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Café der Nacht (German Edition)

Café der Nacht (German Edition)

Titel: Café der Nacht (German Edition)
Autoren: Susann Julieva
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würde?“
    „Nun, ich habe es satt, auf diesen Zeitpunkt zu warten. Du nicht?“
    „Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, dass ich dir folgen kann.“
    Monroe sah ihm ernst in die Augen. „Doch, das kannst du. Du wusstest, dass ich damals von dir und mir gesprochen habe. Du hast es nur nicht glauben wollen.“
    Maxims Herz schlug so laut, dass er sicher war, dass Monroe es hören konnte. Ihm war heiß durch und durch. Er konnte kein Wort sagen. „Monroe, was hast du vor?“, meinte er schließlich heiser.
    Der andere blickte ihn ruhig an. „Einfach verschwinden.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich weiß nicht. Ich lasse mir irgendwas einfallen.“
    „Das ist doch Unsinn. Du kannst nicht einfach verschwinden. Wie sollte das gehen?“
    „Überlass das mir.“
    „Ich verstehe nicht. Bist du etwa extra hergekommen, um mir das zu sagen?“
    „Nein. Ich bin hier, um dich zu fragen, ob du mit mir kommst.“
    Maxim blinzelte langsam. „Entschuldige bitte, was? Hast du mich eben gefragt, ob ich mit dir komme?“
    „Habe ich.“
    „Das ist verrückt!“
    „Ich weiß.“
    „Verdammt noch mal, Monroe! Ist dir klar, wie sich das anhört? Du kannst nicht einfach nach all den Jahren auftauchen und mich fragen, ob ich mit dir verschwinde! Ich bin keine achtzehn mehr.“
    „Und ich keine dreiundzwanzig. Ich habe alles ausprobiert, alles mitgenommen, nichts ausgelassen. Nichts davon zählt. Nichts davon hat mich auch nur einen Schritt näher daran gebracht, ich selbst zu sein. Mir ist eins klar geworden. Ich muss Dean Monroe hinter mir lassen. Es geht nicht anders.“
    „Willst du etwa schon wieder eine Vida-Nummer abziehen?“
    Monroe schmunzelte nur. „Nein. Keine Masken mehr. Nur die nackte Wahrheit.“
    „Das ist dann wohl ein Mensch, den ich nicht kenne.“
    „Du kannst ihn kennenlernen.“
    Maxim starrte ihn an und fühlte seinen Zorn zurückkehren . „Weißt du, was mich daran wirklich auf die Palme bringt? Dass du her kommst und einfach annimmst, dass ich für dich alles stehen und liegen lasse! Ob du es glaubst, oder nicht, ich habe ein Leben! Ich habe Termine. Verantwortung. Ich bin für die nächsten sechs Monate vollkommen ausgebucht und danach beginnt sich mein Kalender schon weiter zu füllen.“ Ärgerlich stand er auf und schüttelte den Kopf. „Und selbst wenn das alles nicht wäre, nenn mir auch nur einen Grund, weshalb ich deinen Vorschlag auch nur in Erwägung ziehen sollte. Das mit uns ist Ewigkeiten her! Ich kann ja noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass da überhaupt etwas war, zumindest, was deine Seite betrifft. Du hast dich überhaupt nicht verändert. Du glaubst immer noch, die Welt dreht sich allein um dich. Und irgendwie schaffst du es, dass alle um dich herum das auch tatsächlich glauben.“ Er schwieg kurz, aufgewühlt und aufgebracht. „Ich leugne es nicht. Es hat damals lange gedauert, bis ich über dich hinweg war. Viel zu lange. Aber ich kam darüber hinweg. Ich habe mit diesem Kapitel ein für alle Mal abgeschlossen. Du kannst nicht einfach hier aufkreuzen und erwarten, dass alles wie früher ist. Das ist es nicht. Das kann es nicht mehr sein. Was denkst du dir nur?“ Er schnaubte entrüstet. „Meine Güte. Werd endlich erwachsen.“
    Monroe sah ihn lange an, seine Augen unergründlich. So lange, dass Maxim zu fürchten begann, dass er ahnen könnte, dass er nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Doch dann nickte Monroe. „Gut. Ich verstehe.“ Er richtete sich auf und wandte sich unversehens zum Gehen.
    „Warte.“ Maxim seufzte tief. „War es das schon? War das alles, was du wolltest?“
    Monroes Augen waren plötzlich kalt und verschlossen. „Das war doch mehr als genug, Maxim.“ Die Tatsache, dass er ihn nicht Max genannt hatte, ließ die Worte ihr Ziel mit doppelter Härte treffen.
    Maxim wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte auf keinen Fall, dass Monroe ging, und wusste doch nicht, wozu er ihn hätte aufhalten sollen. Es schien alles gesagt zu sein. Eine Bitterkeit hatte sich zwischen sie gedrängt, die nicht ungeschehen zu machen war. Es tat weh. In der Erinnerung, verklärt, waren sie sich stets so nahe gewesen. Nun waren sie Meilen voneinander entfernt. Es blieb ihm nichts, als Monroe zur Tür zu begleiten.
    „Es war trotzdem schön, dich zu wieder zu sehen, Monroe. Ich bin froh, dass du vorbeigekommen bist.“
    „Du wirst dir wünschen, ich hätte es nicht getan.“ Monroe wartete nicht ab, ob Maxim noch etwas sagen wollte, sondern ging
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