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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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sehnlicher gewünscht, als die Sorgenfalten von seiner Stirn zu streicheln und die herabhängenden Mundwinkel wieder fröhlich zu küssen. Doch sie hatte sich zurückgehalten, immerhin waren sie übereingekommen, ihre Beziehung in der Firma vorerst noch geheim zu halten.
    „Und, hast du schon einen Verdacht, wer der Spion ist?“, unterbrach Molly Luisas Gedanken und schüttete eine Riesenpackung importierter Wasabinüsse in eine Schale. Seit sie mit einer unbedachten Enthaarungsaktion das Model Chantal DuVal vor einem Heiratsschwindler gerettet hatte, ging es Mollys Karriere prima. Chantal empfahl sie ihren Kolleginnen, und Molly verbrachte ihre freie Zeit neben ihrem Job im Frisiersalon auf diversen Shootings.
    „Überhaupt nicht“, entgegnete Luisa ratlos. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass einer der Angestellten von Hansen Kaffee etwas so Gemeines und Hinterhältiges tun konnte. Auch wenn es natürlich irgendwer gewesen sein musste …
    Dem nachzugehen war das Hauptthema auf der Agenda für den nächsten Tag. Im Reha-Zentrum, in dem sich Eleonore seit ihrem Sturz von einer Leiter befand, sollte am nächsten Morgen noch vor Arbeitsbeginn eine Art Krisensitzung stattfinden. Bis dahin, so hatten sich Luisa und ihre Großmutter verständigt, sollte Piet in der Firma weiterrecherchieren. Immerhin war ihm als Erstem die Spionage aufgefallen.
    „Also eines ist schon mal klar“, erklärte Molly und streckte sich, „entweder hat die Schlange Valerie von Heidenthal bei der Sache ihre Finger im Spiel, oder aber sie hat ihr sauberes Töchterchen dazu gebracht, einen eurer Mitarbeiter in ihren Bann zu ziehen!“
    Luisa lächelte schräg. Mollys Kumpel Tom – ebenjener göttlich gebaute Adonis mit Vorliebe für kleine bärige Männer, in den Molly sich zunächst verknallt hatte – war passionierter Film-noir-Gucker. Mollys Fantasie schlug bestimmt deshalb Purzelbäume, weil sie erst gestern wieder eine Film- und Pizzasession mit Tom, Humphrey und Lauren hinter sich gebracht hatte. Abgesehen davon musste sie Molly recht geben. Auch Luisa verdächtigte Konstantins Mutter und Schwester. Nur: Wen bei Hansen hatten sie bestochen oder erpresst?
    Als könnte sie Gedanken lesen, schlug Molly auch schon vor: „Daniel vielleicht?“, und schien sehr zufrieden mit dieser Idee. Luisa aber zuckte nachdenklich die Schultern. „Nur, weil er ein egomanischer, unfreundlicher, spielsüchtiger Mistkerl ist, muss er noch lange nicht gleich so wenig Rückgrat haben“, verteidigte sie ihren Halbbruder. Wenn auch nur halbherzig.
    Das fand auch Molly, die nun grinsend einen Finger hob und sich einer Meute imaginärer Zuschauer zuwandte. „Liebe Geschworene“, sagte sie mit ernster Stimme, „dieses Plädoyer dürfte Sie ebenso wenig überzeugt haben wie mich.“ Dann fiel ihr offenbar etwas ein: „Aber sag mal, hat Eleonore ihn nicht rausgeworfen? Ich meine, wenn er die Firma nicht mehr betreten darf, dann kann er ja wohl kaum wichtige Informationen weitertratschen. So leid es mir tut, ihn aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen zu müssen.“
    „Das musst du gar nicht“, erklärte Luisa ihr, „anscheinend hat er sich Rückenstärkung bei seiner Mutter geholt, und die hat Eleonore aus Australien angerufen. Keine Ahnung, was die beiden verhandelt haben, aber das Ende vom Lied war, dass Daniel wieder in der Im- und Exportabteilung sitzt – arrogant wie eh und je.“
    „Muttersöhnchen!“, kommentierte Molly abfällig, bevor sie plötzlich über das ganze Gesicht zu grinsen begann. „Ha! Import und Export? Ist das denn nicht die ideale Position? Ich meine, ist das nicht die Abteilung, in der sämtliche Informationen über Absatz und Einkaufs- und Verkaufspreise gebündelt werden?“
    Luisa nickte langsam. Ja, das stimmte, und um ehrlich zu sein, hatte auch sie zuallererst diese Verbindung gesehen. Aber irgendwie passte es nicht zu Daniel. Nicht, dass er für Geld nicht in der Lage wäre, sämtliche Bedenken über Bord zu werfen. Aber er war so gewissenlos wie gerissen, und Luisa konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er so unklug gewesen wäre, Informationen zu verkaufen, die ihn sofort verdächtig machten. Hieße das doch, das Schicksal geradezu herauszufordern. So leichtfertig war ihr Halbbruder nicht. Oder?
    „Dann eben dieser neue Geschäftsführer, wie heißt er gleich? Peter?“, schlug Molly schulterzuckend vor, als sei das Ganze eine Art Gesellschaftsspiel.
    Luisa tat Mollys lockere Art, mit der
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