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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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die Rundung ihrer Brüste und ihre schlanke Taille und sah – zumindest in seiner Einbildung – noch viele weitere Details.
    Sich so sehr nach ihr zu verzehren, war schmerzhaft.
    Die beiden Bioten flitzten zu dem Titanfaserlager. Die Fasern wirkten ein bisschen wie Klingendrahtstücke, ein jedes ungefähr halb so lang wie der Biot selbst. Wegen der gezackten Klingen konnte man sie miteinander verflechten. Dabei musste man jedoch aufpassen, dass man die Arterienwand nicht zerschnitt und alles nur noch schlimmer machte.
    »Kannst du nicht zwei Dinge auf einmal tun?« Sie lehnte sich an ihn, und er wich ihr nicht aus. Ihr offener Mund legte sich auf seinen, ihre Zunge fand die seine, und er atmete ihren Atem. Dabei pochte ihm das Herz, pochte ungestüm.
    Sein Leib, sein zerschundener, zerschlagener und schmerzhaft verspannter Leib hatte absolut keinen Bock darauf, verantwortungsvoll zu bleiben. Stattdessen wollte er es einfach tun, verlangte schmerzhaft danach. Es überstieg beinahe seine Kraft, sich zurückzuhalten, und wenn sie so weitermachte, würde es unweigerlich zum nächsten Schritt kommen, einem Schritt, den er mehr als alles andere in den sechzehn Jahren seines Lebens gehen wollte.
    Er brachte nur ein Krächzen und Stöhnen hervor. »Nicht diese beiden Dinge. Nein. Die nicht gleichzeitig.«
    Er hielt sie von sich ab, seine Hand auf ihrem Arm, und warum zum Teufel schlug sich seine Hand auf die Seite seines Hirns, wo sein Körper doch ganz klar etwas anderes im Sinn hatte?
    »Ich will nicht, dass ich nur die Hälfte davon mitkriege«, stieß er hervor.
    Das gefiel Plath. Zwar war das nicht die Antwort, die sie hatte hören wollen, aber es gefiel ihr trotzdem. Ja, er wollte, dass es eine Bedeutung hatte. Er wollte, dass es ihn auf immer begleiten würde. Keats war immer so … Sie unterbrach ihren Gedankengang, denn sie wusste nicht, wie er immer war, oder nicht? Sie kannte ihn ja kaum. Sie waren sich erst vor ein paar Wochen begegnet, und seither war keine Sekunde verstrichen, die normal gewesen wäre. Von Anfang an war es der reine Wahnsinn gewesen.
    Wir nehmen die Namen von Wahnsinnigen an, weil Wahnsinn unser Schicksal ist.
    Mann, war das melodramatisch. Ophelia hatte sich geweigert, die Hoffnung aufzugeben. Ophelia, die sich nun vermutlich in FBI-Gewahrsam befand und deren Beine abgefackelt waren.
    Und Vincent war der Beweis. Vincent, der Fels in der Brandung. Der Beste bei BZRK, wenn es einen Besten gab.
    Wie lange noch, bis dieser hübsche, süße Junge mit seinem manchmal etwas schwer verständlichen britischen Akzent delirieren würde wie sein Bruder Kerouac?
    Wie lange noch, bis er brüllen würde wie Vincent?
    Wie lange noch, bis sie selbst sich zu ihnen gesellen würde?
    Er war nicht der Einzige, der es wollte, er war bestimmt nicht der Einzige. Sie wollte ihn, mit Haut und Haaren, nicht später, sondern jetzt. Aber das bedeutete wohl auch, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit wollte.
    In ihr tobte ein Disput, doch ganz gleich, welches Argument gewann, sie verlor dabei. Und Plath hasste es, zu verlieren.
    Tief in ihrem Gehirn hob Keats die erste Faser an und schob sie mit einem Ende in das Gewebe. Die Erythrozyten quollen hervor wie ein Feuerwehrschlauch aus flachen, roten Scheiben. Sein Biot bog die Faser in den Strom, sodass dieser abgelenkt wurde. Das lose Ende drückte er nach unten und hielt es fest, während der andere Biot mit einer zweiten Faser herbeieilte. Die roten Blutkörperchen prasselten gegen seinen Kopf, ein Nerf-Gun-Maschinengewehrfeuer.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Plath.
    »Überhaupt nicht schlimm«, beruhigte er sie. »Gerade mal eine Stunde Arbeit.«
    Plath lächelte verschmitzt, und sie spürten beide, dass der Moment vorbei war.
    »Dir ist schon klar, dass wir diese Gelegenheit vielleicht nie wieder bekommen?«, fragte Plath.
    »Das ist mir mit Schrecken bewusst, ja«, gab er zurück.
    Sie legte ihm sanft die Hand auf die Wange. Er schloss die Augen. Er konnte sie nicht offen lassen. Er musste sie schließen, weil er es nicht über sich brachte, ihr in die Augen zu schauen, das Beben ihrer Lippen oder den Puls ihrer Halsschlagader oder eines der hundert anderen Dinge zu sehen, die es ihm unmöglich machen würden, sich darauf zu konzentrieren, ihr das Leben zu retten.
    Sie nahm ihre Hand nicht weg. »Ich habe schreckliche Angst«, sagte sie.
    »Ich auch.«
    »Ich hab’s dir schon mal gesagt: Ich gehöre nicht zu der Sorte Mädchen, die sich verlieben.«
    Er zuckte
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