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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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streitig gemacht und setzte nun alles daran, den Familienbetrieb zu zerstören. Was nichts mit eventuellen wirtschaftlichen Gründen zu tun hatte, sondern einzig und alleine mit den Rachegelüsten von Valerie von Heidenthal, der selbst ernannten Chefin von Comtess Coffee. Schließlich hatte sie es nie verwunden, dass Maximilian Hansen sich damals nicht für sie, sondern für seine Frau Christine, die Mutter von Daniel, entschieden hatte.
    „Rausgefunden haben wir die Spionagegeschichte, als einer unserer wichtigsten Vertragspartner abgesprungen ist“, beendete Luisa ihren Bericht und schüttelte noch immer geschockt über das Geschehene den Kopf. „Wenn wir den Kunden nicht irgendwie zurückgewinnen können und vor allem den Maulwurf nicht bald finden, dann weiß ich auch nicht weiter …“ Die sonst so optimistische Luisa ließ sich ins Sofa zurücksinken und sah Molly aus traurigen Augen an. „Komisch ist das schon“, gestand sie. „Plötzlich geht es um alles oder nichts. Und die Rettung von Hansens Kaffeehaus – etwas, das gestern noch das Allerwichtigste für mich war – ist auf einmal zur Nebensache geworden.“
    Das Café verschlang trotz seiner besten Lage in der Hamburger Innenstadt bereits seit Jahren mehr Geld, als es einnahm, und war zum großen Teil mit schuld an der finanziellen Schieflage, in der sich Hansen Kaffee momentan befand. Während Daniel Hansen und der neue Geschäftsführer Piet Larsson dafür plädierten, das Kaffeehaus sofort zu verkaufen, war Luisa fest davon überzeugt, aus dem bisher eher altbackenen Etablissement ein florierendes Geschäft machen zu können. Denn wenn sie etwas verstand, dann, wie ein gemütliches, blühendes Café auszusehen hatte und was dort angeboten werden musste.
    Molly stupste ihre geknickte Freundin aufmunternd an. „Jetzt lass mal nicht die Flügelchen hängen, deine Eleonore wird schon wissen, was zu tun ist, oder? Außerdem: eins nach dem andern. Erst rettet ihr die Firma, und dann kannst du immer noch das Projekt Kaffeehaus in Angriff nehmen. Ich wette, deine Großmutter lässt sich von deinem Konzept überzeugen!“
    Nachdenklich sah Luisa nun zu Boden. Vermutlich hatte Molly sogar recht. Bisher war sie mit ihren Ideen, das Café wieder rentabel zu machen, nur auf Ablehnung gestoßen. Daniel und der neue Geschäftsführer Piet wollten das Geschäft abstoßen. Lieber heute als morgen. Auch wenn ihre Großmutter Eleonore sich bereit erklärt hatte, sämtliche Vorschläge erst einmal auf ihre Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit zu prüfen. Im Gegensatz zu dem, was nun auf dem Spiel stand, war das Risiko, das sie eingingen, wenn das Café wieder eröffnet würde, eher Pipifax. Aber wie auch immer: Ein Café zu besitzen, in dem es nicht nur den leckeren Wachmacher-Kaffee in allen Varianten geben würde, sondern auch Luisas himmlisch süße Kaffeesüßigkeiten angeboten wurden, war schon immer ihr Kindheitstraum gewesen. Und die letzten Wochen, die sie damit verbracht hatte, ein Konzept zur Rettung des Kaffeehauses auszuarbeiten, hatten ihr nur noch einmal deutlicher vor Augen geführt, wie sehr ihr Herz für diesen Traum schlug. Seit klein auf hatte Luisa bereits eine Vorliebe für Kaffee und Süßigkeiten gehabt. Beides in ihrem eigenen gemütlichen kleinen Café anbieten zu können – so stellte sie sich das Paradies vor! Doch nun galt es, Hansen Kaffee vor dem kompletten Ruin zu retten und in der Familie – zu der sie sich selbst inzwischen ebenfalls rechnete – zu halten. Denn ohne es recht zu merken, war ihr in den letzten Wochen nicht nur Eleonore immer mehr ans Herz gewachsen, nein, sie selbst verstand sich auch mehr und mehr als ein vollwertiges Mitglied dieser Familie. Egal, was Daniel dazu sagte und wie viele Stolpersteine er ihr in den Weg legen mochte. Egal, ob sie rettungslos in den Sohn des größten Konkurrenten verliebt war. Ebenjene Firma, die Hansen Kaffee mit unfairen Mitteln den überlebenswichtigen Auftrag abgejagt hatte – Comtess Coffee. Der arme Konstantin! Diese Situation war sicherlich nicht leicht für ihn. Zwar hatte er dem eigenen Familienunternehmen den Rücken zugekehrt, ein von Heidenthal blieb er in den Augen vieler Angestellter hier trotzdem. Als er heute Mittag in die Firma gekommen war, musste ihm schon irgendwer gesteckt haben, was passiert war. Denn er hatte ein derart unglückliches Gesicht gemacht, dass Luisa beinahe alle Vorsicht zum Teufel gejagt und Konstantin umarmt hätte. Nichts hatte sie sich
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