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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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kümmern.“
    „Detective, ich bitte Sie“, sagte Yarborough, die versuchte, ihre Haltung und ihre Distanz wiederzugewinnen, indem sie sich als Richterin anstatt als Angeklagte aufspielte, „lassen Sie uns damit aufhören, ja? Sie wissen, dass Verbrecher allen möglichen Schwachsinn erzählen, um ihren Hals aus der Schlinge zu ziehen. Das sind lediglich Gerüchte und Mutmaßungen. Was ist nur mit der Nikki Heat passiert, die sich allein auf Beweise verlässt?“
    „Beweise“, sagte Heat. Sie ging zur Tür und klopfte leise dagegen. Lovell und DeLongpre traten ein. Während die Detectives von der Dienstaufsichtsbehörde den Tisch umrundeten, um zu dem Flachbildschirm an der seitlichen Wand zu gelangen, schluckte Nikki schwer und ging im Kopf noch einmal die schreckliche Erinnerung daran durch, wie die Sanitäter Rooks Hemd aufgeschnitten hatten. In diesem Augenblick hatte sie die heilige Medaille bemerkt, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Und dann war da noch der Moment danach gewesen, als sie seiner letzten, flehenden Nachricht auf ihrer Mailbox gelauscht hatte, in der er sie drängend bat, sie zurückzurufen und erklärte, dass er das Video bei sich habe. Nikki hatte diese Nachricht gespeichert, seine letzten Worte, bevor auf ihn geschossen wurde. Dann untersuchte sie die Medaille des heiligen Christophorus, die nicht einfach nur eine Medaille, sondern ein Medaillon war. Und im Inneren dieses Medaillons befand sich ein schwarzer Mikrovideochip, der in etwa die Größe eines Nagels eines kleinen Fingers hatte.
    Lovell erhob sich, nachdem er die DVD-Anlage aufgebaut hatte, und wartete.
    „Lassen Sie mich das kurz erklären“, ergriff Heat wieder das Wort. „Am Memorial-Day-Wochenende 2004 folgte Alan Barclay, ein Nachrichtenfilmer, Gene Huddleston jr. von einem Nachtclub im Meat Packing District. Huddleston war gerade wieder einmal frisch aus der Entzugsklinik entlassen worden, und Barclay verfolgte ihn bis in die Bronx, da er hoffte, ein paar verkaufsfähige Aufnahmen des bösen Buben bei einem Drogenkauf machen zu können. Sowohl er als auch Huddleston bekamen mehr, als ihnen lieb war. Aber sehen Sie selbst.“ Lovell schaltete den DVD-Spieler an, während DeLongpre das Licht dimmte.
    Das Video begann mit einer Kamera in Bewegung. Es folgten wackelige Aufnahmen eines Armaturenbretts und dann ein verschwommenes Bild, als der Videograf aus seinem Wagen stieg und mit immer noch laufender Kamera eine dunkle Straße überquerte.
    Einen Block weiter bewegte sich die Linse auf ein Versteck hinter einer niedrigen Mauer zu. Das wackelige Bild stabilisierte sich, während der Filmer seine Kamera auf einem Schlackeklotz platzierte, den er als Stütze benutzte. Die Linse zoomte heran und fokussierte ein Auto, das knapp dreißig Meter entfernt vor einer Lagerhalle parkte. Im orangefarbenen Licht der Natriumdampflampen, konnte man deutlich einen Mann ausmachen, den Heat als Sergio Torres erkannte und der sich dem Wagen näherte. Huddleston stieg aus, und sie unterhielten sich. Ihre Stimmen waren zu leise, um sie zu verstehen, aber ihre Unterhaltung wirkte ungezwungen. Huddleston schien Torres eindeutig zu kennen. Dann änderte sich plötzlich alles.
    Von beiden Enden des Blocks näherten sich Scheinwerfer, und zwei Autos mit Blaulicht rasten heran und kamen quietschend um den BMW herum zum Stehen. Das eine Auto war ein Streifenwagen, das andere ein ziviler Crown Victoria. Huddleston rief Torres zu, er solle verschwinden, doch das tat er nicht. Stattdessen packte er den Jungen am Hemd und rammte ihn mit dem Gesicht zuerst auf die Motorhaube seines BMWs und legte ihm Handschellen an, während der Pitbull aus seinem Streifenwagen stieg und Van Meter und Steljess aus ihrem verdeckten Fahrzeug dazukamen.
    Niemand schien es eilig zu haben. Der ganzen Szene haftete das bedrohliche Gefühl von etwas an, das bis ins kleinste Detail geplant worden war. Huddleston war der Einzige, der aufgeregt war, und er jammerte: „Ach, kommt schon, buchtet mich bitte nicht ein, mein Dad bringt mich um“, und: „Habt ihr irgendeine Ahnung, wer mein Dad ist?“
    Nun konnte man auch Steljess hören, der „Halt dein verfluchtes Maul“ brüllte, bevor er Huddleston, der nach wie vor über sein Auto gebeugt war, in den Hintern trat. Huddleston stieß Flüche aus, die ignoriert wurden, während sie ihn an den Handschellen hochzerrten und ihn in Richtung der Lagerhalle führten.
    Das Draufgängertum seiner privilegierten gesellschaftlichen
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