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Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Titel: Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30
Autoren: Ravensburger
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den Aedil rauszupauken?
    Gedankenverloren kramte Julian die Tatwaffe hervor, die Kim in ein Stück Stoff eingewickelt hatte. Im Licht des Öllämpchens schaute sich der Junge die Waffe noch einmal an.
    Plötzlich wurden seine Augen schmal. Er hatte etwas an der Waffe entdeckt, das ihn den Atem anhalten ließ.

Eine Lüge zu viel

Eine Lüge zu viel
    Als die Freunde am nächsten Morgen mit Mucia, Lysandros, Crassus und Hunderten von Caesars Anhängern das Forum betraten, herrschte dort bereits dichtes Gedränge.
    Caesar, der den Zug anführte, wirkte angespannt, fast nervös, während sein Verteidiger Cicero die Ruhe in Person war. Soldaten und Lictores hatten Mühe, die neugierige Menge im Zaum zu halten. Als Caesar erschien, wurde Jubel laut. Aber es gab auch viele, die ihn ausbuhten. Die Pfiffe und Schmährufe kamen aus der Ecke, in der sich die Freunde von Catulus versammelt hatten.
    Um die Rostra war eine einfache Absperrung aus Seilen errichtet worden. Auf der Rednertribüne wartete bereits der Praetor Juventius Manilius Terebus mit seinen Geschworenen und den Gerichtsdienern. Der Platz unmittelbar vor der Rostra war freigehalten worden.
    Leon suchte sich mit seinen Freunden einen guten Platz, von wo aus sie alles beobachten, vor allem aberrechtzeitig eingreifen konnten. Denn die Gefährten hatten einen kühnen und zugleich gefährlichen Plan …
    Der Praetor erhob sich und sorgte für Ruhe. „Bürger Roms!“, sagte er mit heiserer Stimme. „Hiermit erkläre ich diese Gerichtsverhandlung für eröffnet. Der Angeklagte Gaius Julius Caesar, Aedil in Rom, wird der Bestechung und des Mordes an Senator Porcius Quintus Rabirius angeklagt. Zunächst hat die Verteidigung das Wort!“
    Cicero erklomm die ersten Stufen der Rostra, damit man ihn besser sehen konnte. Er wartete, bis der Gerichtsdiener den Pfropfen aus dem kleinen Wasserbehälter gezogen hatte. Dann dröhnte seine Stimme über das Forum. Alle lauschten gebannt.
    Zunächst hob Cicero Caesars ehrenvolle Familie hervor, dann seine guten Taten als Aedil. Er beschrieb Caesar als einen Menschen, der nur das Wohl seiner Stadt im Sinne habe. Leon fiel auf, dass Cicero auf die sonst vor Gericht offenbar üblichen Beleidigungen des Gegners verzichtete.
    Dann kam der Verteidiger zur eigentlichen Anklage. „Der Mordvorwurf ist lächerlich!“, wetterte er. „Niemand hat Caesar bei der Tatausführung gesehen. Er war nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Spiel, das der unwürdige Catulus hier betreibt, ist durchsichtig und dumm. Wir alle wissen, dass sich dieser Herr Hoffnung auf das Amt des Oberpriestersmacht. Auch mein Freund Caesar strebt dieses Amt an. Und wir wissen, dass er der bessere Mann dafür ist. Auch Catulus weiß das und er fürchtet die Konkurrenz. Deshalb hat er diese Anklage erhoben: Er will Caesar aus dem Weg räumen!“
    Jubel und Pfiffe klangen etwa gleich laut über das Forum.
    „Aber das wird ihm nicht gelingen, weil wir Bürger Roms uns nicht täuschen lassen!“, übertönte Cicero den Lärm.
    Nun hatte die Anklage das Wort.
    Auch Catulus betrat die Treppe. „Natürlich hat Caesar diesen Mord begangen!“, rief er. „Und ich will euch, Bürger von Rom, auch den Grund dafür nennen: Caesar fürchtete, dass Rabirius und ich ihn wegen eines Bestechungsversuchs anklagen würden. Caesar hat Rabirius getötet und ich wäre vermutlich das nächste Opfer gewesen, wenn man mich nicht so gut bewacht hätte.“
    Caesar winkte nur ab.
    „Außerdem“, fuhr Catulus, der ebenfalls auf die Schmähung des Gegners verzichtete, triumphierend fort, „habe ich einen Zeugen, der gesehen hat, wie Caesar sein Opfer niederstach!“
    Leon schaute zu Julian und Kim, die Kija auf den Arm hatte. Jetzt wurde es spannend!
    „Tritt vor, mein edler Freund Nepos!“

    „Nepos!“, schrie Caesar auf. „Aber du bist doch …“ Er brach mitten im Satz ab. Der Aedil schien völlig geschockt zu sein.
    Nepos senkte den Kopf. „Es fällt mir nicht leicht, einen Mann des Mordes zu bezichtigen, den ich für meinen Freund gehalten habe. Aber bei einem so schweren Verbrechen bleibt mir nichts anderes übrig.“ Er straffte die Schultern. „Ja, ich habe von meinem Haus aus gesehen, wie Caesar Rabirius hinterrücks erdolchte!“
    Jetzt tobte das Volk. Kaum jemand ergriff noch für Caesar Partei. Die Soldaten hatten Mühe, die Schaulustigen zurückzuhalten.
    Die Stimmung wurde noch explosiver, als Catulus die Tunika von Rabirius hochhielt, die im Brustbereich
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