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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks
Autoren: Caitlin Crews
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Vergleich dazu erschienen ihr Leos Manipulationen geradezu belanglos. Er war, wie er war, da machte sie sich keine Illusionen mehr. Warum schmerzte es sie dann trotzdem so unerträglich, dass jeder Atemzug zur Qual wurde?
    Letztlich kam es nicht darauf an, ob es ihr eigenes Tun war oder seins. Es bestätigte lediglich, was sie seit Anbeginn wusste: Sie konnte nicht bleiben, hätte niemals kommen sollen. Und dennoch war sie hier. Warum?
    Auch das wusste sie.
    Er ist wie eine Krankheit … schleichend … unheilbar.
    Bethany stieß sich von der Wand ab und durchquerte das Zimmer, dann sank sie auf den Rand des riesigen Himmelbetts und verkrampfte die Hände im Schoß. Sie dachte an die Nächte mit Leo in diesem Bett, an die leidenschaftlichen Umarmungen, die heißen Küsse, die unglaublichen Höhepunkte, zu denen er sie jedes Mal brachte.
    Und das alles nur aus Berechnung, dachte sie. Berechnung und Lust, weiter nichts. Warum habe ich das nie wahrhaben wollen?
    Weil sie ihn liebte. Weil sie ihn trotz allem liebte und immer lieben würde.
    Müde strich sie sich mit der Hand über die Stirn, als könnte sie damit die Gefühle für ihn wegwischen. Wie unsinnig …
    Aus Liebe zu ihm hatte sie drei Jahre lang in der abscheulichen Villa in Toronto ausgeharrt. Aus Liebe hatte sie eingewilligt, nach Felici zurückzukommen. Ihre Liebe für Leo war ebenso dauerhaft wie dieser Hoffnungsfaden, der nicht reißen wollte.
    Die letzten Tage waren ihr wie ein Traum erschienen, der endlich in Erfüllung ging. Leo war wieder der, den sie vor fünf Jahren geheiratet hatte, der Mann, dem sie vertrauensvoll um die halbe Welt gefolgt war. Und selbst jetzt, da sie einsehen musste, dass es ihn nicht gab und nie geben würde, selbst jetzt liebte sie ihn.
    Die traurige Wahrheit war, dass es für sie nie einen anderen geben konnte. Über ihn hinwegkommen und ein neues Leben beginnen war nichts als dummes Gerede. Es gab nur Leo, der ihr schon so oft das Herz gebrochen hatte, dass sie es mittlerweile fast schon von ihm erwartete. Trotzdem liebte sie ihn, obwohl sie nicht wusste, wie sie diesen letzten Verrat überleben würde – ob sie ihn überhaupt überleben wollte.
    Denn er spielte nach wie vor nur mit ihren Gefühlen. Er war wie immer, manipulierend und grausam, auch wenn er ihr manchmal anders vorkam als früher – einfühlsam und verständnisvoll, sogar edelmütig.
    Sie liebte ihn. Doch das hieß nicht, dass sie bei ihm blieb, damit er sie weiterhin wie eine Schachfigur hin und her schieben würde. Alles konnte sie ertragen, nur das nicht.
    Bethany ging in den Ankleideraum, wo sie ihren Koffer hervorholte, und begann mit dem Einpacken. Da sie nur das Notwendigste mitgebracht hatte, würde es nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.
    Du wirst zurechtkommen, es ist nicht das Ende der Welt.
    „Was zum Teufel tust du da?“
    Beim Klang seiner Stimme überkam sie ein Zittern, doch sie drehte sich nicht um.
    „Ich packe, wie du siehst.“
    Sie warf die Jeans in den Koffer, und obwohl noch ein paar Sachen fehlten, klappte sie den Deckel zu und schloss den Reißverschluss. Sie musste so schnell wie möglich hier weg. Bevor er ihr neue Lügen erzählte, die sie am Ende noch glauben würde.
    „Du reist ab?“ Es klang, als traue er weder seinen Augen noch seinen Ohren. Als hätte sie den Verstand verloren, als wäre alles ihre Schuld und nicht seine. „Du läufst davon – wie schon einmal?“
    Widerstrebend wandte sie sich um.
    „Wusstest du es?“, fragte sie schroff, fast grob, um ihre Verzweiflung zu verbergen. „Hast du gewusst, dass wir drei Jahre warten müssen, bevor wir die Scheidung einreichen können? War dir das schon in Toronto bekannt, als du mir versichert hast, die ganze Prozedur wäre in ein paar Tagen erledigt? Hast du mich angelogen, Leo? Sag es mir, ich muss es wissen.“
    Er presste die Lippen zusammen, bis sein Mund nur noch ein Strich war, und gab keine Antwort.
    Sekunden vergingen, dann eine Minute, und Bethany erkannte, wie sehr sie gehofft hatte, er würde mit einem ironisches Lächeln und einer einleuchtenden Erklärung reagieren. Aber sie wartete vergeblich, und nach einer Weile atmete sie tief durch.
    „Ich glaube, ich habe meine Antwort“, sagte sie leise.
    „Habe ich dich zum Herkommen gezwungen, Bethany?“, entgegnete er. „Habe ich dich gewaltsam entführt? Habe ich dich auch nur ein einziges Mal angerührt, ohne dass du es wolltest?“
    „Nein.“ Das Herz tat ihr so weh, dass sie glaubte, es würde in
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