Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser
Autoren: Hamilton Edmond
Vom Netzwerk:
wusste, dass es schwierig sein würde, es zu halten. Und doch erfüllte ihn die Aussicht auf ein gefährliches Abenteuer mit einer seltsamen Hochstimmung.
    Gefahr wirkte sich auf Curts abenteuerlustige Natur aus wie ein starker Wein. Schon viele Male hatte er ihr die Stirn geboten – ob nun in den giftigen Sümpfen der Venus, den schwarzen, lichtlosen Höhlen des Uranus oder in der eisigen Schneehölle des Pluto. Und immer dann, wenn die Gefahr am größten war, hatte er sich wahrhaft lebendig gefühlt!
    Grag brach das Schweigen, während seine fremdartigen, fotoelektrischen Augen unverwandt den vor ihnen liegenden Himmelskörper betrachteten. »Der Jupiter ist ein gewaltiger Planet, Herr«, erwiderte er nachdenklich. »Damals hat es uns viel Zeit gekostet, die Gebieter der Macht zur Strecke zu bringen, als sie dorthin flüchteten.«
    Curt nickte – auch er erinnerte sich noch gut an die erbarmungslose Jagd auf jene Verbrecher, die vergeblich versucht hatten, sich auf dem riesigen Planeten zu verstecken. Auf dem Jupiter hatte ein erbitterter Kampf sein Ende gefunden – und eine Jagd, die ihn und seine Kameraden vom Pluto bis zu jener gewaltigen Welt geführt hatte, die jetzt direkt vor ihnen lag.
    »Gut möglich, dass wir noch weit mehr Zeit brauchen, um diesen Sternenkaiser zu finden – aber wir werden nicht aufgeben«, sagte er voller Entschlossenheit.
    Stille trat ein, nur untermalt vom Surren der Zyklotronen im Heck der Komet und dem gedämpften Summen der Atomenergie, die dort erzeugt und in den Düsen entfesselt wurde. In diesem Moment betrat der künstliche Mensch die Steuerzentrale.
    »Du bist spät dran, Otho«, sagte der Roboter streng und drehte sich zu dem Androiden um. »Du hättest mich schon vor einer halben Stunde ablösen sollen.«
    Otho verzog den lippenlosen Mund zu einem Grinsen. Seine grünen Augen funkelten spöttisch.
    »Das kann dir doch gleich sein, Grag«, erwiderte er. »Du bist kein Mensch und musst dich nicht ausruhen wie wir anderen.«
     
    *
     
    »Ich bin nicht weniger menschlich als du!«, brüllte Grag wütend.
    »Du? Eine Maschine aus Metall?«, stichelte Otho. »Menschen bestehen nicht aus Metall. Ihre Körper sind aus Fleisch und Blut, so wie meiner.«
    Die höhnische, zischende Stimme des Androiden löste bei Grag so viel Entrüstung aus, wie es seine geringe Empfindungsfähigkeit eben zuließ. Sein unmenschliches Metallgesicht wandte sich Captain Future zu. »Bin ich nicht genauso menschlich wie Otho, Herr?«, fragte er flehend.
    »Otho, hör auf, Grag zu ärgern, und übernimm das Steuer«, befahl Curt Newton streng.
    Doch in Captain Futures grauen Augen lag ein schelmisches Funkeln, als der Androide eilig gehorchte.
    Curt liebte seine drei nichtmenschlichen Kameraden, den großen, einfältigen Roboter, den grimmigen, eifrigen Androiden und das mürrische, strenge Gehirn. Er wusste, dass sie loyaler und aufrichtiger waren als jeder Mensch.
    Doch insgeheim amüsierte ihn das unablässige Gezänk zwischen Otho und Grag. Beide, Roboter wie Androide, wollten gern als menschlich oder zumindest beinahe menschlich angesehen werden. Und die Tatsache, dass Otho menschlicher war als der gewaltige Grag, war für diesen ein Quell ewigen Ärgernisses.
    »Fast alles, was Otho kann, kann ich auch«, erklärte Grag aufgeregt. »Außerdem bin ich viel stärker!«
    »Eine Maschine kann noch so stark sein«, höhnte Otho, »sie bleibt trotzdem eine Maschine.«
    »Komm mit, Grag«, sagte Curt rasch zu dem Roboter, als er bemerkte, dass der Metallriese nun wirklich wütend wurde.
    Der Roboter folgte ihm in die Hauptkabine, die sich im Mittelteil der Komet befand.
    Als sie hereinkamen, sah Simon Wright sie aus seinen Linsenaugen forschend an. Der durchsichtige quadratische Kasten, in dem sich das Gehirn befand, ruhte auf einem Spezialständer, in den ein raffinierter Spulenhalter eingelassen war, der automatisch einen langen Mikrofilm mit wissenschaftlichen Aufzeichnungen ablaufen ließ, sodass Wright ihn jederzeit zurate ziehen konnte.
    »Was ist denn los?«, fragte er mit schnarrender Stimme.
    »Otho ärgert mal wieder Grag«, erklärte Curt. »Nichts Ernstes.«
    »Er ist doch nicht wirklich menschlicher als ich, oder?«, fragte der gewaltige Roboter sorgenvoll.
    »Natürlich nicht, Grag«, erwiderte Captain Future mit einem Augenzwinkern und legte ihm liebevoll die Hand auf die Schulter. »Inzwischen solltest du gelernt haben, dass man Othos Sticheleien am besten nicht beachtet.«
    »Genau«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher