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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt
Autoren: Mary Janice Davidson
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Erfahrung auch als die eines ungefähr Fünfjährigen bezeichnen. Ja richtig, genau das ist er: ein Kindergarten-Fed.
    Die Verachtung der Streifenpolizisten trifft allerdings keine Feds, die bei BOFFO arbeiten, denn die meisten Menschen auf unserem Planeten haben noch nie etwas von BOFFO gehört. Natürlich sehen auch wir jede Menge Gewalt, aber wir dürfen zu keinem Reporter darüber sprechen. Sonst können wir unsere Budgetierung vergessen.
    Außerdem spielt es im Grunde keine Rolle, wer die Knarre zieht und wer nicht. Es spielt keine Rolle, wer eine Computerfalle aufstellt und wer die bösen Buben jagt, während Sirenen heulen und
    ( Gänse )
    Kinder auseinanderstieben.
    Was ich will, ist: einfach die bösen Buben fangen. Mir ist ganz egal, wie, und mir ist auch egal, wer die Lorbeeren einheimst – abgesehen davon wären Lorbeeren für unsere Dienststelle eine Katastrophe. Und das ist vermutlich der einzige Grund, warum die Cops von Minneapolis uns gegenüber immer so hilfsbereit sind. Besonders mir gegenüber.
    Ich will ja nicht prahlen oder so, aber ich kann ziemlich gut mit den Cops reden. Sie reden auch gern mit mir, sie heimsen gern die Lorbeeren ein und sie mögen die Art, wie wir Feds mit dem Hintergrund verschmelzen, sobald wir unsere Arbeit getan haben. Und so kommen alle bestens miteinander aus.
    »Mann, Mann«, sagte Detective Clapp, während er am fünften oder sechsten Kaffee des Morgens nuckelte – seinen zitternden Händen nach zu schließen. »Was der Hund da wieder ausgekotzt hat … «
    »Bleiben Sie bitte höflich«, sagte ich tadelnd. Ich hatte die taubenblauen Plastikschuhe über meine Sneakers gestreift (Michaela war zwar eine Sklaventreiberin, aber unsere Kleidung war ihr völlig schnurz. Im Gegenteil: Da die meisten Menschen noch nie von BOFFO gehört hatten, wollte sie nicht , dass wir zu sehr nach Bundesagenten aussahen) und ging auf ihn zu, wobei ich möglichst jede Berührung mit den Fotografen und den CSI-Ermittlern vermied. Ich hoffte, keiner würde Kaffee auf mein buttergelbes T-Shirt oder meine ausgewaschenen Jeans schütten. Als ein Ermittler an mir vorbeiflitzte, um ein paar Fotos zu schießen, zuckte ich zurück, aber – Gott sei Dank! – er stolperte nicht.
    Oh, und da ich gerade dabei bin: Ich würde niemals, niemals behaupten, dass die CSI-Leute keine guten Dienste leisten, denn das tun sie tatsächlich, und ohne sie könnten wir unsere Arbeit nicht machen. Aber anders als im Fernsehen sind nicht sie es, die die Fälle lösen. Nichts von dem, was wir tun, ist so wie im Fernsehen. Die CSI sammelt Beweise und schreibt Berichte und gibt sie an uns weiter. Und wir lösen dann die Fälle.
    Klingt das jetzt hochnäsig? Das war nicht meine Absicht. Ich denke mal, ich wollte die Dinge einfach nur in die richtige Perspektive rücken. Bedeutet das, dass ich eitel bin … oder dass ich einfach nur möchte, dass die Menschen die Wahrheit erfahren? (Könnte das vielleicht in der nächsten Sitzung erwähnen … es sei denn, Sie wollen nicht darüber sprechen. Ist schon okay, wenn Sie nicht darüber sprechen wollen.)
    »Auch ein Tässchen?«, fragte Clapp und versuchte, mir einen Plastikbecher mit einer ekelhaft riechenden Brühe in die Hand zu drücken.
    »Danke«, erwiderte ich, bloß, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Da würde ich ja fast lieber meine eigene Kotze trinken, als so ein Zeug runterzuwürgen …
    Tut mir leid. Das war widerlich. Und unnötig. Könnten wir das vielleicht löschen? Es auf meinen stressigen Morgen schieben … Immerhin wachte ich nicht jeden Morgen mit lila Vibratoren im Kühlschrank und Zitronenscheiben im Badezimmer auf.
    »Ich hasse es ja, Ihnen den schönen Morgen zu verderben, Blondie, aber es sieht ganz so aus, als hätten wir einen neuen Dreierpack-Mord.«
    Ich starrte auf den Tatort und hoffte nur, keiner der Fotoreporter (wie waren die bloß so schnell hergekommen?) bekäme meinen unmäßig breiten Hintern in den Zoom. Der Mord war ein Musterbeispiel für die Art, wie Dreierpack tötete – sein Spitzname war übrigens George eingefallen, und er war dann, wie es manchmal so geht, hängen geblieben.
    Der Dreierpack-Mörder suchte sich stets exakt drei Opfer aus und hinterließ demzufolge auch drei Leichen. Dieses Mal hatte er seine grässliche Hinterlassenschaft an der Ecke Chicago Avenue und Lake Street platziert. Das bedeutete, dass wir den Tatort so schnell wie möglich räumen mussten, sonst würde irgendein unschuldiges Kind aus der
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