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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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Stellung wandelte sich schlagartig in Angst um. Huddleston flippte vollkommen aus. „Hey, was habt ihr …? Bringt mich einfach ins Gefängnis, dann … Was macht ihr mit mir?“ Er versuchte, sich loszureißen. „Hey?!“ Doch die vier Polizisten hielten ihn problemlos fest.
    Die Aufnahme wackelte, als die Kamera ein Stück gedreht wurde, um die Gruppe zu verfolgen. Als das Bild wieder ruhig wurde, näherten sie sich dem Eingang der Lagerhalle unter dem mit Graffiti beschmierten Schild der Uniformverleihfirma, die dort einst ihren Sitz gehabt hatte. Die Tür wurde von innen geöffnet, und ein Mann hielt sie für sie auf. Nikki erkannte ihn nicht, vermutete aber, dass es sich um das fünfte Mitglied der Gruppe handelte: Ingram, der Fahrer des SUV, den sie auf der Passage im Central Park getötet hatte.
    Als Ingram die Tür der Lagerhalle zuzog, ließ Barclay die Kamera laufen, doch es gab eine Pause, in der nichts geschah. Heat nutzte sie, um die Reaktionen der Anwesenden im Konferenzraum einzuschätzen. Alle Augen waren auf den Bildschirm gerichtet. Alle waren vollkommen still. Phyllis Yarborough war die Einzige, die nicht auf den Bildschirm starrte. Ihr Kopf war nach unten geneigt und ihr Blick auf ihren Schoß gerichtet.
    Huddlestons Schreie hallten in die Nacht hinaus und erschütterten jeden im Konferenzraum. Die Leute rutschten unruhig hin und her und lehnten sich in Richtung des Flachbildschirms vor. Dieser Blickwinkel auf ein verlassenes nächtliches Industriegebiet, dessen Einsamkeit von Schreien und Schmerzensrufen zerrissen wurde, wirkte auf seine Weise sehr viel verstörender, als wenn man die eigentliche Folter gesehen hätte. Doch jeder im Raum hatte von dem TENS gehört. Und sie alle wussten, was mit dem Jungen dort drinnen geschah. Und so schlimm es auf dem Video auch klingen mochte, in Wahrheit musste es noch sehr viel schlimmer gewesen sein. Die unangenehmen Minuten, die sie ertrugen, während die Elektrofolter fortgeführt wurde, mussten dem heulenden Opfer wie eine Ewigkeit vorgekommen sein.
    In der unheimlichen Stille, die nach der Vollendung der Tat herrschte, bellte ein Hund in der Ferne. Die Tür öffnete sich, und ein schluchzender, schlaffer und völlig erschöpfter Huddleston wurde herausgetragen. Sie schleppten ihn aufrecht, indem sie ihn unter den Achseln festhielten, sodass seine Zehen hinter ihm über den Boden schleiften. Van Meter entfernte sich von der Gruppe und hielt ein Funkgerät an seinen Mund. Man konnte seine Worte nicht verstehen, aber als er fertig war, ertönte eine Rauschunterdrückung. Sekunden später erschien ein zweiter metallicfarbener Crown Victoria im Bild.
    Und Phyllis Yarborough stieg aus.
    Die anderen hatten Huddleston mittlerweile in seinen Wagen gesetzt, und Torres benutzte sogar seine behandschuhten Hände, um ihn anzuschnallen. Er trat zur Seite, damit sie sich vor Huddleston stellen konnte, der sie anflehte: „Bitte, helfen Sie mir, bitte …“
    „Wissen Sie, wer ich bin?“
    Er starrte sie an und wurde plötzlich vollkommen panisch. „Oh, verdammt, oh nein …“
    „Gut, dann wissen Sie es also.“ Er weinte und brabbelte kaum verständliche Bitten, und als seine Worte zu leisen Schluchzlauten wurden, sagte sie: „Nimm diesen Augenblick mit in die Hölle, du dreckiger Scheißkerl.“
    Sie trat zur Seite, und Sergio Torres schlug die Autotür zu. Beide schlossen sich dem Rest der Gruppe auf der anderen Seite des Wagens an. „Töten Sie ihn“, sagte Phyllis Yarborough.
    Steljess öffnete die Beifahrertür und lehnte sich hinein. Kurz darauf dröhnte „American Idiot“ aus den Lautsprechern des Autos. Unter Green Days lautem Geschmetter wurde das Innere kurz von aufblitzendem Mündungsfeuer erhellt, und das Glas des Fensters auf der Fahrerseite zersplitterte.
    Die Aufnahme wackelte, als die Kamera von ihrem Platz auf der Mauer genommen wurde. Die nächsten Bilder waren eine Durcheinander aus Bewegung, während sich Barclay langsam aus seinem Versteck schlich. Sein Fuß musste an eine leere Flasche gestoßen sein. Glas klimperte und rollte, und einer der Polizisten rief: „Da ist jemand!“
    Barclay zögerte nicht, sondern rannte so schnell er konnte die Straße hoch. Das Video schaukelte und zitterte wie die Liveaufnahmen von einem Erdbeben, während er davonsprintete. In der Ferne erklangen ihre Stimmen, die sich überschnitten: „Straße …“, „Kamera!“ und „Stopp!“
    Doch Alan blieb nicht stehen. Der letzte Teil der Aufnahme bestand
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