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Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3
Autoren: Marion Chesney
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im
Bett. Sie hatte Lady Sylvester gesagt, daß Carina mit Kopfschmerzen zu Bett
gegangen sei und nicht gestört werden wolle.
    Sie hatte
keinen Lakaien mitgenommen und hoffte, daß deshalb niemand von der Dienerschaft
merkte, was vorging, und daß Seine Lordschaft soviel Verstand hatte, die
Bibliothekstür abzuschließen.
    Schließlich
schlief Betty in einem Stuhl in Carinas Zimmer ein.
    Sie wachte
um fünf Uhr morgens auf, als Miss Carina Armitage in das Zimmer geschlichen
kam.
    Betty
rappelte sich aus dem Stuhl auf. »O Miss Carina«, sagte sie ärgerlich, »Sie
muten sich zuviel zu. Jetzt auf der Stelle ins Bett mit Ihnen, oder ich schaffe
es nie, Sie rechtzeitig für die Kirche aufzuwecken.«
    Die
Hochzeit fand
uneingeschränkten Beifall. Die Leute sprachen noch Monate später über den
wunderbaren Chor, die herrlichen Blumengestecke, den Empfang in den Zelten in
Islington Fields und darüber, daß sogar der Prinzregent erschienen war und mit
Carina getanzt hatte. Sobald der Vikar seinen ersten Schreck über so viele
hochgestellte Gäste überwunden hatte, begann er sich ungeheure Sorgen über die
Kosten von alldem zu machen und sagte, daß er schon immer gewußt habe, daß
Desire ein Dummkopf sei.
    Als er aber
erfuhr, daß Lord Harry alles bezahlte, kannten seine Bewunderung und
Dankbarkeit keine Grenzen.
    »Vernunftheiraten
sind das Wahre«, sagte er fröhlich zu Squire Radford. »Diese Heirat ist mein
Werk.«
    »Vielleicht«,
sinnierte der Squire, »aber ich habe da so eine Ahnung, daß Desire uns
hereingelegt hat und Carina eigentlich schon die ganze Zeit heiraten wollte.«
    »Der doch
nicht! Er ist ein netter Kerl, aber er hat nicht allzuviel Verstand.«
    »Carina ist
endlich glücklich«, sagte der Squire und beobachtete das vor Freude glühende
Gesicht der neuen Lady Desire. »Du bist ein vom Glück begünstigter Mann,
Charles. Drei gut verheiratete Töchter, und alle mit Männern, die sie lieben.«
    »Ja, und es
ist alles mir zu verdanken«, sagte der Vikar mit stolzgeschwellter Brust. »Und
auch, daß Seine Königliche Hoheit hier ist. Edwin ist so neidisch, daß er
gleich vor Neid platzt.«
    Der Vikar
stolzierte davon.
    Squire
Radford seufzte und sah ihm nach. Charles war auf dem besten Weg, wieder eitel
und aufgeblasen zu werden. Es war bloß gut, daß Daphne noch zu jung war, sonst
würde der Vikar auf der Stelle eine Heirat für sie arrangieren, obwohl er das
energisch abstritt.
    Diese junge
Dame war von Bewunderern umgeben. Sie tat nichts, um sie auf sich aufmerksam zu
machen, bemerkte der Squire, außer einfach nur dastehen, wie eine schöne
Statue.
    Der Squire
schüttelte den Kopf. Lange würde es nicht dauern, bis Mr. Armitage Daphne seine
Aufmerksamkeit zuwandte.
    Hochwürden
war nicht der Mann, der eine schöne Tochter brachliegen ließ, wenn er dem
Familienstamm einen weiteren berühmten Namen hinzufügen konnte.
    Lady
Godolphin kam angewatschelt und verschüttete dabei Champagner über das Oberteil
ihres Kleides.
    Sie war
wieder einmal die alte: geschminkt, mit Perücke und in einem neckischen weißen
Wollkleid mit breiten knallroten Streifen.
    »Meine
Diener haben Wind von Wentwater bekommen«, sagte sie zum Squire, »er ist auf
einem Schiff Richtung Westindische Inseln. Wir werden ihn nicht wiedersehen.
Schlimmes Ende für den Mann. Ich konnte ihn nie ausstehen.«
    »Ich glaube
nicht, daß Sie ihn je kennengelernt haben«, bemerkte der Squire.
    »Macht nichts«,
seufzte Lady Godolphin. »Ich habe genug über ihn gehört. Ich will nichts mehr
mit Männern zu tun haben, Mr. Radford. Ich will jetzt so keusch bleiben, wie
eine Frau sein soll. Es ist mir ganz egal, ob es sich um Mr. Armitage oder
Desire oder Comfrey oder Brabington oder diesen wankelmütigen, nichtsnutzigen
Colonel Brian handelt. Alle Männer sind nichts weiter als ein Haufen Follikel!«
    »Aber Sie
dürfen nicht so verbittert sein«, sagte der Squire in seiner freundlichen Art.
»Unsere Neuvermählten verabschieden sich. Erlauben Sie mir, Ihnen den Arm zu
reichen, Lady Godolphin. Ein alter Mann wie ich hat selten das Vergnügen, so
eine taufrischeEvastochter
zu begleiten.«
    »Sie sind
ein ganz Schlimmer!« murmelte Lady Godolphin; sie sah ihn verliebt an und
klopfte ihm mit ihrem Fächer auf die Hand.
    Arm in Arm
gingen sie zu Carina und Lord Harry, die gerade in der offenen Kutsche Platz
genommen hatten, die sie zu dem neuen Stadthaus bringen sollte, das eine von
den zahlreichen Hochzeitsüberraschungen von Lord Harry
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