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Cäsars Druide

Titel: Cäsars Druide
Autoren: Cueni Claude
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räumten die Tische ab und säuberten den Park. Der Duft von gebratenem Fisch drang von der Küche in die kühle Nacht hinaus. Milo griff mir unter den linken Arm, damit ich schneller gehen konnte. Als Basilus mich sah, schrie er seine Freude laut in die Nacht hinaus.
    »Wo ist Wanda?!« schrie ich und hielt mich an einem Sklaven fest.
    »Es geht ihr gut, Korisios. Sie ist in Rom und wartet ungeduldig auf den Vater ihres Sohnes!«
    Ich erschrak fürchterlich und strauchelte. Basilus fing mich auf und nahm mich in seine Arme. »Mein Sohn?« flüsterte ich skeptisch.
    »Ja«, hauchte mir Basilus ins Ohr, »es ist dein Sohn, Korisios. Er ist schon zwei Jahre alt.«
    Ich schloß die Augen und vergrub mein Gesicht in Basilus' Haar. »Kann er laufen?« fragte ich leise.
    »Ja.«
    Tränen schossen mir in die Augen. Ich umklammerte Basilus, so fest ich konnte. »Hat er auch einen Hund?« flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme. Ich spürte, wie ich allmählich den Halt in den Beinen verlor und klammerte mich noch fester an Basilus.
    »Nein«, sagte Basilus mit ruhiger Stimme, »aber Wanda ist ihm eine gute Mutter. Sie hat ein keltisches Mädchen, das ihr im Haushalt hilft. Und im nächsten Jahr will sie einen griechischen Lehrer verpflichten. Es mangelt ihr an nichts und …«
    »Und es ist wirklich mein Sohn?«
    »Ja, Korisios. Wenn du ihn siehst, wirst du keinen Augenblick daran zweifeln.«
    »Wieso ist sie nicht mitgekommen?« fragte ich, und schon wieder übermannten mich Mißtrauen und Angst.
    »Woher hätte ich wissen sollen, daß du frei bist«, lachte Basilus. »Ich bin nicht Seher, mein Druide!«
    Erst jetzt fielen mir die großgewachsenen und athletischen Männer auf, die etwas abseits von übermüdeten Sklaven bewirtet wurden.
    »Sind das Milos neue Gladiatoren?« fragte ich skeptisch.
    Basilus grinste übers ganze Gesicht. »Ja, Korisios. Ich hab sie für Milo in Rom gekauft und hergebracht.«
    Ich zwinkerte Basilus zu und fragte, ob Milo ihn auch anständig bezahlt hätte. Schließlich war es kein Geheimnis, daß er bis über beide Ohren verschuldet war.
    »Bezahlt?« grinste Basilus. »Milo hat mir erlaubt, nach meiner Ankunft in Massilia drei Tage lang über sie zu verfügen. Und ich hatte vor, mit diesen Kerlen Kretos zu besuchen und dich gewaltsam zu befreien!«
    In der Dunkelheit grölten einige Gladiatoren, die offenbar die ganze Zeit über zugehört hatten.
    Im Morgengrauen brachten nubische Sklavinnen gebratenen Fisch und griechischen Harzwein. Ich saß mit Milo und Basilus zusammen und stieß auf meine Freiheit an, während wir dankbar nach Osten schauten, wo sich die Sonne wie eine goldene Scheibe aus dem blauen Meer erhob. Ich spürte den Atem meines Onkels Celtillus und war sicher, daß er sich freute und mir sagen wollte, daß nun alles gut würde.
    »Ich brauche unbedingt einen Welpen. Einen dreifarbigen, wie Lucia!«
    Basilus nickte. »Ich werde dir morgen einen besorgen.«
    »Noch heute, Basilus!«
    Basilus musterte mich skeptisch.
    »Ich werde morgen nach Rom aufbrechen und Wanda und meinen Sohn holen«, sagte ich ernst. Milo und Basilus tauschten besorgte Blicke aus.
    »Das dürfte schwierig werden«, sagte ein Gladiator und setzte sich zu uns.
    »Das ist Birria«, sagte Milo. »Er hat damals Clodius die erste Verletzung zugefügt.«
    »Er hat ihm mit dem Schwert die Schulter durchbohrt«, lachte einer, den sie Eudamus nannten.
    »Wieso dürfte es schwierig werden, nach Rom zu reisen?«
    »Seit der Bürgerkrieg ausgebrochen ist«, brummte Birria, »herrschen rauhe Sitten auf den Landstraßen. Um da zu überleben, muß man schon Gladiator sein und ein sehr schnelles Pferd haben.«
    »Er hat recht«, sagte Basilus. »Rom ist in zwei Lager gespalten. Sie bekämpfen sich überall.«
    Milo nickte. »Die Konsuln und die meisten Senatoren sind aus Rom geflohen. Überall sammeln sie Truppen gegen Cäsar, und irgendwann werden sie alle losmarschieren, von Ägypten, Nordafrika, Spanien und Gallien, und sie werden diesen Julier einkreisen und vernichten.«
    Nervös ließ ich meinen Weinbecher mit Wasser nachfüllen.
    »Ich kann eine ganze Armee bezahlen, um Wanda und meinen Sohn von Rom nach Massilia zu bringen!« rief ich zornig. »Ich kann selbst Cäsar bestechen!«
    Milo lächelte mitleidig. »Gemessen an Cäsar nagst du am Hungertuch, Druide. Er hat in Rom den heiligen Saturn-Tempel geplündert und fünfzehntausend Gold- und dreißigtausend Silberbarren und über dreißig Millionen Sesterzen
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