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Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3
Autoren: Marion Chesney
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Ecke seines Wohnzimmers heraus und zog darunter einen schweren
Waschlederbeutel mit Diamanten hervor. Diesen warf er in seinen Koffer.
    Er hatte
sehr wenig Zeit.
    Blewetts
Diener würden hinter ihm her sein, sobald sie sich gefaßt hatten.
    Als er
seinen Koffer schloß, hörte er einen schnellen, leichten Schritt auf der
Treppe. Sein Diener war schnell gewesen.
    Die Tür
ging auf.
    »Steh nicht
wie ein Idiot herum. Nimm diese Tasche«, schnauzte Silas.
    Und dann
blickte er auf.
    Guy
Wentwater stand im Türrahmen, eine Pistole in der Hand.
    »Desire
heiratet also«, sagte Guy Wentwater, »und Sie werden in ganz London Klatsch
verbreiten. Sie werden mich ruinieren, was?«
    »Nein«,
schrie Silas. »Ich doch nicht. Setzen Sie sich, mein Lieber, und tun Sie die
Pistole weg.«
    »Einverstanden.
Ich höre, was Sie mir zu sagen haben.« Guy Wentwater kam lässig näher.
    »Ich wußte,
daß Sie vernünftig sind«, sagte Silas und wischte sich über die Stirn. »Etwas
zu trinken, das brauchen wir jetzt beide.«
    Er ging zur Kommode und holte eine
Karaffe Branntwein.
    Guy zielte
sorgfältig und schoß Silas Dubois in den Kopf. Er wandte sich schnell von dem
furchtbaren Anblick ab. Dann steckte er seine rauchende Pistole in seine
geräumige Tasche und ging zur Tür.
    Auf einmal
gaben seine Beine unter ihm nach, und er brach auf dem Boden zusammen. Er
vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte bitterlich über sein zerstörtes
Leben. Seine Absichten waren durchkreuzt. Niemals würde er das geachtete
Mitglied der Gesellschaft sein, das er so gerne geworden wäre. Er würde als
Flüchtling auf dem Kontinent unterwegs sein und von der Hand in den Mund leben.
Er hatte nicht einmal den Versuch gemacht, sich zu verkleiden, und irgend
jemand würde gesehen haben, wie er das Haus betrat.
    Zur Hölle
mit diesen Armitages, mit dem ganzen Pack!
    Schließlich
trocknete er seine Augen und rappelte sich hoch. Da hörte er von draußen die Rufe:
»Mord! Mord!« Wie konnten sie es schon wissen?
    Füße
stampften die Treppe herauf. Zwei Polizisten, gefolgt von Mr. Blewetts Dienern,
erschienen auf dem Treppenabsatz.
    »Mr.
Dubois?« fragte einer. Guy wies auf Mr. Dubois' Leiche und wartete seine Verhaftung
ab.
    »Sie haben
uns das Aufhängen erspart«, sagte einer der Beamten und richtete sich wieder
auf. »Hat er Sie angegriffen?«
    Guy hatte
nicht die geringste Ahnung, was los war, aber er sah einen Hoffnungsschimmer am
Horizont.
    »Ja«, sagte
er. »Ich wollte ihn besuchen, und er hat mich beschimpft und ist auf mich
losgegangen; da habe ich ihn erschossen, weil ich Angst hatte, daß er mich
umbringt.«
    »Kommen Sie
wieder zu sich, Herr«, sagte der Polizist, der neben Guy stand. »Er hat nichts
Besseres verdient. Einen alten Mann umbringen zu wollen. Eine Schande! Wenn Sie
jetzt bitte mit uns zur Bow Street kommen, dann halten wir den Fall fest. An
der frischen Luft werden Sie sich besser fühlen. Kommen Sie jetzt bitte.«
    Als Lord Harry ankam, um Mr. Blewett zu
besuchen, war es viel später am Tag. Mr. Blewett war freudig erregt über seine
kluge Reaktion. Sobald er das Kissen auf dem Gesicht spürte, sagte er, habe er
beschlossen, sich totzustellen, wobei er sich auf den Umstand verließ, daß
Dubois ihn offenbar für schwächer hielt, als er war.
    »Und ich
habe ihn hereingelegt!« krächzte er.
    »Und du
hast ihn an den Galgen oder in die Verbannung gebracht, weil du mit seiner
Habgier dein Spiel getrieben hast«, seufzte Lord Harry.
    »Er ist
tot. Wunderbare Sache. So ein Kerl mit Namen Wentwater hat ihn erschossen.
Meine Diener haben's mir erzählt«, kicherte Mr. Blewett.
    »Was!« Lord
Harry war aus seiner üblichen Ruhe gebracht.
    »Ja, der
junge Freund hat ihn in seiner Wohnung aufgesucht, und Silas hat ihn angegriffen,
weil er ohne Zweifel dachte, daß Wentwater von dem Mordversuch wußte. So hat
Wentwater ihn erschossen.«
    Lord Harry
saß in Gedanken versunken da und hörte nicht, was Mr. Blewett sagte. Minerva
hatte ihm von dem Duell zwischen Dubois und ihrem Gatten erzählt, das
stattfand, weil Dubois undseine
Freunde versucht hatten, sie zugrunde zu richten. Carina hatte von dem
seltsamen Mann erzählt, der sie an dem Tag, als sie allein ausging und dann Guy
Wentwater im Green Park traf, so genau angeschaut hatte. Offensichtlich hatten
Guy Wentwater und Silas Dubois sich zusammengetan, um die Familie Armitage zu
schädigen. Daß die beiden sich kannten, überraschte Lord Henry nach einigem
Nachdenken nicht mehr. Dubois
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