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Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Titel: Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
Autoren: Samantha Young
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Kopf. Sein glühender Blick wanderte über meinen nackten Körper, und ehe ich mich versah, lag ich auf dem Rücken, und Braden schob seine Pyjamahose herunter. »Glaub mir, das weiß ich.«
    ***
    Wind peitschte auf meinen Rücken, und der Himmel hing voller trostloser grauer Wolken. Als ich am Morgen aus dem Haus gegangen war, schien die Sonne, und ich hatte mich dementsprechend angezogen: ein dünnes T-Shirt und meine beste schwarze Röhrenjeans. Jetzt sah es aus, als würde es jeden Augenblick zu regnen anfangen, und mich fröstelte in meinem T-Shirt. Ich fragte mich, wieso ich mich zu diesem Ausflug hatte überreden lassen, bemühte mich aber, mir meine Verärgerung nicht anmerken zu lassen.
    Nach dem gefühlsgeladenen Sex in den frühen Morgenstunden war ich ein bisschen verwundert, dass Braden beim Aufstehen kaum ansprechbar war. Sicher, er war müde, weil er zu wenig geschlafen hatte, aber das hatte ihn noch nie davon abgehalten, mir zuzuhören. Heute aber war er unter die Dusche gesprungen, hatte mich aus dem Schlafzimmer gescheucht (jawohl, gescheucht!), damit er sich in Ruhe anziehen konnte, mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund gegeben, gesagt, dass Ellie den Tag mit mir verbringen wollte und ich sie anrufen sollte, und war dann holterdiepolter aus der Wohnung verschwunden.
    Ich war mit dem Gefühl zurückgeblieben, irgendetwas Wichtiges nicht mitbekommen zu haben.
    Doch statt an einem Samstag zu Hause zu hocken und darüber zu brüten, hatte ich mich von Ellie breitschlagen lassen, sie zu begleiten. Manchmal setzte sie sich etwas in den Kopf, und dann schleppte sie mich kreuz und quer durch die Stadt in irgendwelche obskuren Geschäfte. Diesmal war es ein halbstündiger Fußmarsch nach Bruntsfield gewesen. Früher, in der Zeit vor Braden Carmichael, hatte ich in Bruntsfield gewohnt. Es war ein kitschiges kleines Viertel mit kitschigen kleinen Läden, das viele Studenten anzog. Ich würde ja sagen, dass ich Bruntsfield vermisste, allerdings hatte hier weder eine bezaubernde nervige beste Freundin wie Ellie gewohnt noch ihr Bruder Braden – der Mann, dessen sonderbares Verhalten mich gegenwärtig so stark beschäftigte. Unser Ausflug nach Bruntsfield diente einem konkreten Zweck, zumindest hatte Ellie das behauptet. Sie sagte, sie sei kürzlich an einer kleinen Boutique vorbeigekommen, die ein Paar der »unglaublichsten Vintage-Schuhe überhaupt« heruntergesetzt hatte, und jetzt ärgerte sie sich maßlos, nicht gleich zugegriffen zu haben. Wir waren zurückgekommen, um den Laden – und hoffentlich auch die Schuhe – wiederzufinden.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Ellie leicht belustigt und betrachtete mich. Der Wind wehte ihr die kurzen blonden Haare ins Gesicht.
    »Na klar.« Ich hörte wirklich zu. Größtenteils. Jedenfalls wusste ich, dass es um unsere gemeinsame Freundin Jo und ihren neuen Freund Cameron ging. »Du hast eben gesagt, du findest, das mit Cameron und Jo geht ziemlich schnell?« Mein Tonfall deutete eine Frage an, da ich mir nicht hundertprozentig sicher war, ob das tatsächlich der Inhalt ihrer Aussage gewesen war.
    »Ein bisschen. Du etwa nicht?«
    Doch, absolut. »Mmm-hmm.« Ich war mit ihr einer Meinung, mein Bauch allerdings sagte mir, dass Cameron ein anständiger Kerl war. »Aber ich halte das nicht für was Schlechtes. Im Gegenteil, ich finde, er ist so ziemlich das Beste, was ihr passieren konnte.«
    Ellie zuckte mit den Schultern. »Ich mag ihn. Wirklich. Ich will bloß nicht, dass Jo auf die Nase fällt.«
    Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. »Seit wann bist du so … normal?«
    »Normal?« Sie funkelte mich entrüstet an. »Du meinst, unromantisch? Mir ist durchaus bewusst, dass es Zeiten gibt, in denen die Romantik gegenüber der Realität in den Hintergrund treten muss. Jo hatte es sehr schwer im Leben. Ja, ich finde, Cam ist ein toller Typ, und ich drücke ihnen beide Daumen. Ich wünsche mir einfach nur, dass er es ernst mit ihr meint. Dass er sie dieses Wochenende mit zu seinen Eltern nimmt, ist eine große Sache. Ich hoffe, das ist ihm klar.«
    Obwohl Ellies Skepsis mich überraschte, konnte ich ihre Haltung durchaus nachvollziehen. Unsere Freundin Jo hatte schon viel zu oft Pech mit Männern gehabt. Das lag daran, dass sie sie nach den falschen Kriterien auswählte. Jo trug die Verantwortung für ihren kleinen Bruder und ihre alkoholkranke Mutter und suchte sich stets Männer, die ihr finanzielle Sicherheit boten. Cam fiel aus diesem Raster heraus.
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