Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
Vom Netzwerk:
gebracht, Luisa heute die Wahrheit zu sagen. Womöglich, weil ihm selbst noch gar nicht ganz klar war, was all das bedeutete.
    Je weiter er sich dem Haus näherte, in dem sich Marens Dachgeschosswohnung befand, desto langsamer wurden seine Schritte. Dafür hörten seine Gedanken nicht auf zu rasen. Maren, Luisa, das Kind … und immer wieder Luisa, die heute so hinreißend ausgesehen hatte in ihrer Entschlossenheit, um Hansen Kaffee zu kämpfen!
    „Da bist du ja endlich!“ Maren kam aus der Küche geeilt, strahlte Konstantin an und zog ihn hinter sich her ins Wohnzimmer. „Schau mal, was ich heute gekauft habe, sind die nicht absolut entzückend?“ Sie hielt ihm zwei Niketurnschuhe entgegen, die aussahen, als gehörten sie ins Miniaturmuseum.
    Konstantin nahm einen davon in die Hand. Ohne Probleme konnte er die Finger darumschließen. Dass so etwas Kleines tatsächlich an einen Fuß passen sollte!
    „Ich habe mit meinen Eltern telefoniert“, berichtete Maren, deren Augen mit den Kerzen, die auf dem gedeckten Tisch standen, um die Wette strahlten. Konstantin nickte langsam. Maren hatte zu ihren Eltern immer ein gutes Verhältnis gehabt. Und diese mit seinen. Höchstwahrscheinlich wussten Valerie und Claus mittlerweile also auch bereits Bescheid.
    „Sie werden etwas früher nach Hause kommen“, lächelte Maren. Ihre Eltern befanden sich gerade in ihrem Ferienhaus an der Côte d’Azur. „Meine Mutter ist schon ganz aufgeregt, jedenfalls wollen sie unsere Verlobungsfeier ausrichten. Aber ich habe ihnen gesagt, wir müssten erst einmal überlegen, ob wir überhaupt eine machen.“
    Nun war Konstantin aber doch überrascht. Was sollte das heißen? Dass Maren sich gar nicht mit ihm verloben wollte? Er schluckte die aufkeimende Hoffnung hinunter, das konnte doch nicht sein, oder?
    „Wie meinst du das?“, fragte er vorsichtig.
    „Ach, jetzt guck nicht so entsetzt“, lachte Maren ihn an und strich ihm über die Wange. „Wenn du darauf bestehst, feiern wir natürlich auch Verlobung. Ich hatte nur darüber nachgedacht, ob wir nicht am besten gleich heiraten. Lange genug zusammen sind wir schließlich inzwischen und außerdem: das Hochzeitskleid!“
    Überfordert schüttelte Konstantin den Kopf. Maren schien schon alles geplant zu haben. Er konnte nicht anders, er fühlte sich überrumpelt. Und – viel schlimmer noch: gefangen.
    „Dummerchen!“, lehnte sich Maren zärtlich gegen ihn. „Natürlich möchte ich an unsrer Hochzeit noch in ein schickes Traumkleid passen! Bevor unser kleiner Zwerg hier meine Figur ruiniert. Also, wir sollten uns ein bisschen beeilen!“
    Konstantins Herz krampfte sich zusammen. Was tue ich eigentlich hier?, dachte er. Lasse mein ganzes Leben von jemand anders bestimmen. Oder war es die ganze Zeit so, und ich habe es nur nicht gemerkt? Das alles will ich eigentlich nicht! Ich will Luisa und sonst nichts und niemand!
    Liebevoll strich Maren ihm über die Stirn. „Mach das nicht“, bat sie ihn, „sonst bekommst du so schnell Sorgenfalten. Willst du mir nicht sagen, was dir im Kopf herumspukt?“
    Konstantin sah sie an, wie sie vor ihm stand, glühend, glücklich, schon voll und ganz eingerichtet in ihrem neuen Leben – und in seinem.

2. KAPITEL
    Katharina von Heidenthal ließ sich zufrieden neben Daniel Hansen sinken und legte ihren Kopf auf seine Brust. An ihrer anschmiegsamen Haltung konnte er erkennen, dass sie bleiben würde. Am Anfang ihrer Affäre war er morgens immer alleine aufgewacht. Dabei hatte er einen sehr leichten Schlaf. Eine Wespe im Wohnzimmer konnte ihn wecken. Doch Katharina war anscheinend noch leiser gewesen, wenn sie mitten in der Nacht aufgestanden war, sich angezogen hatte und verschwunden war, ohne einen Hinweis darauf zu hinterlassen, dass sie noch vor wenigen Stunden hier gewesen war. Nach und nach hatte sich das geändert. Irgendwann war Daniel morgens aufgewacht, hatte sich gestreckt, und seine Hand war gegen ihren weichen Körper gestoßen. Ohne die Augen zu öffnen, hatte er sich zu ihr gedreht und sie an sich gezogen, und sie hatten – noch halb im Traum verfangen – ein weiteres Mal miteinander geschlafen. Und trotzdem erkannte er in dem abwesenden Ausdruck ihrer Augen seine eigene Zerrissenheit wieder. Sie beide versuchten mit dem anderen etwas zu vergessen. In seinem Fall war es eine andere Frau. Oder vielleicht besser: die Vorstellung von jemandem, den er nie haben würde. Was Katharina eigentlich beschäftigte, wusste er nicht, und um ehrlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher