der Tür freikam. Cato senkte sein Schwert und zerrte das Gitter beiseite.
    »Raus! Los, schnell!«
    Sie krabbelte heraus, ihren Sohn an der einen Hand hinter sich herzerrend. Seine andere Hand war dick verbunden. Aelius’ Augen waren vor Entsetzen geweitet, und ein dünnes Gewimmer drang aus seiner Kehle. Herrin Pomponia fiel das Stehen schwer; nachdem sie tagelang in dem engen Käfig gekauert hatte, waren ihre Beine steif und wund. Cato sah sich auf dem Gelände um; es war von Leichen übersät. Die meisten Gefallenen trugen die schwarzen Umhänge der Druiden, doch darunter lag auch ein halbes Dutzend seiner eigenen Männer. Der Rest versammelte sich gerade um Prasutagus, viele davon mit blutigen Wunden.
    »Da entlang«, erklärte Cato Herrin Pomponia und schleppte sie halb zu seinen Leuten hinüber. »Keine Angst, diese Männer gehören zu mir.«
    »Ich hätte nie erwartet, dich wiederzusehen«, meinte sie erstaunt, wenn auch gefasst.
    »Ich hatte dir mein Wort gegeben.«
    Sie lächelte verhalten. »Das ist wohl wahr.«
    Sie traten zu den anderen Männern und wandten sich dem Eingang zu.
    »Jetzt müssen wir es nur noch zur Ersten Kohorte schaffen«, sagte Cato, dessen Herz wild hämmerte, teils vor Anstrengung und teils vor Erregung und Stolz über seinen Erfolg. »Kommt!«
    Er machte einen Schritt auf das Tor zu und blieb dann stehen. Eine hoch gewachsene Gestalt trat herein, mit einem schwarzen Umhang bekleidet und eine schimmernde Sichel in der Hand. Der Oberste Druide erfasste die Situation augenblicklich, trat zur Seite und rief einen Befehl. Mit glühenden Augen und angriffslustig gesenkten Speeren kam der Rest seiner Männer durchs Tor. Ohne einen Befehl abzuwarten, brüllte Prasutagus seinen Kriegsruf und griff die Druiden an, sofort von Cato und seinen Männern gefolgt. Herrin Pomponia verbarg das Gesicht ihres Sohns in ihrer Tunika und kauerte sich mit ihm nieder, unfähig, den Anblick des Kampfs zu ertragen.
    Diesmal war das Verhältnis zwischen Römern und Druiden ziemlich
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