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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)
Autoren: Jaime Reed
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Regeln und Protokollfragen herumschlagen. Jippie. »Was sind Sie für diese Familie, ihr Botenjunge?«, fragte ich.
    »Wer ich bin, ist nicht wichtig.«
    »Ich finde schon«, konterte ich.
    Er sagte nichts, bis er um die Ecke bog und wir in meinem Viertel waren. »Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin hier, um dich zu beschützen, Samara. Deine Verbindung zu Caleb ist gefährlich, unter anderem wegen der weiblichen Opfer in seiner Vergangenheit.«
    Jeder Einwand, den ich hätte anbringen können, zerfiel sofort zu Staub. »Wovon reden Sie?«
    »Seit Jahrhunderten verfolgen die großen Cambion-Familien das Ziel, alle Inkuben auszulöschen. Sie sind ein Gräuel für die Menschheit, ebenso wie jeder Cambion an der Schwelle zur Verwandlung.« Ruiz sah mich an. »Caleb und seine Brüder wussten, dass ihr Vater am Abgrund stand, trotzdem haben sie ihn nicht gemeldet. Aufgrund der Zwischenfälle in diesem Sommer vermutet die Cambion-Familie aus New York, dass Caleb in die Fußstapfen seines Vaters treten wird.«
    Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Tut er nicht.«
    Ruiz hob sarkastisch eine Augenbraue. »Und wie würdest du es dann erklären, dass drei Krankenschwestern in der Nacht, in der Caleb aus dem Krankenhaus verschwunden ist, einen Herzstillstand erlitten haben? Er hat Glück gehabt, dass sie nicht gestorben sind. Ich frage mich, wie weit er noch gehen muss, bevor die Verwandlung einsetzt.«
    »Er verwandelt sich nicht. Er will kein Dämon werden. Er ist ein guter Mensch«, ereiferte ich mich, aber ich hatte einfach nicht genug Fakten, um meine Behauptungen zu untermauern. Und nach dem Caleb-Capone-Kuddelmuddel in der Thanksgiving-Nacht hatte ich erst recht nichts mehr in der Hand, ebenso wenig wie Caleb. Uns blieb nur, dass Ruiz nichts von diesem Missgeschick wusste. Zumindest hoffte ich das.
    »Das mag ja sein, aber er ist labil, und ich habe die Pflicht, darüber Bericht zu erstatten und die Ross-Brüder zur Verhandlung mit nach New York zu nehmen«, sagte Ruiz.
    »Das dürfen Sie nicht!«, rief ich. Auch wenn Caleb mir gerade gehörig auf die Nerven ging, so wollte ich doch auf keinen Fall, dass dieser Typ ihn mir wegnahm. Und wenn ich ihn entführen musste – oder noch schlimmer, meinen Großvater bitten musste, ein paar Fäden zu ziehen –, dann würde ich das tun.
    »Caleb und ich sind miteinander verbunden. Wenn ihm was passiert, passiert es auch mir, und wir wollen doch Evangeline nicht verärgern, oder?«, sagte ich. Er war nicht der Einzige, der hier einflussreiche Leute kannte.
    Er hielt an der Straße vor meinem Haus und schaltete den Motor aus. Sein Ledersitz quietschte, als er sich zu mir drehte. »Eure Verstrickung ist mir bewusst, Samara, und ich fühle wirklich mit dir. Aber das kann nicht so weitergehen, sonst werden womöglich noch mehr unschuldige Frauen verletzt. Denk an deine Mutter. Dies ist eine höchst heikle Situation, und ich darf nicht zulassen, dass andere Cambion-Familien davon erfahren. Wie ich schon sagte, Mrs Petrovsky trifft sich gerade mit der New Yorker Familie und versucht, die Sache wieder ins Lot zu bringen. Wenn alles gut geht, wird niemand verletzt, aber das müssen wir erst noch abwarten. In der Zwischenzeit müssen alle in der Stadt bleiben – bis ich andere Anweisungen erhalte.«
    Ich ließ mich in meinen Sitz zurückfallen. Mir war plötzlich ganz schwindelig. Ich hatte ja gewusst, dass Angie Verbindungen und Einfluss hatte, aber wenn sie ihre Autorität auf diese Weise ausnutzte, schaffte das mehr Probleme als Lösungen. Diese Welt war so kompliziert, und wenn Ruiz recht hatte, würde Caleb einen guten Anwalt brauchen. Wenn er jemals beschließen sollte, wieder mit mir zu reden, würde ich das vielleicht sogar umsonst übernehmen.
    Ruiz machte nicht etwa die Autotür auf und sagte mir, ich solle schnell ins Haus gehen, nein, er begleitete mich und kam mit rein, als würde er hier wohnen. Ich machte mir zu viele Sorgen um Mom, um mich darüber aufzuregen. Ich fand sie oben, in eine Decke gehüllt und an einem Becher Kräutertee nippend.
    »Mom, alles in Ordnung mit dir?« Ich setzte mich auf die Bettkante.
    »Mir geht es gut. Es hat mich nur alles ein bisschen überfordert. Es passiert so viel, und man hat gar keine Zeit, es zu verarbeiten.« Sie reckte ihre steifen Gliedmaßen und zog den Ärmel ihres Rüschennachthemds zurecht. »Ich habe mit deinem Vater gesprochen und ihm von dem Sturm erzählt. Ich hasse es, ihn anzulügen, das konnte ich noch nie. Früher
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