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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt
Autoren: Mary Janice Davidson
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»Es macht doch immer viel mehr Spaß, wenn sie dabei ist. Alle haben sie so gern.«
    »Eine … Party?« Fast wäre ich an dem Wort erstickt.
    »Vielleicht könntest du ihr eine Nachricht hinterlassen. Ach ja, und richte ihr bitte aus, sie möchte was fürs Buffet mitbringen, vielleicht diesen Nudelsalat, den sie bei Jamie gelernt hat?«
    Ich hasste Jamie.
    »Den mit dem Hühnchen und den Tomaten?«
    Fast so sehr, wie ich Tomaten hasste. Ich musterte Tina voller Abscheu und

3
    fand mich im Konferenzraum wieder. Was megaverrückt war, denn das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war Connie Miller, die nach mir schlug. Verstohlen warf ich einen Blick auf meine Uhr. Neun Minuten waren vergangen. Neun lange Minuten. Und George hielt aus irgendeinem mysteriösen Grund seinen Fuß in der Hand und stöhnte.
    »Was?«, fragte ich, weil ich annahm, dass jemand zu mir gesprochen hätte.
    »Oh, klasse, da bist du ja wieder«, sagte die goldige Tina McNamara, eine winzige Brünette mit braunen Augen und überaus flinken Händen. Auf dem Schießstand war sie außer Konkurrenz (nur meine Schwester war noch besser), im Schlafzimmer (so munkelte man) ebenfalls (allerdings war da meine andere Schwester besser), und ihre Partys waren einfach unerreicht. »Kannst du am Fünften zu meiner Einweihungsfeier kommen?«
    »Wirklich?« Oooohh, ich liebte Partys! »Aber gern ! Soll ich was mitbringen?«
    »Den verdammten Nudelsalat von diesem verdammten Jamie!«, zischte George, während er sich den Fuß massierte.
    »Mein Gott, ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Halt dein scheiß Maul.«
    »Wenn ihr mit den Komplimenten durch seid«, schaltete sich Michaela ein, »könnten wir uns dann vielleicht der Arbeit widmen?«
    Und so begann also unser Debriefing über den Dreierpack-Killer.

4
    Ich liebe Tatorte.
    Das klingt wohl ziemlich scheußlich und darum bitte ich auch zerknirscht um Entschuldigung. Aber mal ehrlich: Es gibt doch nichts, was einem Tatort gleichkommt. Da ist nicht nur das Rätsel, das gelöst werden muss (wer? warum? und warum heute? warum nicht gestern oder morgen? und wird er/sie es wieder tun? und falls ja, warum warum warum? ), sondern auch die Kameradschaft, das Team, das zusammenarbeitet und zusammenhält.
    Man trinkt miesen Kaffee aus schmutzigen Tassen. Man hänselt Wenkum, weil seine Frau ihn wieder einmal rausgeschmissen hat, und neckt Nadia, weil sie in ihrem zweiten Trimester einige Pfunde zugelegt hat. Man geht Beth aus dem Weg, wenn es sich um den Tatort einer Vergewaltigung handelt, weil sie so – so – besessen davon ist. Was auch nicht gerade aufbauend ist.
    Es geht darum, dass … Sie wissen schon. Also, vielleicht wissen Sie’s ja wirklich, weil Sie Kriminalpsychiater sind und so. In meinen Augen ist ein Tatort etwas Wunderbares, weil ich weiß, dass ich dort hin gehöre . Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Wie viele Leute können das wohl von ihrem Job behaupten? Und wer möchte schon am Schreibtisch kleben? Oder eine neue Straße teeren?
    Kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Adrenalinkick. Ich – und ich weiß, wie schrecklich das klingt – ich bin einfach stolz , weil ich meine Legitimation vorzeigen kann und hinter das gelbe Absperrband gewinkt werde, so nahe an die Leichen heran, wie ich will. Es ist zwar eklig, aber cool. Kein Reporter und kein Schaulustiger darf so nah an das Geschehen herantreten, ich aber schon.
    Ein zusätzlicher Reiz neben dem brandneuen Rätsel, das es zu lösen gilt, ist für mich der schwierige Balanceakt zwischen den Feds, also den Bundesagenten, und der Ortspolizei.
    Und das liegt keineswegs an den Feds! Uns dürfen Sie nicht die Schuld geben. Der durchschnittliche Streifenpolizist zieht in seinem Berufsleben einige Dutzend Mal seine Dienstpistole. Und ein FBI-Agent? Vielleicht drei Mal während seiner ganzen Laufbahn. Vielleicht . Und was die Agenten unserer Abteilung angeht … wir haben natürlich überhaupt keine Waffen. (Manche sagen, es sei zum Schutz der Öffentlichkeit, aber meine Schwester glaubt, sie wollen bloß sparen. Immerhin hat sie niemals eine Waffe gebraucht.) Jedenfalls spezialisieren sich die meisten Bundespolizisten auf Schreibtischermittlung, Computermanipulation und Stimmerkennung. Wenn Sie also einen Bundesagenten treffen, der oder die bereits Ende vierzig ist, dann denken Sie womöglich: Wow, der/die hat bestimmt superviel Erfahrung! Wenn sie unseren Endvierziger-Fed jedoch mit einem Streifenpolizisten vergleichen, dann könnte man seine
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