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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks
Autoren: Caitlin Crews
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sich insgeheim, weshalb sie ständig auf den leidigen See zurückkam.
    Auch jetzt sah sie ihn wieder vor sich – das glitzernde Wasser, das sattgrüne Ufer unter einem strahlend blauen Himmel. Ein zauberhaftes Fleckchen Erde – und ein Ort, der, wie Leo gesagt hatte, keine guten Erinnerungen weckte.
    Bethany fragte sich, zu wem sie wohl werden würde, wenn sie bei ihm bliebe? Eine Version seiner Mutter, deren Name niemand mehr erwähnte? Eine Prinzessin, die man, weil sie ihre Pflicht erfüllt hatte, mit einem See belohnte? Eine Frau, die weder Achtung noch Liebe kannte?
    „Wenn ich an deine Mutter denke, wie unglücklich sie gewesen sein muss …“
    „Warum bist du so sicher, dass du und ich nicht glücklich miteinander sein können? Warst du denn unglücklich, seit du wieder hier bist?“
    „Der See …“
    „Der See, immer nur der See! Du kannst von nichts anderem mehr reden.“ Langsam wurde er wütend. „Er ist nicht mein Werk. Wenn du meinst, dass es uns glücklicher macht, lasse ich ihn sofort zuschütten.“
    „Es spielt keine Rolle, wie glücklich wir im Moment sind – oder zu sein glauben. Das ist lediglich die Oberfläche, der Lack sozusagen. Aber darunter stimmt es nicht mehr, und wahrscheinlich hat es auch nie gestimmt. Wir können uns nicht weiterhin belügen, Leo, das haben wir fünf qualvolle Jahre zur Genüge bewiesen. Wir können es einfach nicht.“
    Die Worte hingen in der Luft, endgültig und vernichtend. Leos Gesicht war zu einer Maske erstarrt, während Bethany die Tränen unaufhaltsam über die Wangen liefen.
    „Wie soll es dann mit uns weitergehen, Bethany? Was willst du von mir?“
    Seine Stimme war ohne jede Spur von Sarkasmus, und sie wusste, dass er es diesmal aufrichtig meinte, dass er nicht versuchte, sie zu manipulieren. Als verstünde er endlich, wovon sie redete.
    Und für einen Augenblick glaubte sie, dass sie es konnte – alles auf eine Karte setzen und ihm gestehen, dass sie ihn ebenfalls liebte. Es war ein Risiko, das größte von allen …
    Aber wie oft hatte sie ihm das im Lauf der Jahre schon gesagt und stets nur ein flüchtiges Lächeln geerntet. Worauf sie sich jedes Mal geliebt hatten und die Angelegenheit für Leo damit erledigt gewesen war. Während sie nächtelang wach gelegen hatte und schier verzweifelt war.
    Wie konnte sie ihm noch vertrauen, wenn sie sich selbst nicht mehr traute? Wie konnte sie sich ihm so vollständig ausliefern?
    Es führt zu nichts, es macht alles nur noch schmerzhafter.
    „Sag mir, was du von mir willst, Bethany“, wiederholte er. „Ich schwöre, ich gebe es dir.“
    Ich will so viel, dachte sie traurig. Sie hatte stets so viel gewollt – und so viel gegeben, ohne zu bekommen, wonach sie sich am meisten sehnte. Jetzt hatte sie nichts mehr zu geben, sie war am Ende ihrer Kraft. Das Einzige, was sie noch wollte – was sie endlich haben musste –, war innere Ruhe.
    „Ich will die Scheidung“, flüsterte sie.
    Die Worte trafen Leo wie ein Keulenschlag, und vor dem Blick, mit dem er sie ansah, senkte Bethany die Augen.
    Aber selbst wenn es noch so wehtat, es war besser, selbst zu brechen, was von ihrem Herzen noch übrig war, als darauf zu warten, dass Leo einen Scherbenhaufen daraus machte.
    Ohne ihn anzusehen, ging sie an ihm vorbei ins Schlafzimmer.

12. KAPITEL
    Leo rührte sich nicht vom Fleck. Sein Herz schlug so laut, dass es ihm in den Ohren dröhnte. Er konnte die Endgültigkeit, die er in Bethanys Stimme vernommen und auf ihrem Gesicht erkannt hatte, immer noch nicht fassen. Nach einer Weile raffte er sich auf und folgte ihr.
    Mit angezogenen Beinen kauerte sie auf dem Teppich, die Stirn auf die Knie gedrückt. Er schaute sich um, als sehe er den Raum zum ersten Mal, bevor sein Blick zu ihr zurückkehrte. Wie konnte sie, nach allem, was sie und er ganz offensichtlich immer noch füreinander fühlten, die Scheidung verlangen? Dass sie ihn wirklich für immer verlassen könnte, wollte ihm einfach nicht in den Kopf. Alles in ihm widersetzte sich dieser Möglichkeit.
    Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, aber offenbar war ihr das gleichgültig. Es gab eine Zeit, da hatten diese Worte ihre Augen wie Sterne aufleuchten lassen und ihr Gesicht mit einem glücklichen Lächeln erhellt. Aber nicht heute, und die traurige Wahrheit zerriss ihm das Herz.
    Menschen, die man liebt, belügt man nicht … Wie ein Echo hallten ihre Worte in seinem Inneren. Das ist, was wir daraus gemacht haben…
    Ohnmächtig ballte er die
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