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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers
Autoren: Simon Scarrow
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Durotriges fest ineinander verkeilt, und keiner gab nur einen Zollbreit nach. Doch als immer mehr Krieger fielen, wichen die Stammesleute allmählich zurück, vom Schildwall der Römer nach hinten gedrängt. Der Boden unter Vespasians Füßen war glitschig vor zerstampftem Matsch und warmem Blut. Falsch aufzutreten und auszurutschen war eine der größten Gefahren.
    Die Erste Kohorte fräste sich ihren Weg durch die Durotriges. Von den in ihren Reihen mitkämpfenden Druiden angestachelt, wehrten sich die Verteidiger mit verzweifeltem Mut, doch dicht gedrängt, wie sie standen, konnten sie ihre Langschwerter und Speere kaum einsetzen. Einige ließen ihre Hauptwaffen fallen, verwendeten stattdessen ihre Dolche und zerrten an den Schilden der Römer, um die Männer dahinter zu erstechen. Doch nur die wenigsten Durotriges trugen einen Panzer, und so waren sie leichte Beute für die Schwerter der Legionäre.
    Langsam brach der Widerstand der Durotriges zusammen, und mit entsetzten Blicken auf das gnadenlose Vorrücken des goldenen Adlers zogen sie sich allein oder in kleinen Gruppen aus dem Gedränge zurück. Eine Reihe von Druiden stand hinter den Verteidigern und versuchte, die weniger Mutigen unter ihren Verbündeten mit Hohn und Spott in den Kampf zurückzutreiben. Doch bald flüchteten zu viele Stammeskrieger vor dem Schrecken der römischen Vernichtungsmaschinerie, und die Druiden konnten sie nicht mehr aufhalten. Die mächtigen Verteidigungsanlagen, auf die die Durotriges vertraut hatten, hatten versagt, und ebenso die Versprechungen, dass Cruach sie an diesem Tag beschützen und die Römer vernichten würde. Alles war verloren, und das wussten auch die Druiden.
    Eine dunkle, hoch gewachsene Gestalt mit einem Hirschgeweih als Kopfschmuck, die hinter der Reihe der Druiden stand, rief einen Befehl. Daraufhin drehten die Druiden sich um und sahen, dass ihr Anführer auf die Umzäunung auf der anderen Seite der Festung deutete. Geschlossen rannten sie zu ihrer letzten Verteidigungsstellung.
    »Es ist so weit«, rief Cato seinen Männern zu. »Sie weichen zurück. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt!«
    Er stand auf und winkte seinen Männern, ihm zu folgen. Zahlreiche Durotriges rannten quer über den Festungsplatz, weg vom Haupttor und den Legionären. Zu einem großen Teil waren es Frauen und Kinder, auf der Flucht vor der Katastrophe, die ihre Männer bedrohte. Sie hofften, der Festung zu entkommen, indem sie über die Verteidigungswälle ins Umland flüchteten. Die ersten waren gerade, nicht weit von Cato, bei den Pferchen angelangt, als der Optio losstürmte.
    Mit Prasutagus an seiner Seite und den bemalten Männern in einer losen Gruppe hinter sich, rannte Cato auf den Eingang der Umzäunung zu. Die beiden Wächter waren aufgestanden, um die Ereignisse am Haupttor zu verfolgen, und hatten für die Stammeskrieger nur einen verächtlichen Blick übrig. Als Cato immer näher kam, lachte einer der Wächter ihn höhnisch aus. Cato hob sein Kavallerieschwert.
    »Schnappt sie euch!«, schrie er seinen Männern zu und stürzte sich auf den Druiden. Die Überrumpelung gelang, und bevor der entsetzte Druide reagieren konnte, hatte Cato seinen Speer beiseite geschlagen und ihm einen krachenden Schwerthieb gegen die Schläfe versetzt. Mit einer klaffenden Schädelwunde sank der Druide zu Boden.
    Prasutagus befasste sich mit dem anderen Wächter und versetzte dann dem Tor einen Tritt. Es war nur flüchtig zusammengezimmert und sollte eher den Zugang verwehren als einem entschlossenen Angriff standhalten. Die Tür krachte nach innen, und die Hand voll Druiden, die sich in der Umzäunung aufhielten, fuhren herum, völlig überrascht vom plötzlichen Einfall dieser bemalten Männer und vermeintlichen Verbündeten. Das Überraschungsmoment hatte die erhoffte Wirkung, und Cato gelangte mit seinen Männern durch den schmalen Eingang, ehe der erste Druide reagierte. Dann allerdings griffen die Druiden nach ihren Speeren und verteidigten sich gegen die wütende Schar, die sich wie die Furien mit erhobenen Schwertern auf sie stürzte. Cato beachtete den Schlagabtausch gar nicht, sondern rannte geradewegs zum Käfig. Vor ihm kam ein Druide aus einer Hütte, den Speer in der Hand. Er warf einen einzigen Blick auf das Handgemenge und wandte sich dann mit erhobenem Speer dem Käfig zu.
    Seine Absicht war unverkennbar, und so gab Cato sein Letztes und rannte, so schnell er konnte. Doch der Druide war näher beim Käfig, und Cato sah, dass er
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